Das Erbe der Jedi-Ritter 06 - Planet der Verlorenen
Streichen.
»Sind deine Agenten vorbereitet, die planetaren Schilde zu sabotieren?«
»Wann immer Sie es befehlen.«
Nun, vielleicht waren die Neuigkeiten ja doch die Unterbrechung wert gewesen. »Und der junge Hutt?«, wollte der Kriegsmeister wissen. »Hast du ihn diszipliniert?«
»Ich warte wie immer auf Ihren Befehl.«
»Du solltest die Großen nicht beleidigen, indem du ihn opferst. Hutts sind Fresssäcke und Tiere. Heb ihn für den Ernährungsstab auf. Unsere neuen Sklaven werden unser Eintreffen mit einem üppigen Festessen begehen.«
Nom Anors Villipkopf nickte.
»Du hast den Duros versprochen, dass wir ihnen ihre scheußlichen Wohninseln lassen, wenn sie die Waffen niederlegen?«
»Wie befohlen.«
Tsavong Lah lächelte träge. Nom Anors Versprechen waren nicht einmal den Atem wert, den er dazu verschwendete. Und das gefiel Yun-Harla ganz bestimmt.
Mara kroch über den aufgerissenen Steinboden weiter und atmete dabei flach durch die Atemmaske. Die Machtblase über ihnen verlor bei jeder Gruppe von Steinen, die sie von vorn nach hinten transportierte, kostbare Millimeter. Wieder spürte sie Lukes ferne Berührung und ein Aufzucken von Kraft darin. Danke, Skywalker, sendete sie zurück, denn sie fühlte sich tatsächlich ein wenig schlaff. Es gab Zeiten, zu denen man einfach dankbar sein musste.
Aber sie wünschte sich doch, dass sie Nom Anor verfolgt hätte.
Sicher. Dann wären wir inzwischen alle drei tot. Aber wenn er ihre Krankheit bewirkt hatte, würde er vielleicht auch wissen, wie man dafür sorgen konnte, dass sie wirklich geheilt wurde. Sie würde nur zu gerne daran arbeiten, diese Information aus ihm herauszuholen. Am liebsten kurz bevor sie ihm zeigte, was Gerechtigkeit bedeutete.
Jainas Körper neben ihrem fühlte sich warm an. Jainas Zorn dagegen war heiß.
»Keine Sorge«, murmelte Mara durch die Atemmaske. »Ich werde ihn erwischen. Nur noch nicht diesmal.«
»Bis wir hier draußen sind«, antwortete Jaina, »wird er fünf Planeten weiter sein.«
»Aber es erklärt zumindest vieles.« Ein weiteres Dutzend Steine fiel hinter ihnen an Ort und Stelle, und Mara rutschte einen Zentimeter weiter. Wenn sie den Kopf auch nur ein bisschen hob, stieß sie gegen Stein. »Was Rhommamool angeht.«
»Endlich«, stimmte Jaina zu. »Er hat einfach für Aufruhr gesorgt, ganz gleich, wer dabei umkam.«
»Und uns alle von dem Teil der Galaxis abgelenkt, an dem die wirkliche Invasion begann.«
Es war besser zu reden als über die immer kleiner werdende Blase nachzudenken. Sie gab es ungern zu, aber Luke hätte vielleicht diesmal widersprechen sollen, als sie ihm versichert hatte, dass sie keine Hilfe brauchte. Wenn sie keinen Platz mehr hätten, würde sie Jaina in eine Hibernisierungstrance gleiten lassen, und dann würde sie Luke rufen – und hoffen, dass er Duro erreichen konnte, bevor ihnen die Luft ausging, denn sie selbst konnte sich nicht in Trance versetzen, nicht wenn sie weiterhin dieses unbekannte Gewicht über ihnen davon abhalten wollte, sie zu zerdrücken. Sie musste bei Bewusstsein bleiben.
»Und die Droidenverbrennungen«, sagte Mara. »Erinnerst du dich daran?«
»Glaubst du wirklich, dass in diesem Flakon…«
Mara hatte mehr als einmal darüber nachgedacht. »Nein.« Er hatte nicht gewusst, dass sie ihn entlarven würden. »Aber ich bin sicher, dass er noch mehr von dem Zeug hat.« Coomb-Sporen, was immer das bedeutete.
»Du glaubst also nicht, dass er gelogen hat?«
»Diesmal nicht«, murmelte Mara. Sie hatte in seiner Gegenwart wieder diese seltsame Schwäche gespürt – nun kaum wahrnehmbar, aber immer noch stark genug, um seine Behauptung zu bestätigen.
»He, ich glaube, ich habe ein bisschen frische Luft abgekriegt.« Jainas Stimme war klar und deutlich. Sie musste die Atemmaske abgesetzt haben.
Mara behielt ihre Maske auf. Eine weitere Gruppe von Steinen hob sich. Sie bemerkte einen winzigen Lichtschimmer vor ihnen. »Wir haben es fast geschafft«, grunzte sie.
Es war schwierig, die Steine jetzt noch langsam zu bewegen. Aber die Angst davor, nur einen halben Meter entfernt von der Freiheit zu sterben, half ihr, sich weiterhin zu konzentrieren. Die letzten Steine zu bewegen dauerte über eine Stunde.
»Also gut«, sagte sie schließlich. »Roll dich vorwärts. Ich will dich direkt hier haben.« Sie schob Jaina gegen den vorderen Rand der Blase. Dann zog sie Arme und Beine unter sich, Knie und Ellbogen gebeugt, und saugte tief die Kraft ein, die ihr aus der
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