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Das Erbe der Jedi-Ritter 04 - Der Untergang

Das Erbe der Jedi-Ritter 04 - Der Untergang

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 04 - Der Untergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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reagierte, als habe Jaina sie aus tiefer Trance gerissen. »Wie bitte?«
    »Ich habe nur gesagt, wie sehr es mich überrascht hat, als Dad mit bat, den Falken nach Hause zu fliegen.«
    Leia lächelte sie an. »Rekordhalter in Landos Asteroidengürtel… Pilot im Renegaten-Geschwader… dein Vater hält große Stücke auf deine Fähigkeiten.«
    Einen Augenblick lang schwieg Jaina. »Hoffentlich kommt er heil nach Hause.«
    Leia lachte. »Mach dir keine Sorgen, vermutlich wird er einen Frachter oder ein Handelsschiff besteigen und vor uns auf Coruscant sein. Dabei braucht er keine Hilfe.«
    »Oder bei sonst etwas«, meinte Jaina und runzelte die Stirn.
    Leia presste die Lippen zusammen, bis sie nur noch eine dünne Linie bildeten, und ergriff die Hand ihrer Tochter. »Du solltest zwei Dinge nicht miteinander verwechseln: ob jemand Hilfe ablehnt oder ob er keine Hilfe braucht.«
    »Warum ist er so?«
    »Wie viel Zeit haben wir?«, scherzte Leia. »Also, die Kurzversion: Dein Vater ist ganz anders aufgewachsen als du oder ich. Er hatte nie ein richtiges Zuhause und wurde auch nicht von seiner Familie unterstützt.« Sie schüttelte den Kopf. »Er hat so viele Sachen ausprobiert – Pilot, Offizier in der Flotte des Imperiums, Schmuggler –, doch all diese Tätigkeiten hatten eines gemeinsam: Man braucht dafür extremes Selbstvertrauen und ein gewisses Maß an Distanziertheit. Er ist ohne Hilfe groß geworden und deshalb wird er auch jetzt bestimmt nicht um Hilfe bitten.«
    »Allerdings benimmt er sich so, als wäre er der Einzige, dem Chewie fehlt.«
    »Dass das nicht stimmt, weiß er selbst – und auch, wie er sich benommen hat. Während wir nach Sernpidal zurückkehrten, nachdem Chewie gestorben war, erzählte er mir, plötzlich sei die Welt für ihn kein sicherer Ort mehr – stets habe er unsere Familie und seine Freunde für immun gegenüber Tragödien gehalten. In der Tat ist es erstaunlich, dass wir all diese Abenteuer überlebt haben. Stets ist Han um Haaresbreite entkommen und hat dem Tod ein Schnippchen schlagen können, und das verstärkte dieses Gefühl der Unverwundbarkeit bei ihm. Durch Chewies Tod hat sich das geändert. Plötzlich führt dein Vater sogar Maras Krankheit als Beweis dafür an, wie unsicher und unvorhersagbar die Welt geworden ist.«
    Leia hielt inne und dachte an etwas zurück. »Erst später fiel mir auf, dass er die gleichen Zweifel schon einmal geäußert hat – nachdem Hethrir dich, Jacen und Anakin entführt hatte. Erinnerst du dich, wie sehr er sich danach als Beschützer aufspielte?«
    Jaina schüttelte den Kopf. »Eigentlich nicht.«
    »Nun, du warst auch noch ziemlich jung. Aber glaube mir, dein Dad hat monatelang keins von euch Kindern aus den Augen gelassen.« Leia schaute Jaina an. »Er lässt gern alle glauben, er sei ein hart gesottener Atheist, in Wirklichkeit jedoch beschäftigt er sich viel mit dem Glauben.«
    »Und warum hält er sich dann immer so auf Distanz?«
    »Wenn er seinen Schmerz eingestehen würde, müsste er auch seine Mauer fallen lassen und wirklich trauern, anstatt sich einfach nur von der Welt abzuschotten. Und dafür ist er zu raffiniert.«
    »Ist er auf diese Weise zu seinem Spitznamen gekommen?« Leia schüttelte den Kopf. »Das ist eine andere Geschichte.« Jaina biss sich fest auf die Unterlippe. »Mom, er kommt doch nach Hause, oder? Ich meine, wir sind doch alles, was er noch hat.«
    »Natürlich«, wollte Leia antworten, doch C-3PO warf dazwischen: »Hoffentlich genügt das.«
     
    Mif Kumas, Ordnungsbeamter des Senats der Neuen Republik seit nunmehr zwei Sitzungsperioden, breitete die Flügel aus, als er sich von seinem großen Sessel auf dem Podest des Großen Versammlungssaals erhob.
    »Senatoren, ich möchte darum bitten, die Sitzung nicht durch Zwischenrufe oder sonstige Störungen, gleichgültig wie berechtigt, zu unterbrechen.« Kumas wartete, bis Ruhe eingekehrt war, dann neigte er den Kopf mit der Haarmähne in Richtung des Rednerpodiums auf dem polierten Steinboden des großen Saales. »Das Wort wurde Direktor bel-dar-Nolek vom Obroanischen Institut erteilt, der um Ihr Gehör bittet.«
    Bel-dar-Nolek nickte Kumas dankbar zu und setzte seine Tirade fort. »Ferner ist das Institut der Auffassung, dass die Neue Republik ihrer Verpflichtung, uns den notwendigen Schutz zu gewähren, nicht nachgekommen ist.«
    Der Redner, ein Mensch von erheblichem Umfang, trug einen maßgeschneiderten Anzug und einen handgeschnitzten Gehstock aus Greel-Holz

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