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Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut

Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stackpole
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In den meisten Kämpfen der Dantari versuchte der stärkste Mann seinen Widersacher zu verjagen, und Anakin hatte noch nie einen Dantari von seiner Größe gesehen, der seinen Platz gegen einen älteren Mann verteidigt hätte.
    Trotzdem ließ Anakin den Blick des Mannes nicht aus den Augen, ging tief in die Hocke und stützte die Ellbogen auf die Knie. Er wusste, dass er seine Machtsinne hätte sammeln können, um den Dantari zu zwingen, es ihm gleichzutun, doch er verzichtete lieber auf den Gebrauch der Macht. In der Woche, die sie bereits auf dem Planeten zubrachten, hatte er sich immer weniger auf die Macht verlassen, und obwohl ihm alle Knochen im Leib wehtaten und sich überall Blasen bildeten und aufplatzten, fühlte er sich gut dabei, alles aus eigener Kraft zu leisten. Die Macht ist eine Verbündete und keine Krücke. Wenn mich die Zeit hier auch nichts anderes lehrt, so war das schon genug.
    Der Dantari brüllte abermals, doch Anakin reagierte nicht darauf. Er hockte nur da, starrte den anderen an und achtete darauf, dass sein Körper ständig zwischen Mara und dem Mann blieb. Der beugte sich einen Augenblick lang vor und stützte sich auf seine Fäuste, dann ging auch er in die Hocke. Die jüngeren Dantari hinter ihm taten es ihm auf der Stelle gleich.
    Anakin senkte seine Stimme zu einem leisen Flüstern. »Also gut, ich habe ihn so weit, dass er sich hingesetzt hat und Ruhe bewahrt. Und was jetzt?«
    »Nimm das.«
    Anakin streckte die linke Hand zur linken Schulter und nahm Mara eine kleine Metallscheibe ab. Dabei stellte er fest, dass ihre Finger eiskalt waren. Dann warf er einen Blick auf die Plakette, die sie ihm gegeben hatte, und ein Lächeln erhellte sein Gesicht. »Ich hoffe, das haut hin.«
    »Leider ist da nur das Wappen der Neuen Republik drauf und nicht das der Imperialen.«
    »Es glänzt, also ist es einen Versuch wert.« Anakin ließ den Ältesten nicht aus den Augen, beugte sich vor und stützte sich auf Hände und Knie. Er bewegte sich kriechend vorwärts und streckte sich, um die Entfernung zwischen sich und dem anderen zu halbieren. Dann platzierte er Maras Abzeichen an einer unbewachsenen Stelle auf dem Boden, zog sich zurück und ging wieder in die Hocke.
    Der Älteste kam langsam näher und streckte eine Hand nach der silbernen Plakette aus. Er schob einen Finger vor und stieß sie vorsichtig damit an. Er fuhr sofort zurück, nachdem er sie einmal berührt hatte, und auch die Jungen sprangen darauf zurück und schrieen wild. Der Alte kroch abermals näher heran, schnüffelte und berührte den fremden Gegenstand ein zweites Mal. Aber erst nach einem halben Dutzend Berührungen, deren jede länger währte als die vorherige, hob er die Plakette auf und betrachtete sie neugierig und absolut entzückt.
    Anakin warf einen Blick über die Schulter nach Mara. »Wir brauchen vielleicht noch mehr Plaketten, wenn wir eine ganze Bande von ihnen bestechen müssen.«
    Anakins Tante lächelte und zupfte an ihrem rechten Ärmel. »Ich habe noch ein paar an meiner Bluse. Aber wenn ich sie abreißen muss, hole ich mir einen Schnupfen.«
    »Hoffen wir, dass es nicht so weit kommt.«
    Anakin wandte sich wieder dem Ältesten zu und sah, dass er versuchte, die Plakette an seinem seitlich getragenen Zopf zu befestigen. Der Jedi grinste den Dantari an, und der Älteste erwiderte das Lächeln. Dann warf er sich herum und kehrte im Galopp in das Lager zurück, zerstreute die kreischenden Kleinen und erntete einige scharfzüngige Rügen von den Frauen der Horde. Dann nahm er etwas aus einem Beutel aus Faboolleder und trottete zu der Stelle zurück, an der Anakin hockte. Er öffnete über dem Fleck, an dem zuvor die Plakette gelegen hatte, die Hände und ließ fünf weiße Knollen fallen, die kaum länger waren als Anakins Daumen.
    Der junge Jedi wusste, dass es sich um Vinchawurzeln handelte. Er hatte keine Ahnung, was die Dantari damit anfingen, aber er hatte gesehen, dass sie jedes Mal in helle Aufregung gerieten, wenn sie auf diese Pflanze stießen und es ihnen gelang, ihre Wurzeln auszugraben. Anakin hatte nicht viele Exemplare des Gewächses in der Umgebung gesehen, daher schätzte er die Gabe als ein in den Augen der Dantari sehr wertvolles Geschenk ein.
    Anakin lächelte, hob die Hände und streckte dem Dantari die Handflächen entgegen. »Danke, aber das kann ich nicht annehmen.«
    Der Älteste sah ihn einen Moment verwirrt an, preschte davon und kam mit einer weiteren Hand voll Wurzeln wieder. Er ließ

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