Das Erbe der Jedi-Ritter 06 - Planet der Verlorenen
Droma.
»Das Übliche. Er hat versucht, aus der Kuppel rauszukommen, nur um einen Blick auf die Schiffe zu werfen. ›Nur mal ansehen‹«, zitierte Han, während Droma wieder auf seinen Hocker kletterte.
Droma beäugte seine eigene Eintopfschale und den Löffel. Jacen, der befürchtete, dass der Ryn über Abstand und ballistische Eigenschaften nachdachte, schob seinen Hocker zurück.
Jaina und Leia hatten ebenfalls die Quarantäne verlassen. Han hatte Jaina davon überzeugen können, dass er eine Verbindungsperson zu den Leuten brauchte, die die Quarantäne hinter sich hatten, und dass jemand Randa im Auge behalten musste. Danach war Leia zu dem Schluss gekommen, dass sie ihre Arbeit draußen besser als drinnen erledigen konnte. Sie hatte jedoch Olmahk zurückgelassen, damit er den Sicherheitsleuten helfen konnte. Jacen trug es mit Fassung. Er hatte gehofft, dass seine Eltern nach so langer Zeit ein bisschen mehr Zeit zusammen verbringen würden.
»Dreiundzwanzig Ryn sind Jaina nach draußen gefolgt«, sagte Han. »Leia hat Overalls für sie gefunden, sodass sie zumindest nicht frieren werden, bis das Fell wieder nachgewachsen ist. Ich finde, sie sehen ziemlich gut aus.«
»Kein Wunder«, erwiderte Droma aufgebracht. »Du wirst langsam kurzsichtig.«
»Dein Mund sieht so groß aus wie eh und je.«
Nun bemerkte Jacen den weichen Schimmer in Hans Augen und ein selbstzufriedenes Grinsen. Vielleicht war es seinen Eltern ja doch gelungen, ein paar Momente allein zu verbringen. Das Universum hatte etwas wirklich Großartiges an sich, wenn Mutter und Vater einander verstanden.
»Jemand sollte zurück nach Zweiunddreißig fahren«, sagte er, »und unsere Sachen holen.«
Der Ryn strich seinen Schnurrbart glatt. »Eigentum? So was verliert man nur. Mich interessiert mehr, ob es dort immer noch raumtaugliche Schiffe gibt.«
»Ja«, sagte Han. »Geh mit rüber und finde heraus, wie du sie hierher schaffen kannst. Falls wir Gateway eilig verlassen müssen, dann werden wir es nicht in einem Raupenfahrzeug tun.«
Jacen ballte die Fäuste, als er die Ruinen von Zweiunddreißig sah. Synthplas-Fetzen hingen zwischen Verstrebungen, die sich bogen wie die Rippen eines von Aaskriechern zerfressenen Kadavers. Durch diese Rippen hindurch konnte Jacen Reihen von Hütten mit blauem Dach erkennen.
Der Fahrer aus Gateway hatte einen Schutzanzug angelegt, bevor er die immer noch in Quarantäne befindlichen Flüchtlinge an Bord genommen hatte. Er schüttelte den Kopf. »Gut, dass ihr nicht da drin wart, als die Kuppel gebrochen ist.« Seine Stimme wurde von der durchsichtigen Gesichtsplatte seines Schutzanzugs gedämpft.
»Aber wir waren drin«, murmelte Jacen.
Er zog seinen eigenen Schutzanzug mit Atemmaske an. Darüber zog er eine orangefarbene Jacke mit angenähten Handschuhen. Er steckte die Finger in die Handschuhe, die sein Tastgefühl nicht beeinträchtigten, dann fügte er den weichen Helm hinzu und schloss ihn. SELCORE hatte die Anzüge wohl aus militärischen Beständen erhalten.
»Fertig?«, fragte er sein Team.
Droma hatte seinen orangefarbenen Anzug angelegt. Mezza, älter und kräftiger, kämpfte noch damit, sich den ihren über den Kopf zu ziehen. Sechs andere Gestalten in Anzügen bewegten sich auf die Luke des Raupenfahrzeugs zu.
»Ich scanne den Bereich nach Lebensformen«, sagte der Assistent des Fahrers. Er drückte ein paar Tasten. »Negativ in dieser Richtung, aber seid trotzdem vorsichtig.«
Jacen hakte das Lichtschwert an die Außenseite des Anzugs. Es hieß, dass mutierte Fefzekäfer als Einzige den Zusammenbruch des Ökosystems von Duro überlebt hatten.
Er führte sie die Rampe des Raupenfahrzeugs hinab. Die anderen schoben jeweils zu zweit einen Repulsorwagen. Ihr Auftrag war einfach: so viel von der Habe der Flüchtlinge wie möglich einzusammeln und vor Einbruch der Dunkelheit wieder zurückzukommen. Jacen, der dem Namen nach das Team leitete, würde helfen, wo immer er benötigt wurde, und dann den Falken nach Gateway bringen, während Droma in dem alten 1-7 Howlrunner folgen sollte.
Er verließ das Raupenfahrzeug zusammen mit zwei hoch gewachsenen, dünnen Vors, die sich für diese Aufgabe freiwillig gemeldet hatten, obwohl sie für sie wegen ihrer empfindlichen Lungen äußerst gefährlich war. Sie hatten ihren Stolz, aber sie sahen in den orangefarbenen Schutzanzügen beinahe wie Skelette aus, wenn man von den Armen einmal absah, die unnatürlich dick wirkten, weil sie auch die ledrigen
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