Das Erbe der Jedi-Ritter 05 - Die letzte Chance
vorfand, nachdem er und die anderen Gefangenen hineingeführt wurden.
Während er sich in die gelatineartige Flüssigkeit gleiten ließ und seinen Platz an einem der Tentakel einnahm, warf er Sapha einen viel sagenden Blick zu, sprach jedoch nicht mit ihr.
Die Schicht begann wie gewöhnlich, die Gefangenen bemühten sich, den Yammosk anzuregen – indem sie das Wesen durch Streicheln und Massieren in einen Zustand des taktilen Hochgefühls versetzten –, um so den Dovin Basal zu bewegen, dem Schiff größere Geschwindigkeit zu verleihen. Obwohl diese Schichten inzwischen psychisch nicht mehr so anstrengend waren, verlangten sie dem Körper viel ab, und zu dem Zeitpunkt, da Chine-kal die Frequenz wieder auf eine normale Taktrate senkte, waren viele der Gefangenen über den Tentakeln zusammengesunken, schnappten nach Luft und rieben sich die schmerzenden Hände, Arme, Schultern und Oberkörper.
Das Wichtigste jedoch war, dass Chine-kal mit ihnen zufrieden war, und demnach brauchten sie für diese Schicht keine weitere Geschwindigkeitsübung zu absolvieren.
Als der Kommandant sich genau auf der anderen Seite des Tanks befand, schaute Skidder Sapha kurz an und wisperte ihr zu: »Hat das Treffen mit Randa geklappt?«
Sie nickte kaum wahrnehmbar. »Wir sind gerade mit ihm fertig geworden.«
»Und, habt ihr gesagt, worum ich gebeten habe?«
»Obwohl wir eigentlich überhaupt nichts davon halten. Ja, wir haben es gesagt.«
»Wie hat er reagiert?«
»Mit spürbarer Besorgnis. Er hat uns umgehend fortgeschickt, vermutlich um mit seinen Leibwächtern und Beratern zu sprechen.«
Skidder kniff die Augen zusammen und freute sich heimlich.
Jetzt war der Moment gekommen, mit dem Yammosk Kontakt aufzunehmen. In den vorhergehenden Schichten hatte Skidder dem Wesen mithilfe der Macht lediglich Zugang zu oberflächlichen Gedanken und Gefühlen erlaubt. Das Wohlgefühl der Verbindung hatte den Yammosk von Zeit zu Zeit wieder zurückgeführt, und bei jeder Gelegenheit hatte Skidder dem Wesen ein wenig mehr von sich selbst offenbart, sozusagen als Anreiz. Jetzt musste er den Spieß umdrehen und direkt zu dem Yammosk sprechen.
Skidder hatte die entsprechende Technik der Macht geübt, seit die Ryn ihm von ihrem ersten Treffen mit dem Hutt berichtet hatten. In eine leichte Trance zu verfallen, bereitete ihm kaum mehr Mühe, als es ihn gekostet hatte, in die Nährflüssigkeit des Yammosk zu gleiten.
Das Ziel bestand darin, Bilder zu übermitteln, auf denen Randa Besadii Diori ein Komplott gegen Kommandant Chine-kal schmiedete. Skidder hatte sich diese Täuschung in den vergangenem zwei Tagen so oft vor Augen gerufen, dass sich die Bilder nun abspulten wie ein HoloNetz-Drama. Sofort legte sich der Tentakel fast zärtlich um seine Schultern, begann zu zucken und zu zittern.
Dann plötzlich packte das Anhängsel den Jedi fester. Zur gleichen Zeit entzogen sich die anderen Tentakel im Tank den übrigen Gefangenen und schlugen so heftig in die Nährflüssigkeit, dass diese über den Rand des Beckens auf den Boden spritzte.
Einige der Gefangenen schrieen entsetzt auf, als der spiralförmige Körper des Yammosk steif wurde. Sofort unterbrach Skidder die mentale Verbindung und schlüpfte aus dem Griff des Tentakels. Aber dadurch wandte sich das Wesen ihm erst recht zu, als wollte es ihn nicht aus den Augen lassen. Skidder, Roa, Sapha und einige der anderen besaßen genug Geistesgegenwart, in der Nährflüssigkeit unterzutauchen, aber ein Dutzend anderer wurde durch die heftige Bewegung des Yammosk aus dem Tank geschleudert. Fasgo gehörte zu ihnen; er wurde weiter hinausgeworfen als die meisten, und sein geschwächter Körper krachte mit knochenbrechender Wucht gegen das Schott aus Yorikkorallen, wo er für einen Augenblick hängen blieb, ehe er langsam an der schlüpfrigen Wand nach unten rutschte.
Einige der längeren Tentakel griffen nach Skidder, als er wieder auftauchte, doch er machte einen Salto rückwärts aus der Nährflüssigkeit auf den Steg an der Kante. Frustriert bäumte sich der Yammosk auf und reckte sich dem Rand des Tanks entgegen. Die Tentakel schlugen wild um sich und hämmerten an das Korallengitter, doch Skidder wich ihnen aus, indem er von einem Fuß auf den anderen hüpfte und über sie hinwegsprang.
Bei Chine-kal und den Wachen hatte sich Verwirrung breit gemacht. Sie rannten um den Tank, versuchten vergeblich, das Wesen zu beruhigen, da sie überzeugt waren, dass Skidder ein Opfer und nicht der Anstifter
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