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Das Erbe der Jedi-Ritter 07 - Anakin und die Yuuzhan Vong

Das Erbe der Jedi-Ritter 07 - Anakin und die Yuuzhan Vong

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 07 - Anakin und die Yuuzhan Vong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Keyes
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Vielleicht war Rapuung so normal, wie ein Yuuzhan Vong nur normal sein konnte. Vielleicht hielt er seine Motive und Pläne geheim, weil das den Traditionen der Yuuzhan Vong entsprach.
    Oder steckte Furcht dahinter? Fürchtete er, dass Anakin ihn zu töten versuchte oder ihn verließ, wenn er erfuhr, was Rapuung beabsichtigte und wie er in die Gestalter-Basis gelangen wollte?
    Anakin warf einen kurzen Blick auf das grimmige Gesicht mit der flachen Nase und schloss die letzte Möglichkeit aus. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Vua Rapuung irgendetwas fürchtete. Nein, Furcht gab es bei ihm nicht, höchstens… Besonnenheit.
    Und so wartete Anakin geduldig und fühlte sich vom langsamen Strömen des Flusses nach und nach in den Bann gezogen. Versuchsweise streckte er sich dem Leben um ihn herum entgegen, fühlte dabei erneut den von ihm verursachten Schatten aus Schmerz und Tod.
    Es tut mir Leid, sagte er zum Wald.
    Wie nahe war er der dunklen Seite? Hatte Rapuung Recht?
    Er erinnerte sich an die Gespräche mit Jacen, an seinen Hinweis, dass die Macht ein Werkzeug war, weder gut noch böse, ein Instrument, das man nutzen konnte, um gute oder böse Dinge damit anzustellen. Konnte Gedankenlosigkeit böse sein? Vielleicht. Corran Horn hatte Egoismus einmal als böse und Selbstlosigkeit als gut bezeichnet. Wenn man die Dinge aus diesem Blickwinkel sah, war die egoistische Verursachung von Tod um des eigenen Überlebens willen böse, ungeachtet der Tatsache, dass er zum betreffenden Zeitpunkt gar nicht über die Konsequenzen seines Handelns nachgedacht hatte. Andererseits: Er kämpfte nicht nur für sich selbst, oder? Tahiris Leben stand auf dem Spiel. Und vielleicht mehr als nur ihr Leben, denn wenn die Tahiri aus Anakins Vision Wirklichkeit wurde, so brachte sie vielleicht vielen anderen Personen den Tod.
    Wenn er ganz ehrlich war, musste er zugeben, dass er an jene größeren Konsequenzen ebenfalls nicht gedacht hatte. Er war mit einem Problem konfrontiert gewesen und hatte es ebenso gelöst wie ein Problem mit einer mathematischen Gleichung oder mit dem Hyperantrieb-Motivator seines X-Flüglers. Er hatte nicht daran gedacht, welche Probleme sich durch die Lösung ergeben konnten, und das schien seit einiger Zeit typisch für ihn zu sein.
    Mara Jade hatte ihn vor einer halben Ewigkeit auf diese seine Tendenz hingewiesen, damals, als sie auf Dantooine in der Wildnis kampiert hatten. Offenbar hatte er in der Zwischenzeit überhaupt nichts dazugelernt. Es wurde Zeit, dass er damit begann.
    Was ihn zu Vua Rapuung zurückbrachte. Dieser hatte deutlich genug darauf hingewiesen, dass es ihm um Rache ging, und eines wusste Anakin mit unerschütterlicher Gewissheit: Rache gehörte zur dunklen Seite. In welche Tragödie wurde er verwickelt, wenn er mit diesem halb verrückten Yuuzhan Vong zusammenarbeitete?
    Etwas brachte Bewegung ins Leben des Waldes. Tausend Stimmen veränderten sich ein wenig, als sie etwas Fremdes rochen und hörten, etwas, das keinen Platz hatte in ihrer begrenzten Welt, in der nur Räuber und Beute, Hunger und Gefahr existierten.
    Etwas, das nicht von Yavin Vier stammte, näherte sich auf dem Fluss.
    »Erwartest du jemanden?«, fragte Anakin.
    »Ja.«
    Anakin ersparte sich die Frage, wen Rapuung erwartete. Er hatte es satt, Fragen zu stellen, auf die er keine Antwort bekam. Stattdessen schärfte er seine Sinne und hielt Ausschau.
    Kurze Zeit später erschien etwas auf dem Fluss und kam näher.
    Zuerst dachte Anakin an ein Boot, und dann fiel ihm ein: Wenn es ein Boot der Yuuzhan Vong war, so handelte es sich um etwas Organisches. Er beobachtete die Erscheinung und entdeckte Details, die seine Vermutung bestätigten.
    Der größte Teil des sichtbaren Bereichs war eine breite, flache Kuppel, die aus dem Wasser ragte, bedeckt von Schuppen oder Platten. Was auch immer das Objekt bewegte: Es befand sich unter Wasser. Dann und wann tauchte vor dem »Boot« etwas auf, das der obere Teil eines Kopfes sein mochte. Wenn es wirklich ein Kopf war, so musste er ziemlich groß sein, fast so breit wie die Kuppel, schuppig und olivgrün.
    In beziehungsweise auf dem lebenden Boot saß ein Mann, den Anakin nicht in der Macht fühlen konnte, aber je näher er kam, desto weniger sah er wie ein Yuuzhan Vong aus. Zuerst verstand Anakin nicht, warum er diesen Eindruck gewann. Der Fremde hatte die typische schräge Stirn, und seine Nase war so flach wie bei allen Yuuzhan Vong.
    Aber ihm fehlten Narben. Er hatte keine, nicht eine

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