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Das Erbe der Jedi-Ritter 07 - Anakin und die Yuuzhan Vong

Das Erbe der Jedi-Ritter 07 - Anakin und die Yuuzhan Vong

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 07 - Anakin und die Yuuzhan Vong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Keyes
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kühlem Wasser Asche aus Augen, Nase und von den Lippen wuschen.
    »In welcher Hinsicht, Ungläubiger?«
    »Was ich mit dem Feuer gemacht habe. Es war falsch.«
    Der Yuuzhan Vong kniff die Augen zusammen. »Erklär mir das.«
    »Ich habe unschuldiges Leben getötet, um uns zu retten.«
    Rapuung lachte rau. »Das ist nichts. Töten und sterben bedeuten nichts. Es gehört zur Welt und ist Teil der Umarmung des Schmerzes. Das mit dem Feuer war nicht deshalb falsch, weil du getötet hast, sondern weil es sich um eine Abscheulichkeit handelte. Mach dir nichts vor. Ich sehe, wie entschlossen du bist, deine Jeedai -Freundin zu retten. Wenn du sie nur dadurch erreichen könntest, indem du eine Schlucht mit Leichen füllst, um über sie hinwegzugehen, so würdest du nicht zögern.« ;
    »Da irrst du dich«, erwiderte Anakin. »So etwas käme für mich nicht infrage.«
    »Ein Ziel, das du nicht mit allen Mitteln verfolgst, ist gar kein richtiges Ziel.«
    Anakin seufzte. »Wir befreien Tahiri. Aber ich töte nicht gern.«
    »Dann werden dich die Krieger töten.«
    »Bei Kriegern sieht die Sache anders aus«, sagte Anakin. »Ich werde mich mit größter Entschlossenheit verteidigen. Aber der Wald hat nicht das verdient, was ich ihm angetan habe.«
    »Deine Worte ergeben keinen Sinn«, sagte Rapuung. »Wir werden töten, wen und was wir müssen.«
    »Und ich sage Nein.«
    »Ach? Du beschmutzt mich mit der ersten Abscheulichkeit, um deinen Zweck zu erreichen, und gleichzeitig zwingst du mich, an einer kindischen Furcht vor dem Töten festzuhalten? Jedes Leben geht zu Ende, Jeedai. «
    Diese Worte gaben Anakin zu denken. Galt bei den Yuuzhan Vong die Verwendung nichtbiologischer Technik als genauso falsch wie wahlloses Töten bei den Jedi? In rein intellektueller Hinsicht konnte er das verstehen, aber gefühlsmäßig war er immer davon getrennt geblieben. Einen emotionalen Sinn ergab es erst jetzt, als sie beide darin übereinstimmten − wenn auch aus verschiedenen Gründen −, dass etwas schrecklich verkehrt gelaufen war.
    Wenn er doch nur imstande gewesen wäre, Rapuung in der Macht zu fühlen. Wenn er doch nur hätte feststellen können, ob der Yuuzhan Vong zur hellen oder dunklen Seite gehörte.
    Aber kam dieser Frage ohne die Macht überhaupt Bedeutung zu? Waren die Jedi so abhängig von ihren Macht-Sinnen, dass sie ohne sie zu moralischen Krüppeln wurden?
    Rapuung hielt einen durchdringenden Blick auf Anakin gerichtet, während der Jedi über eine Antwort nachdachte. Doch dann drehte er den Kopf und sah in die Ferne.
    »Du ergibst keinen Sinn«, sagte der Yuuzhan Vong. »Aber… Ich muss eingestehen, dass du mir das Leben gerettet hast. Meine Rache verdanke ich dir, wenn sie vollbracht ist.«
    »Du hast mir zweimal das Leben gerettet«, erwiderte Anakin. »Wir sind noch nicht quitt.«
    »Nicht was? Wie lautete das Wort?«
    »Schon gut. Vua Rapuung, was hat es mit der Rache auf sich, nach der du strebst? Was hat man dir angetan, dass du dein eigenes Volk hasst?«
    In Rapuungs Augen glitzerte es kalt. »Weißt du es wirklich nicht? Kannst du es wirklich nicht erkennen? Sieh mich an!«
    »Ich sehe eiternde Narben. Deine Implantate scheinen tot zu sein oder abzusterben. Aber ich habe keine blasse Ahnung, was das bedeutet.«
    »Es betrifft dich nicht«, sagte Rapuung. »Stell keine Vermutungen an, Ungläubiger.«
    »Na schön. Dann erklär mir deinen Plan, der mich zu Tahiri bringen soll.«
    »Folge mir und sieh«, sagte der Yuuzhan Vong.
     
    Sie kauerten in einem Wurzelgeflecht dicht am Ufer eines Nebenflusses des Unnh.
    »Heute sind wir weiter von der Gestalter-Basis entfernt als gestern«, klagte Anakin.
    »Ja, aber jetzt befinden wir uns an der richtigen Stelle«, sagte Rapuung.
    »An der richtigen Stelle wofür?«
    »Warte ab und sieh.«
    Anakins Lippen zuckten, als er eine scharfe Antwort geben wollte, aber er hielt sie zurück. Meinten andere Leute dies, wenn sie ihm vorwarfen, wortkarg zu sein? Rapuung war mit Fakten ebenso knauserig wie ein bothanischer Kurier. Seit sechs Tagen waren sie zusammen unterwegs, und eigentlich wusste Anakin nur, dass sich der Yuuzhan Vong für irgendetwas rächen wollte. Vielleicht ging in seinem Kopf einiges durcheinander. Er hatte eine »Sie« erwähnt und schien großen, an Besessenheit grenzenden Wert darauf zu legen, dass ihn die Götter für würdig hielten.
    Aber vielleicht waren alle Yuuzhan Vong so. Anakin konnte nicht behaupten, mit vielen von ihnen geplaudert zu haben.

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