Das Erbe der Jedi-Ritter 03 - Das Verderben
werden diese Angriffe mithilfe aller mir zur Verfügung stehenden Mittel planen.«
»Kommandant, das ist eine große Ehre. Aber sollten Sie diese Operationen nicht lieber selbst planen?«
»Ich werde Ihre Pläne natürlich durchsehen und korrigieren. Aber Sie sind kompetent genug, um den Grundstein zu legen. Während Sie damit beschäftigt sind, werde ich eine Aufgabe erfüllen, die nur ich bewältigen kann.« Er nickte nachdenklich. »Elegos wird uns den Weg zu dem Überfall auf die Neue Republik weisen. Binnen einer Woche wird er unsere Arbeit für uns getan haben. Dann werde ich Zeit haben zu kontrollieren, zu korrigieren und ins Laufen zu bringen, was Sie bis dahin ausgearbeitet haben.«
»Ja, mein Führer.« Lian nickte langsam. »Alles wird Ihrem Befehl gemäß erledigt werden.«
»Eins noch.«
»Kommandant?«
»Kein Wort über diese Pollen. Zu niemandem. Wenn Ihre Leute einen Weg finden, unsere Rüstungen immun zu machen, gut, falls nicht, werden wir eben ohne die lebenden Rüstungen kämpfen.« Shedao Shai lächelte. »Wir sind die Yuuzhan Vong. Unsere Sache ist gut und gerecht. Die Götter werden uns schon in der Schlacht beschützen. Wenn wir also in einer abgestorbenen Hülle in den Kampf ziehen, ist dies bloß ein Zeichen unseres Glaubens an sie.«
Deign Lian zog sich in seine Kabine an Bord der Erbe der Qual zurück, schloss und versiegelte die Luke hinter sich. Der kleine ovale Bereich war so geräumig, dass er von einer Seite zur anderen gehen konnte, ohne sich an der Decke den Kopf zu stoßen. Trotzdem duckte er sich, dann ging er vor dem kleinen Stauraum unter seinem Bett in die Knie und förderte einen Sklipun zu Tage.
Er setzte das Geschöpf vorsichtig so auf dem Bett ab, dass ihm die Trennlinie zugewandt war, an der sich die beiden Hälften der Muschelschale trafen. Dann griff er nach dem sensorischen Gewebe auf der anderen Seite und führte die Finger in einer Kombination von Bewegungen darüber hinweg, auf die zu reagieren das Geschöpf abgerichtet war. Die obere Hälfte der gewölbten Muschel klappte auf und offenbarte einen Villip, der sich dort eingenistet hatte wie eine Perle. Der Yuuzhan Vong fuhr mit der Hand über den Villip, um ihn zu wecken, und spürte, wie dessen Lungenbogen seine Frequenz erhöhte, während das Kommunikationsgeschöpf die Züge seines wahren Herrn annahm.
Lian zog unwillkürlich den Kopf ein. »Vergeben Sie mir die Störung, Meister, aber ich muss Ihnen dringend etwas mitteilen.«
»Fahren Sie fort.« Der Villip gab den Befehl mit flacher Stimme weiter. Gleichwohl schwang darin der Tonfall seines Herrn mit.
»Es war, wie Sie bereits vermutet hatten. Ich habe Shedao Shai den Plan zur Zerstörung von Ithor vorgelegt. Aber er hat abgelehnt. Er will stattdessen, dass wir den Planeten auf die denkbar konventionellste Weise angreifen. Und darüber hinaus möglicherweise auch noch auf eine nicht ganz so konventionelle Weise.«
Die Brauen in den von dem Villip angenommenen Zügen schossen nach unten. »Erklären Sie das.«
Lians Gesicht blieb ausdruckslos, und er senkte die Stimme. Ihm war bewusst, dass er sich mit seiner Antwort auf ein gefährliches Spiel einlassen würde, aber Shedao Shai wollte es ja nicht anders. Er war sich außerdem sicher, dass sein wahrer Meister wusste, dass er sich auch auf ein Spiel mit ihm einließ. Aber vielleicht wusste er über das Ausmaß seiner Fähigkeiten auf dem Gebiet politischer Manipulationen noch nicht gut genug Bescheid.
»Er ist immer noch besessen von diesem Ungläubigen. Er hat nicht mal so viel Zeit, den Angriff auf Ithor selbst vorzubereiten, so beschäftigt ist er. Er ist davon überzeugt, dass die Eliminierung der Gefahr, die Ithor für uns darstellt – je nachdem, wie der Feind darüber denkt –, unserem weiteren Vorgehen schaden könnte.«
»Welche Rolle spielt es, wie die Ungläubigen denken?« Es gelang dem Villip vortrefflich, den Spott seines Herrn zu vermitteln. »Sie werden diesen Angriff für ihn planen. Und planen Sie gut. Sie werden die für die Eroberung dieser Welt erforderliche Anzahl der Streitkräfte berechnen und sich anschließend für einige Raumschiffe mehr stark machen. Shedao Shai wird Ihre Kalkulation zwar in der Luft zerreißen, aber am Ende wird er selbst wie ein Narr dastehen.«
»Alles wird geschehen, wie Sie es wünschen, Meister.« Deign Lian nickte begeistert und nutzte rasch seinen Vorteil. »Nicht mehr lange, und Sie werden den gesamten Ruhm auf sich vereinigen, Meister.
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