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Das Erbe der Jedi-Ritter 08 - Die Verheissung

Das Erbe der Jedi-Ritter 08 - Die Verheissung

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 08 - Die Verheissung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Keyes
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hoffnungslos optimistisch«, sagte Corran.
    »Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt«, erwiderte der Givin. »Ich wollte keineswegs Optimismus zum Ausdruck bringen.«
    »Meine Bemerkung war sarkastisch gemeint«, erklärte Corran. »Schon gut. Wo sind die Schutzanzüge?«
    Dodekian Illiet deutete auf einen anderen Givin. »In den alten Aufbewahrungsschränken von Ring Eins-C im Andockbereich. Vielleicht erinnern Sie sich daran. Mein Untergebener führt Sie dorthin, falls Ihr Gedächtnis Sie im Stich lässt. Ich bedauere Ihre Rolle in dieser Angelegenheit. Ich bedauere weiterhin, dass ein Versuch unternommen wurde, Ihr Leben zu verschachern.«
    »Sind die Yuuzhan Vong nicht auf das Angebot eingegangen?«
    »Ganz im Gegenteil«, sagte Illiet. »Ich habe mich mit ihnen geeinigt. Sie versprachen, die Station zu verschonen, wenn wir Sie ausliefern.«
    »Warum sind wir dann noch hier?«
    »Ich habe den Versprechungen der Yuuzhan Vong nicht geglaubt«, erklärte Illiet. »Gehen Sie jetzt. Bei der Andockstelle zwölf, Liegeplatz dreizehn, befindet sich ein kleines Schiff, wenn es nicht schon zerstört worden ist. Sie können es nehmen. Unsere anderen Schiffe wurden für die Evakuierung des nicht unbedingt erforderlichen Personals verwendet, bevor der Angriff begann.«
    »Danke«, sagte Corran.
    »Danke für Ihre Bemühungen zu unseren Gunsten«, entgegnete der Givin und blickte auf die taktischen Anzeigen. »Sie sollten sich beeilen.« Er sah nicht noch einmal auf.

38
     
    Nen Yim badete in einem Meer aus Wissen. Protokolle glänzten und wirbelten in den Tiefen, offenbarten die Grundlagen und die endlosen Veränderungen des Lebens in innigen und prächtigen Details. Das Gesicht unter der Kognitionshaube zeigte Ehrfurcht und Staunen. Während dieser Momente verwandelte sich Nen Yim wieder in die lernbegierige, verblüffte junge Frau, die sie bis vor wenigen Zyklen gewesen war, verliebt ins Gestalten und das Wissen darum.
    Längst war sie über den fünften Kortex hinaus und in jenem Bereich, der den Meistern vorbehalten blieb. Hier befanden sich die lebenden Baupläne für die Dovin Basale, die Gedankensaat für Yorik-Korallen und auch die Protokolle für die Erschaffung von Meisterhänden. Nen Yim glitt daran vorbei, navigierte mit ihren Fragen in Untiefen und Tiefen, steuerte mit Entschlossenheit.
    Sie fand den Keim der Weltschiffe und schwamm durch seine dicke Haut. Einige Teile kannte sie bereits: die Struktur der Recham Forteps, das Muster der osmotischen Membranen der endokrinen Kanäle – doch das waren nur Komponenten. Zum ersten Mal sah sie die profunde Logik holistisch vor sich ausgebreitet. Ihr Verständnis der organischen Beziehungen zwischen Organen basierte hauptsächlich auf Deduktion, und sie fand es sehr lehrreich zu beobachten, wo sie richtig vermutet oder sich geirrt hatte.
    Im Zentrum, an der Grenze des siebten und letzten Kortex, fand sie schließlich das Gehirn. Seine Erschaffung offenbarte sich ihr. Nen Yim öffnete sich ihrerseits und nahm die Informationen auf, ließ von ihnen jene Bereiche füllen, die der Vaa-Tumor ausgebrannt hatte. Stränge von Aminosäure-Sequenzen strömten wie kurvenreiche Flüsse an ihr vorbei und sammelten sich in ihrer erweiterten Erinnerung. Neuronen teilten sich und bildeten millionenfach verzweigte Ganglien, die sich wiederum zu kortikalen Windungen falteten. Abhängige und unabhängige Subsysteme erklärten sich, als der Entwicklungsprozess andauerte, schließlich zu Stabilität, Wartung, Reorganisation und Stasis führte.
    Und am Ende, als alles gekommen und gegangen war, als sich ihr eigenes Gehirn bemühte, mit den vielen Informationen fertig zu werden, verstand Nen Yim.
    Das Schiff konnte nicht gerettet werden. Das Rikyam würde sterben; das ließ sich mit keinem Protokoll verhindern. Nen Yims Staunen löste sich auf, und die gewaltige lebende Bibliothek um sie herum erschien ihr plötzlich nicht mehr als Fundgrube, sondern wie ein Gefängnis. Oder wie ein Mausoleum. Zwar erweckte es den Eindruck von Lebendigkeit, aber das große Qang-Qahsa war vertrocknet, steril und unveränderlich. Hier gab es nichts Neues. Wenn die Protokolle wirklich von den Göttern stammten, so hatten es die Götter nicht für nötig gehalten, dem Wissen der Yuuzhan Vong während der vergangenen tausend Jahre irgendetwas hinzuzufügen.
    Aber das war unmöglich. Seit dem Angriff auf die Galaxis der Ungläubigen hatte der Höchste Oberlord Shimrra immer wieder neue Protokolle von den

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