Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Erbe der Jedi-Ritter 06 - Planet der Verlorenen

Das Erbe der Jedi-Ritter 06 - Planet der Verlorenen

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 06 - Planet der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Tyers
Vom Netzwerk:
Waschraum.
    Mara packte die Hände der Frau und nickte rasch. »Jeeaph wenzt!«, improvisierte sie weiter. Dann eilte sie den Flur entlang und in den Waschraum für Damen. Drinnen angekommen, strich sie sich eine Strähne ihres rötlichen Haars zurück unter die Kapuze, schaltete den Wasserhahn mehrmals ein und aus, zählte bis zehn und kehrte dann zu ihrem Tisch zurück. Anakin war damit beschäftigt, den letzten Rest seiner Gockaw-Soße mit einem letzten Biss Scrimpi aufzutunken.
    »Gerade noch rechtzeitig«, murmelte er.
    Mara rutschte wieder an ihren Platz. »Soweit ich sehen kann, ist es nur einer. Es gab allerdings noch einen Mann in der Küche, der sich nicht besonders gut anfühlte. Wir werden zuschlagen, wenn unsere Zielperson auf dem Weg nach Hause ist.«
    Anakin zuckte die Achseln. »Es ist deine Mission.«
    Sie verzog das Gesicht und dachte: Jetzt noch, Solo. In etwa fünf Jahren wirst du wahrscheinlich derjenige sein, der die Befehle gibt.
    »Du hast deinen Blaster auf Betäubung eingestellt, nicht wahr?«
    Er nickte knapp.
    Eine Zielperson zu verfolgen, die in der Macht nicht wahrnehmbar war, würde ein wenig mehr Aufmerksamkeit brauchen. Mara postierte Anakin an der Hintertür des Grünen Blatts und ging selbst eine Weile in das betriebsame Skin-Art-Studio auf der anderen Seite des Fussgängerkorridors. Als die Abendschicht im Grünen Blatt zu Ende ging und die Nachtschicht eintraf, bemerkte sie eine Bewegung aus dem Augenwinkel, als ihre Zielperson, bleich und gebeugt, in den Strom von Passanten glitt.
    »Danke«, sagte sie zu der Angestellten, die Mara verschiedene Muster auf die nackte Schulter projiziert hatte. »Heute ist einfach nicht der richtige Tag für so etwas.«
    »Kein Körperkontakt«, rief die Frau hinter ihr her. »Es wird alles mit Lasern gemacht.«
    Mara hatte das Studio bereits verlassen und zog die Kapuze ihres Overalls zurecht. Sie ertastete Anakin in der Macht und berührte ihn, damit er ihr folgte. Gleichzeitig suchte sie nach ihrer Zielperson. Sie war in der Macht immer noch nicht vorhanden, nur für ihre Augen.
    Mara, die groß genug war, um über die Hälfte der Wesen in dem Korridor hinwegsehen zu können, folgte dem angeblichen Kellner. Hier und da konnte sie einen kurzen Blick auf ihn werfen. Er starrte strikt geradeaus und nur dann nach links oder rechts, wenn es notwendig war.
    »Hast du ihn im Blickfeld?« Sie hörte Anakin an ihrem linken Ellbogen.
    »Direkt vor uns, aber er bewegt sich ein wenig nach links.«
    »Wo?… Ach, da!«, rief Anakin. »Er trägt keine Rüstung, nur die Maske.«
    »Soweit ich sehen kann. Aber es könnte immer noch schwierig werden, ihn zu lähmen.«
    »Das werden wir sehen«, sagte Anakin. »Ich halte mich seitlich.«
    Er schlich sich davon. Mara hielt Schritt mit dem Strom der Fußgänger, während Anakin nach links driftete. Der Kellner erreichte eine Station, von der aus Repulsorbahnen die Kuppelstadt verließen. Mara ging näher heran, beobachtete aufmerksamer, bewegte sich parallel zu ihrem Ziel, bis er einen Bahnsteig ausgewählt hatte. Dann drängte sie sich hinter einer Familie gepanzerter Psadans durch die Sperre. Sie schob einen ihrer falschen Ausweise in das Lesegerät, dann ließ sie sich mit gesenktem Kopf nieder und wartete. Aus dem Augenwinkel konnte sie sehen, wie Anakin die Sperre passierte. Vor noch nicht allzu langer Zeit hätte er die Hand über dem Lesegerät bewegt. Sie war froh zu sehen, dass er nun einen falschen Ausweis benutzte. Je mehr er lernte zu arbeiten, ohne die Macht einzusetzen, desto besser konnte er sich auf ihren Fluss und ihre anderen Bewegungen einstellen. Er würde auch lernen, wozu er alles imstande war. In dieser Hinsicht schien sich Jacens… nun, sie wollte es einmal Rückzug nennen, sehr positiv auszuwirken.
    Manchmal stellte sie sich Jacen in vierzig Jahren vor, wie er entweder an der Akademie unterrichtete oder sich in seine eigene kleine Welt zurückgezogen hatte, wie Yoda. Falls er überlebte.
    Die nächste Repulsorbahn schwebte aus dem Tunnel und bremste lautlos. Mara drängte sich mit dem Rest der Menge hinein. Inzwischen hatte sie sie nach Spezies, Geschlecht und Gefährlichkeit eingestuft. Interessanter als ihre Mitreisenden war jedoch die Tatsache, dass diese Fahrt sie dorthin bringen würde, wo sie angefangen hatten: ins Regierungsviertel.
    Der Zug fuhr sehr gleichmäßig, und der geringe Lärm, den der Antrieb verursachte, wurde von den Gesprächen in dem Dreißig-Passagiere-Abteil

Weitere Kostenlose Bücher