Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum
würde es auch die Taktik signalisieren, die er anzuwenden beabsichtigte, um die weitaus stärkeren Verteidigungseinrichtungen um Coruscant zu beseitigen.
»Ich würde Ihnen Geduld empfehlen, Maal Lah.« Der Kriegsmeister schaute hinaus zur Schlacht, wo Borleias’ dunkler Mond gerade über den Horizont kroch. Auf seiner Oberfläche explodierten winzige rote Flecken in einer lockeren Linie. »Wie sieht die Sache auf dem Mond aus?«
»Die Ungläubigen leisten heftigen Widerstand, aber sie können sich nicht mehr lange halten«, versicherte Maal Lah ihm. »Der Dovin Basal wird innerhalb der nächsten Stunde auf der Oberfläche sein.«
Sie hatten drei Divisionen zum Angriff geschickt, um einen riesigen Dovin Basal auf Borleias’ dunklem Mond zu installieren. Anstatt den Satelliten auf den Planeten stürzen zu lassen, wie es die Praetorite Vong auf Sernpidal getan hatten, sollte der Dovin Basal die Verteidigungsstellungen aus ihrer Position schieben. Angesichts der zweiunddreißigstündigen Umlaufbahn des Mondes würde diese Strategie mehr als einen Tag in Anspruch nehmen, aber damit schonten sie auch Schiffe und vermieden es, den Ungläubigen ihren Plan für Coruscant zu verraten.
Vaecta nahm Tsavong Lahs Coufee aus der Scheide und begann, eine rituelle Opfergabe aus den Schenkeln der Gestalter zu schneiden, welche die Radank-Klaue an seinem Handgelenk anbringen würden. Da er sah, dass ihm nur noch wenig Zeit zur Verfügung stand, ehe er seine Aufmerksamkeit wieder ganz der Zeremonie widmen musste, wandte er sich erneut an Maal Lahs Villip.
»Sie haben die Sache bisher gut gemacht, mein Diener.« Tsavong Lah war insgeheim jedoch enttäuscht. Als Kriegsmeister besaß er das Privileg zu entscheiden, was getan werden sollte und wie, aber nachdem eine Schlacht begonnen hatte, blieb der eigentliche Kampf seinen Untergebenen überlassen. »Aber deswegen haben Sie sich vermutlich nicht bei mir gemeldet.«
»Ich hätte Sie niemals gestört, nur um zu melden, dass ich ausführe, was Sie erwarten, Großer Kriegsmeister«, sagte Maal Lah. »Der Yammosk informiert mich, dass seine Jungen Schwerkraftimpulse von der dem Systemrand zugewandten Planetenseite fühlen.«
Voller Erstaunen vergaß sich Tsavong Lah und hätte beinahe seine Hand von dem Schneideblock zurückgezogen. Der Yammosk war Maal Lahs Kriegskoordinator, mit dem der oberste Kommandant die Gedanken teilte, und seine »Jungen« waren die Dovin Basale, die mit den Sensorsystemen jedes Schiffes verbunden waren. »Schwerkraftimpulse, mein Diener?«
»Die Modulation ist unbeholfen und fehlerhaft, Kriegsmeister, aber es ist eindeutig eine Art Kode. Bestimmte Elemente ähneln sogar unserem. Die Masseauswertung identifiziert als Quelle eine gepanzerte Raumyacht ähnlich der Jadeschatten, ein Schiff, das an der Schlacht von Duro teilgenommen hat und später als Jeedori-Eigentum erkannt wurde.«
»Jeedai!. « Laut Tsavong Lahs Spion befanden sich die Jeedai noch auf Coruscant, wo sie ihre Flotte auftankten und Nachschub aufnahmen. Seine Leser hatten ihm versichert, sie würden Borleias frühestens einen Tag nach dem geplanten Ende der Kämpfe erreichen. »Wann ist das Schiff ins System eingedrungen?«
»Das ist uns nicht bekannt«, sagte Maal Lah. »Aber es ist höchst unwahrscheinlich, dass das Schiff bei unserer Ankunft bereits hier war.«
»Worauf begründen Sie diese Annahme?«
»Hätten die Jeedai von unserer Ankunft gewusst, wären sie bereits in Kontakt mit Borleias getreten und hätten einen sicheren Modus der Kommunikation installiert. Sie verfügen über einige Methoden, die wir noch nicht abhören können, daher wäre es kaum notwendig, uns auf ihre Anwesenheit hinzuweisen, indem sie den Planeten so offen grüßen.«
»Und Sie haben eine Vermutung, welchen Zweck ein solches Risiko hat?«, fragte Tsavong Lah.
Der Villip schaute unbehaglich drein. »Großer Kriegsmeister, mein Urteil in diesen Angelegenheiten ist ein Flammkäfer angesichts der Nova Ihrer Weisheit, aber wenn nun Ihr Spion auf Coruscant beide Seiten des Rajat reitet?«
Tsavong Lah schwieg und überlegte, ob dies in den Rahmen des Möglichen passte. Natürlich könnte er Viqi Shesh unterschätzt haben, und gewiss könnte sie ihn zum Narren halten − oder vielleicht wusste die Sekte der Irreführung der Neuen Republik sogar von ihrem Kontakt zu ihm und lieferte ihr nun falsche Informationen, damit sie diese weiterleitete. Auch durfte er den HoloVid-Berichten, anhand derer die Leser ihre
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