Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Erbe der Jedi-Ritter 06 - Planet der Verlorenen

Das Erbe der Jedi-Ritter 06 - Planet der Verlorenen

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 06 - Planet der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Tyers
Vom Netzwerk:
Tageszyklus hat sich gerade erst geändert. Wo ich war, ist jetzt beinahe Mitternacht. Ich will einfach nur schlafen. Tu mir einen Gefallen«, fügte sie hinzu und sah ihn dabei direkt an. Jacen spürte, wie sich ihre Gefühle leicht veränderten. »Ich möchte die Nacht in Heiltrance verbringen. Gib mir einen Schubs. Ohne dich komme ich nicht so tief, wie ich will.«
    Er zögerte.
    »Ich weiß«, sagte sie. Er hatte das Gefühl, dass ihr Blick, wenn man denn von einem Blick sprechen konnte, sich nicht veränderte. »Die gesamte Galaxis weiß, dass du versuchst, die Macht nicht zu benutzen. Aber es geht um mich, deine Schwester. Ich brauche deine Hilfe, damit ich wieder gesund werde.«
    »Also gut.« Verlegen schob er sein Widerstreben beiseite. »Ich werde dir helfen. Aber du musst wissen, dass die ganze Sache schlimmer geworden ist.«
    »Warum?«, wollte sie wissen. Wenn sie den Kopf hob und die Stirn runzelte, sah sie beinahe genau wie ihre Mutter aus.
    »Ich hatte diese Vision.« Er beschrieb sie ihr.
    Sie lauschte und nickte – aber dann bat sie ihn noch einmal um seine Hilfe. Er konnte sie ihr nicht verweigern. Bald schon lag sie in einem tiefen, heilenden Schlaf, und ihre Brust hob und senkte sich so langsam, dass ein Fremder sich vielleicht Sorgen gemacht hätte, ob sie überhaupt noch atmete.
    Aber als er sie mit seinem geistigen Auge betrachtete, sah er, dass ihre Beine, die rechte Seite und ihre linke Hand Gegenstand großer Anstrengung waren. Rund um ihre Augen und durch sie hindurch floss die Energie mit besonderer Intensität. Bacta, dieser wunderbare mikroskopische Heiler, hatte bei ihren Gewebeverletzungen so gut gearbeitet, dass sie keine sichtbaren Narben hatte. Sie würde auch nicht mehr viel länger hinken.
    Ich wäre ein guter Heiler, lobte er sich, aber er wusste auch, wie wenig das zu bedeuten hatte. Nur weil er sich in einem Bereich auskannte, bedeutete das nicht, dass dies seine wahre Berufung war. Und all jene, die ihm immer wieder sagten, wie glücklich er doch mit all seinen »Begabungen« dran war, mussten nicht seine Entscheidungen treffen.
    Am nächsten Morgen sah er, wie Jaina die Straße entlangging und dabei mit der Hand die raue Wand der nächstgelegenen Hütte berührte. Er nahm ihre andere Hand und führte sie zu einem Messebereich. Ryn aller Altersklassen sammelten sich um fünf Frauen mit in der Siedlung hergestellten Kochtöpfen. Jaina schnupperte.
    Jacen berührte ihren Ellbogen und führte sie zu einem Platz in der Schlange. »Sieht aus wie…« Er warf einen Blick in den nächsten Topf. »Mhm, Frühstücksphraig.« Er senkte die Stimme und flüsterte Jaina ins Ohr: »SELCORE muss einen Vertrag über die Phraigernte eines gesamten Planeten abgeschlossen haben…« Er brach ab, als eine Köchin sie entdeckte.
    »Die Pilotin!«, rief sie.
    Überall in der Schlange drehten sich Ryn nach ihnen um. Zwei lederflüglige Vors starrten an ihren spitzen Nasen entlang. Eine Menschenfamilie stellte die Tabletts ab und applaudierte.
    Jainas Mundwinkel zuckten.
    »Du stehst ganz vorn in der Reihe, Missy«, sagte die Köchin. »Wir können derzeit nichts für deine Kameraden tun, aber wenn du zurückkommst, kannst du ihnen ausrichten, dass Amarata sich bei ihnen bedankt.«
    Als Jaina protestieren wollte, versetzte Jacen ihr einen Ellbogenstoß. »Diese Flüchtlinge können dir nur ein bisschen Sonderbehandlung zuteil werden lassen. Das ist alles, was sie haben. Lass zu, dass sie dem Renegatengeschwader Ehre erweisen, wenn du es schon nicht für dich selbst beanspruchen willst.«
    Er führte sie zum Anfang der Schlange und hielt ihre Schale, während eine der Frauen eine Kelle hellbrauner gekochter Körner hineinlöffelte, gemischt mit ein paar Trockenfrüchten. Dann nahm er sich selbst eine Schale voll und griff nach zwei Bechern mit Kaf-Ersatz.
    Sie setzten sich auf einen langen Block Durabeton. Jaina packte ihren Löffel in der Mitte des Griffs und schaffte es, ihn zu ihrem Mund zu führen.
    »Langweilig«, sagte sie, »aber nicht schlecht. Tut mir Leid, dass ich gestern Abend keine gute Gesellschaft war.«
    »Das hier kann nicht einfach für dich sein.«
    »Immer verständnisvoll, wenn es um die Standpunkte von andern geht – das ist mein kleiner Bruder.«
    Er grinste schief. Etwa zwei Jahre lang war sie größer gewesen als er.
    Sie schüttelte den Kopf, dann wandte sie sich ab, sodass er das Spiegelbild einer Rynfamilie auf ihrer Maske sah. »Ich hasse das«, sagte sie. »Ich bin die

Weitere Kostenlose Bücher