Das Erbe der Jedi-Ritter 08 - Die Verheissung
ragte auf, und er befürchtete, dass sie es nicht über ihn hinwegschaffen würden. Verzweifelt schaltete er den Repulsorlift ein.
Das Schiff kreischte einen metallenen Protest, als das Kraftfeld sie nicht sehr sanft vom Asteroiden fortstieß. Corran ließ den angehaltenen Atem entweichen und passte die Geschwindigkeit des Transporters der des Asteroiden an, um sich zu orientieren.
Damit traf er die richtige Entscheidung, denn im nahen All entdeckte er hunderte von Asteroiden dicht beieinander. Für den Flug durch diesen Asteroidenschwarm war sehr vorsichtiges Manövrieren erforderlich, wenn die Lucre nicht beschädigt werden sollte.
»Davor hättest du mich besser warnen sollen«, wandte sich Corran an Anakin.
»Das hätte ich, wenn mir dieser Schwarm bekannt gewesen wäre«, erwiderte Anakin, und dabei klang seine Stimme seltsam.
»Die Asteroiden sind nicht in den Karten verzeichnet?«
»Nein«, sagte Anakin. »Sieh dir nur die Sensoranzeigen an.«
Corran blickte auf die Displays und fluchte erneut. Abgesehen von dem mit Kratern übersäten Asteroiden, mit dem die Lucre nach ihrer Rückkehr in den Normalraum fast kollidiert wäre, offenbarten die nächsten Objekte im All ein organisches Erscheinungsbild. Er sah die nur zu vertraute Struktur von Raumschiffen, die aus Yorik-Korallen gewachsen waren.
»Es ist eine Flotte der Yuuzhan Vong«, sagte Anakin.
17
»Ich habe die Errant Venture lokalisiert«, sagte Luke. »Sie ist nicht weit von Clak’dor entfernt. In etwa einem Tag sind wir da.«
Mara nickte. »Gut«, erwiderte sie schlicht.
»Wie fühlst du dich?«
Mara warf ihm einen finsteren Blick zu. »Skywalker, warum stellst du Fragen, deren Antworten du kennst? Ich fühle mich zu schwer. Meine Fußknöchel fühlen sich so an, als trüge ich die ganze Zeit Betäubungsschellen. Mir ist dauernd übel. Niemand hat mir gesagt, dass die Übelkeit zurückkehren würde. Ich dachte, diesen Teil der Schwangerschaft hätte ich längst überwunden.«
»Ich auch«, erwiderte Luke. Er presste die Lippen zusammen. Hinter Maras Worten spürte er mehr als nur Ärger. In ihrem Wortschwall war eine gewisse Abwehr zum Ausdruck gekommen. »Gibt es etwas, über das du mit mir sprechen möchtest?«, fragte er sanft.
»Wenn es mein Wunsch wäre, über etwas zu sprechen, so würde ich darüber sprechen, oder?«
»Nicht, wenn es sich um etwas Beunruhigendes handelt«, sagte Luke.
»Na schön. Ich verabscheue das Hemd, das du trägst. Ich finde, du kleidest dich lausig. Punkt.«
»Du hast mir dieses Hemd gekauft«, erinnerte Luke sie. »Mara, bist du wieder krank? Ist die Remission beendet?«
Mara betrachtete ihre Fingernägel. »Cilghal behält diese Sache im Auge«, sagte sie mit einem Unterton von Trotz.
»Und?«
Maras Gesicht veränderte sich. Plötzlich wirkte sie sehr verschlossen. »Die Krankheit ist in unserem Kind nicht präsent.«
»Ist sie in dir wieder aktiv geworden?«, fragte Luke.
Eine Zeit lang beobachtete Mara die Sterne. »Vielleicht«, sagte sie schließlich. »Vielleicht.«
Wie erwartet, erreichten sie die Errant Venture etwa einen Standardtag später. Der Sternzerstörer öffnete einen Hangar für sie, und Luke steuerte die Jadeschatten ohne Zwischenfall hinein.
Ein Empfangskomitee erwartete Luke, Mara und Cilghal. Booster Terrik, Captain und Eigentümer der Errant Venture, stand vorn, ein großer Gundark von einem Menschen mit einem eindrucksvollen, gut gepflegten Bart, der über den Lippen zwei lange Bögen bildete. Seitlich hinter ihm standen drei weitere Menschen, und zwei von ihnen trugen Jedi-Umhänge. Luke erkannte Kam Solusar an seiner selbstbewussten Haltung, dem fast wie gequält wirkenden Gesicht und dem zurückweichenden blonden Haar. Seine Frau Tionne war ebenso unverkennbar: Ihr Haar fiel wie eine silberne Kaskade auf die Schultern. Der dritte Mensch war eine weitere Frau, in einen graubraunen Hosenanzug gekleidet, das schwarze Haar zu einem Bubikopf geschnitten: Mirax Terrik Horn, Boosters Tochter und manchmal auch seine Geschäftspartnerin. Sie war mit Corran Horn verheiratet, der durch Abwesenheit glänzte.
Weiter hinten standen mehr als dreißig Kinder und Jugendliche aus sieben verschiedenen Spezies. Dabei handelte es sich um das, was von der Akademie auf Yavin 4 übrig war, dem Praxeum, das fast hundert Jedi ausgebildet hatte. Jetzt war Yavin 4 von den Yuuzhan Vong besetzt und der Tempel, in dem die Schüler gewohnt hatten, zerstört. Die halbe Galaxis machte Jagd auf
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