Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum
anfühlte, als wäre es mit der Anwesenheit der Schatten bei Borleias verknüpft, und dennoch etwas, das nicht direkt darauf zurückzuführen war.
Mara blieb auf ihrer Cockpit-Leiter stehen und blickte hinüber zu Luke, der, wie sie gemerkt hatte, in ihre Richtung sah. Augenblicklich wusste sie, was ihm Sorgen bereitete. Corran Horn schrie den Dienst habenden Offizier an, er solle sich über das Protokoll hinwegsetzen und den Zerstörer anrufen.
Mara nickte, und Luke aktivierte sein Komlink.
»Negativ, auf keinen Fall den Zerstörer anrufen, Wache.«
»Negativ!« Corrans Stimme war nahe dem Kreischen. »Meine Kinder sind auf dem Zerstörer − ich kann sie fühlen.«
»Dann dürfen wir annehmen, dass es sich um die Venture handelt«, sagte Mara. Sie konnte seine Gefühle gut nachvollziehen; wäre Ben von einer Yuuzhan-Vong-Flottille verfolgt worden, hätte sie bestimmt die gleichen Sorgen gehabt − und sie hätte weitaus aggressiver reagiert. »Wir sollten aber auch annehmen, dass Booster guten Grund hat, sich still zu verhalten.«
»Der Sternzerstörer wird heftig beschossen«, meldete die Wache. »Möglicherweise wurden alle Sensorschüsseln beschädigt.«
Treffer!, dachte Mara. Sehr hilfreich, Wache.
Die Repulsortriebwerke von Corrans X-Flügler zündeten, und er hob vom Hangarboden ab.
»Kommandant Horn!«, brüllte Luke. »Was machst du da?«
»Was wohl?« Das kam von Mirax. Das Klicken von Absätzen auf Durabeton deutete darauf hin, dass sie sich bereits in der Nähe befand und schnell ging. »Aufbrechen, um diese Steine vom Schwanz der Venture zu vertreiben.«
Corrans X-Flügler hielt auf das Dämmfeld am Tor des Hangars zu. Eine Hand voll Sternjäger folgte ihm. »Wache, ich erbitte Schilddeaktivierung für Kampfstart.«
»Zu früh«, sagte Mara über Kom. Sie startete ihre Systeme und ließ von Dancer die Diagnosen durchführen, um die Schaltkreise aufzuwärmen. »Wir sind noch nicht bereit, uns zu formieren, und wir können sie überraschen, wenn wir ein wenig abwarten.«
»Leicht gesagt, wenn Ben hier in Sicherheit sitzt und man die Geheimhaltung von Eclipse als wichtiger ansieht«, konterte Mirax. »Nicht so leicht, wenn man fürchtet, die Venture könne jede Minute explodieren und Valin und Jysella mit sich in den Tod reißen.«
»Wache, bitte um Bestätigung für Start.« Corrans Stimme klang bedrohlich scharf. »Deaktiviere diesen Schild…«
»Corran, Mirax, es gibt hier noch mehr Leute, deren Kinder einem Risiko ausgesetzt sind«, sagte Han. Angesichts der Gefahren, die seinen Kindern im Augenblick drohten, fühlte sich sogar Mara schuldig, weil sie nur an Bens Sicherheit dachte; Corran verfiel vor Scham in Schweigen. »Und außerdem ist klares Denken angesagt. Wenn Booster sich in Schwierigkeiten befinden würde, dann würde er diese Steine garantiert mit Aufschlaggeschossen durcheinander rütteln.«
»Schiffe haben Sichtweite erreicht«, meldete die Wache. »Identität der Errant Venture bestätigt.«
Sie kamen rasch näher. Mara schaltete ihr taktisches Display ein und sah den Sternzerstörer, der auf Eclipses Sonne zuhielt und sich mit den vorderen Turbolaser-Batterien freie Bahn durch den riesigen Asteroidenring schuf, die selbst einem Planetensystem im Tiefen Kern alle Ehre gemacht hätte. Es waren insgesamt acht leichte Kreuzer und doppelt so viele Fregatten und Korvetten der Yuuzhan Vong hinter ihm her, und sie alle waren viel zu schnell, um irgendwo in der Nähe von Eclipse zu bremsen.
»Corran, was ist los?«, fragte Mirax über Kom. »Starten wir jetzt oder nicht?«
»Han hat Recht, Mirax. Booster hat irgendeinen Trumpf im Armel.« Es entstand eine kurze Pause, dann fügte Corran hinzu: »Ich muss mich entschuldigen, Meister Skywalker.«
Mara war nicht sicher, ob sie ihre eigene oder Lukes Erleichterung spürte − oder beide.
»Ich bin sicher, das Gleiche hättest du auch für mich getan, Corran«, sagte Luke. Weder in seiner Stimme noch in seinen Gefühlen ließ sich ein Hinweis auf Verärgerung finden. »Wir starten, nachdem sie passiert haben. Kann ich mich drauf verlassen, dass du einen klaren Kopf bewahrst?«
»Vielleicht sollte Han lieber die Gefechtskontrolle übernehmen«, räumte Corran ein. »Ich glaube, ich habe mich, äh, ins falsche Schiff gesetzt.«
Han widersprach dem nicht. Wie Mara, Luke und die meisten anderen Veteranen, die in der Rebellion gekämpft hatten, hatte er genug Heldentaten für fünf Leben vollbracht; jetzt war er zufrieden damit,
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