Das Erbe der Jedi-Ritter 04 - Der Untergang
fliegt nach Bilbringi?«
»Ja, Sir, aber…«
»Das ist die Hauptsache. Wo startet es?«
»Die Versorgungs- und Passagier-Shuttles legen fahrplanmäßig um dreizehn Uhr Ortszeit von Startrampe 4061 ab. Aber Sir, wenn Sie mir nur einen Moment zuhören, damit ich erklären kann…«
»Keine Zeit, C-3PO«, sagte Han und blickte zu einer Zeitanzeige in der Nähe. »Und besten Dank. Du wirst es nicht bereuen.«
C-3PO hob aufgeregt beide Hände über den Kopf. »Aber Sir«, rief er Han hinterher, der schon davonhastete. »Es ist die Queen of Empire – und wenn ein Schiff jemals Unglück brachte, dann dieses!«
19
Showolter zog eine Grimasse, während er beobachtete, wie die Ooglith-Maske, die ihnen auf Wayland in die Hände gefallen war, sich über Elan stülpte und an ihr festsaugte, wobei mikroskopisch kleine Widerhaken und Tentakel in Poren, Schweißdrüsen, Runzeln und Falten eindrangen. Elan, die nackt war, hatte ihm den Rücken zugekehrt, aber an ihren Verrenkungen und dem unfreiwilligen Zucken ihrer perfekten Muskeln erkannte er, dass es qualvoll sein musste, diese lebende Hülle anzulegen – eine exquisite Qual, wenn man Elan glaubte.
Da ihr seine Neugier aufgefallen war, hatte sie ihn gefragt, ob er zuschauen wollte, und dabei hatte sie es gleichzeitig geschafft, sich ihm gegenüber gleichgültig zu zeigen und mit ihm zu flirten. Jedenfalls konnte er ihr schmerzvolles Stöhnen nicht lange ertragen und schaute aus dem einzigen Fenster ihres Unterschlupfes auf eine Baumgruppe hinaus, deren hoher Metallgehalt diesen Punkt auf Myrkr zu einer Herausforderung für jeden Sender und andere Kommunikationsgeräte machte.
»Fertig«, verkündete Elan stoisch, und Showolter drehte sich um. Sie trug nicht nur ihre zweite Yuuzhan-Vong-Haut, sondern auch die Robe, die er ihr gegeben hatte. Noch nie hatte sie so sehr einem Menschen geähnelt.
Elan massierte sich Wangen, Stirn und Kinn, als wollte sie kleine Falten glätten. »Sehen Sie, Showolter, keine Spur mehr von meinen Abzeichen, kein Hinweis darauf, wer und was ich eigentlich bin.«
Showolter bemerkte, dass er die Luft angehalten hatte, und atmete weiter. »Und, gibt es nur eine Größe für alle?«
»Wollen Sie es ausprobieren?«
»Nein«, entgegnete er rasch. »Habe mich nur gefragt, ob es männliche und weibliche Versionen gibt.«
»Wozu sollte das gut sein?«
Er kratzte sich den Kopf. »Also, vermutlich hat nicht jeder Yuuzhan Vong Ihre Figur.«
Elan warf Vergere, die neben ihr hockte, einen Blick zu, und die beiden wechselten ein undurchschaubares Lächeln. Vergere war lediglich mit einem locker sitzenden Gewand getarnt, das ihren gefiederten Körper und ihre Beine verbarg. An ihrem exotischen Gesicht konnte man nicht so viel ändern, aber da es hier so viele Flüchtlinge vom Äußeren Rand gab, waren Zoll- und Passbeamte daran gewöhnt, jeden Tag eine neue Spezies zu sehen.
»Stimmt etwas nicht mit meiner Figur, Showolter?«, wollte Elan schließlich wissen.
»Eher im Gegenteil.« Er lachte verlegen.
»Aber sicherlich mögen Sie meine Gesichts- und Körperzeichnungen nicht.«
»Oberfläche«, sagte er und ließ es wie einen Scherz klingen.
Sie tippte sich an den Kopf und sah ihn offen an. »Vielleicht haben Sie das Zeug zu einem Yuuzhan Vong – trotz ihrer Abneigung dagegen, die Ooglith-Maske auszuprobieren.«
»Das möchte ich bezweifeln. Obwohl ich möglicherweise bereit wäre, mich tätowieren zu lassen.«
Ihr Lächeln verschwand. »Wenn Sie glauben, das Tätowier-Verfahren der Yuuzhan Vong sei weniger schmerzhaft, liegen Sie komplett falsch.«
Er zuckte mit den Schultern. »Opfer müssen eben sein.«
»Aber gewiss, Showolter.« Sie ließ die Bemerkung einen Augenblick lang in der Luft hängen, ehe sie hinzufügte: »Aber ich fürchte, mein Atem könnte Ihre Nase beleidigen. Er ist ein bisschen verunreinigt von…«
»Vom Essen«, unterbrach Vergere sie. »Wir sind nicht daran gewöhnt, so viele sterilisierte Lebensmittel zu essen.«
Showolter blickte sie an. »Tut mir Leid, aber daran kann ich leider nichts ändern.« Er betrachtete die Tarneigenschaften der Ooglith-Maske und schüttelte nachdenklich den Kopf. »Ein Nerf in Taopari-Kleidung«, murmelte er.
Elan runzelte die zarte Stirn.
»Ein Wortspiel«, erklärte er. »Eigentlich heißt der Spruch: Ein Taopari in Nerf-Kleidung – ein Raubtier im Gewand eines Grasfressers, um sich an die Herde heranzuschleichen.«
Elans Augen strahlten, als sie begriff. »Ich bin also ein
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