Das Erbe der Jedi-Ritter 06 - Planet der Verlorenen
worden waren: kürzlich erfolgte Personaleinstellungen in Port Duggan, Daten über die im letzten halben Jahr neu eingetroffenen Personen und eine Liste der Besucher in Vizedirektor Braruns Büro. Mehrere Namen tauchten immer wieder auf.
Dann folgten weitere Informationen über die häufiger auftauchenden Namen der Personen, die interstellare Reisen unternommen hatten. Bei einigen verlief die Spur nach drei Sprüngen im Sande. Zwei jedoch waren mehrmals nach Ylesia und zurück gereist. Diese Einträge hatte der Droide besonders markiert.
Als Nächstes erschien eine streng geheime Datei mit Daten über außerplanetare Kommunikationsverbindungen. Nur wenige Droiden in der Neuen Republik waren imstande, in solche Datenbanken einzudringen. Die Daten zeigten deutlich, dass mehrmals Verbindungen zwischen Duro und Ylesia hergestellt worden waren.
»Was ist da los?«, fragte Anakin, der Mara über die Schulter geschaut hatte. »Ylesia liegt tief im Huttraum.«
»Die Hutts haben dort ein Sklavenhändlerunternehmen betrieben«, murmelte Mara. »Und dein Vater behauptet, die Friedensbrigade hätte dort eines ihrer Hauptzentren.« Sie sah Luke an. »Vielleicht ist Thrynni Vae ja dorthin entführt worden?«
Luke zögerte ein paar Sekunden. »Das ist die beste Spur, die wir bisher gefunden haben. Aber ich schicke nur ungern jemanden auf einen bloßen Verdacht hin so weit.«
»Ich nehme an, Vizedirektor Brarun steckt bis über seine schlaffen Ohren in dieser Sache«, meinte Mara. »Wenn man dann noch die Waren hinzufügt, die nach Urrdorf umgeleitet wurden, und das plötzliche Interesse anderer Duros an dieser Stadt…«
Sie spürte deutlich Lukes Sorge.
Nun meldete sich Jaina, die neben dem Fenster stand, zu Wort. »Lasst mich raten. Es ist die Duros-Elite, die plötzlich auf die Idee kommt, im schönen Urrdorf Urlaub zu machen.«
Luke wandte sich von dem Schirm ab.
»Was ist?«, wollte Mara wissen.
»Jacen ist bei Brarun. Es könnte gefährlich für ihn werden.«
Jaina drehte sich abrupt um.
Luke hob die Hand. »Im Augenblick dürfte er allerdings noch relativ sicher sein.«
»Wirkte Brarun verschlossen?«, wollte Mara wissen.
Luke nickte. »Das Muster ist eindeutig: Jemand ist dabei, die SELCORE-Flüchtlinge zu verkaufen und sich dann abzusetzen.«
Mara schüttelte den Kopf.
»Wir müssen eine weitere Evakuierung einleiten, und irgendwie muss das passieren, ohne dass die Friedensbrigade davon erfährt. Ich nehme an, sie haben den Yuuzhan Vong mehrere tausend Gefangene versprochen, die sie opfern können.« Luke rieb sich das Kinn. »Es sei denn…« Er brach ab.
Mara räusperte sich.
»Es sei denn, sie haben nicht vor, die Flüchtlinge zu opfern, sondern die Duros in den Orbitalstädten. Sie könnten die Flüchtlinge versklaven. Es wäre nicht das erste Mal. Und wenn die Yuuzhan Vong sich erst auf Duro eingenistet haben, könnten sie von hier aus den Kern angreifen.«
Mara kniff die Lippen zusammen. Es wurde schlimmer und schlimmer.
»Mara, Jaina, habt ihr drunten irgendwas über SELCORE in Erfahrung bringen können?«
Mara sah ihn fragend an. »Wie meinst du das?«
»SELCORE könnte ebenfalls infiltriert sein«, sagte er.
»Lass mich mal nachdenken.« Mara schloss die Augen. »Bisher nichts Eindeutiges. Dem Augenschein nach nur ein paar normale bürokratische Probleme.«
Luke legte eine Hand auf R2-D2s Kuppel. »R2, kannst du in das militärische Netz eindringen?«
Der Droide gab einen zuversichtlichen Pfiff von sich.
Luke nahm ein Kom aus der Tasche und reichte es Anakin. »Und ich möchte, dass du das hier mit R2s Manipulatorarm verbindest.«
Mit einem vergnügten Pfeifen stöpselte der kleine Astromech-Droide sich wieder ein. Mara beobachtete ihren Mann. Um es mit Landos Worten zu sagen: zehn zu eins, dass er versuchte, sich mit den Streitkräften auf Coruscant in Verbindung zu setzen, ohne SELCORE zu alarmieren.
Sie legte ihm die Hand auf den Arm, drückte fest und eilte dann in den Waschraum, um sich zu waschen und die Farbe aus dem Haar zu schrubben.
Als sie wieder herauskam, saß Luke dicht neben R2-D2s kurzfristig modifiziertem Manipulatorarm.
»Hamner«, sagte Luke eindringlich. »Kenth, bis du da? Hier spricht Skywalker.«
Ein verschlafenes Ächzen kam aus dem Kom. Luke lächelte Mara bedauernd an, dann wandte er sich wieder R2-D2 zu.
»Tut mir Leid«, sagte er. »Kenth, es gibt hier Anzeichen, dass die Yuuzhan Vong kurz davor stehen, Duro anzugreifen, und das System ist zu wichtig,
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