Das Erbe der Jedi-Ritter 06 - Planet der Verlorenen
von seiner eigenen Stärke – Liebe, Ruhe und Kraft – in die Verbindung zu Mara fließen zu lassen. Er hatte keine Ahnung, ob ihr das mehr Energie geben würde, aber er spürte, dass sie etwas an sich zog. Es war gut möglich, dass sie alles brauchte, was Jaina hatte, und noch mehr. Es tröstete ihn, es zumindest zu versuchen, selbst wenn er nicht sicher sagen konnte, ob es funktionierte – er hatte nicht mehr an Bestätigung als seinen Glauben an Mara und an die Macht selbst.
Seine Verhandlungen mit Vizedirektor Brarun abzuschließen hatte nicht lange gedauert. Brarun hatte nichts zu verkaufen, und das schien die Theorie zu bestätigen, dass einige Duros Vorräte hamsterten, in der Hoffnung, eine ihrer Orbitalstädte vollkommen aus der Nähe des Planeten entfernen zu können.
Das würde wohl nur funktionieren, wenn sie den Rest des Systems verkauften, besonders die Flüchtlinge, die sich an der Oberfläche abschufteten, um eine neue Welt zu schaffen. Er hatte R2-D2, der immer noch in der Herberge eingestöpselt war, eine weitere Botschaft geschickt: Such nach CorDuro-Berichten über alles, das nach einer Verbindung zwischen der Friedensbrigade und CorDuro oder SELCORE selbst riecht. Er hatte Karrdes Warnung, dass es Verdächtige im Nachrichtendienst gab und vielleicht sogar der Sonderausschuss selbst infiltriert worden war, nicht vergessen. Eventuell war es bei SELCORE ja ebenso. Leider hatte er nicht die Möglichkeit gehabt, die Berater während der letzten Besprechung genauer zu untersuchen.
Er warf einen Blick auf den winzigen Datenschirm in seiner Maske. Falls R2-D2 etwas finden sollte, konnte er einen Alarm senden, gefolgt von einer kurzen Botschaft, die sich wiederholen würde, bis Luke ihm per Kom Bescheid gab.
Als Erstes jedoch mussten sie Jacen finden. Luke hatte in Braruns Büro deutlich gesehen, dass Jacen an einem wichtigen Kreuzweg seiner Reise stand. Die Macht aufzugeben, war vielleicht nicht so tödlich, wie sich der Dunklen Seite zuzuwenden, aber das war nicht die Zukunft, die sich Luke für seinen Neffen vorgestellt hatte.
Es war Abend geworden, und Bburru Citys große Lichter wurden draußen vor den Sichtluken des Flurs trüber. Zwei hoch gewachsene Duros in CorDuro-Uniformen warteten hinter der nächsten Biegung zu beiden Seiten einer ungekennzeichneten Tür.
»Du übernimmst den Ersten«, murmelte Luke.
Sanft, beinahe liebevoll schickte Luke den Mann, der weiter von ihnen entfernt war, in einen tiefen Schlaf. Der Duros sackte gegen die Wand mit dem Synthplas-Mosaik. Der andere Wachtposten folgte ihm nach unten.
»Gut«, sagte Luke zu Anakin. »Bleib hier draußen. Falls noch jemand auftaucht, erledige ihn auf die gleiche Weise. Ich werde nicht lange brauchen.«
Jacens Gastgeber hatte ihn in ein Schlafzimmer mit einem großen runden Transparistahl-Fenster und zwei Wachen im Flur gebracht. Nun stand er neben dem Fenster und sah zu, wie die Lichter auf dem Hauptplatz von Bburru dunkler wurden. Dieser offene Platz war beinahe groß genug, um die Illusion eines lebendigen Planeten zu schaffen, mit diagonalen Stützpfeilern, die von der Straßenebene bis zu dem hellblauen künstlichen Himmel reichten. Wie in den Straßen gab es auch hier Pflanzenkübel mit ausgewachsenen Bäumen, die von Rankenpflanzen überzogen waren. Jacen fing an zu verstehen, wieso die Duros lieber hier wohnen wollten als drunten im Schlamm.
Nun legte er sich im Halbdunkel auf das weiche Bett und fragte sich, ob er wirklich das Richtige getan hatte. Brarun schien keine Eile zu haben, über die »Steuern« zu verhandeln.
Die Tür zum Flur ging leise auf.
Jacen schob die Hand unter sein Kissen und packte sein Lichtschwert. Eine dunkle Gestalt schlüpfte herein. Jacen sah den kurzen Rüssel und die Augengläser eines Kubaz, dann hörte er, wie die Tür sich wieder schloss. »Jacen, ich bin’s.«
Jacen kannte die Stimme. Er hätte auch die Präsenz gespürt, wenn er sich der Macht geöffnet hätte. Er ließ sein Lichtschwert los, aber er schaltete kein Licht ein.
»Meister Skywalker, es könnte Abhörgeräte geben…«
»Nicht im Augenblick.« Luke setzte sich ans Fußende des Bettes, lautlos wie ein Schatten. Er setzte die Rüsselmaske ab und legte sie neben sich aufs Bett. »Was willst du hier erreichen, Jacen? Wie kann ich dir helfen?«
Jacen brauchte keine weitere Ermutigung. Er berichtete von seiner Vision, erzählte jede Einzelheit, an die er sich erinnern konnte. Als er an die Stelle kam, in der es um Luke
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