Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum
erbleichte. »Ich geb mein Bestes, Anakin.« Er ging los. »Aber das sind keine normalen Tiere. Ich kann nicht einfach…«
Anakin konnte den Rest nicht verstehen, denn die verschwommene Präsenz der Yuuzhan Vong wurde plötzlich stark und fast deutlich. Er wandte sich um und sah eine Gruppe, die sich auf Jacen zubewegte. Fünf große Männer mit dunklen Gesichtern und leeren Mienen, Männer, die sich so ähnlich waren, dass es sich um Klone hätte handeln können. Vier griffen an ihre Gürtel, der fünfte warf Jacen eine Kapsel vor die Füße, und eine dünne Schicht grünlichen Gels breitete sich auf dem Boden aus.
»Blorash-Gallert!« Anakin durchbohrte den Werfer mit einem Blitz den Hals, dann nutzte er die Macht, um seinen Bruder vom Boden zu heben. »Passt auf die Sklaven auf!«
Ein Dutzend Lichtschwerter flammte auf und bildete einen tanzenden Käfig aus Licht. Anakin setzte Jacen am Eingang der Gasse ab. Irgendjemanden traf ein schwerer Hieb, und eine Welle der Dunkelheit wogte durch das Kampfgeflecht, während sie versuchten, bei Bewusstsein zu bleiben.
»Jaina!«, schrie Jacen.
Die Sklaven brüllten und trampelten sich in ihrer Panik gegenseitig nieder. Die maskierten Yuuzhan Vong warfen weiteres Blorash-Gallert und fingen gleichermaßen Sklaven und Jedi ein, und auf der ganzen Straße erhob sich ein wirrer Tumult. Lowbacca brüllte, sein bronzefarbenes Lichtschwert fuhr nach unten und spaltete jemanden in zwei Teile, den Anakin nicht sehen konnte. Tenel Ka rief nach Unterstützung. Alema fluchte in Ryl, ihre silberne Klinge brannte sich durch einen weichen Körper. Eryl schrie auf, als grünes Gallert auf ihre Füße spritzte. Sie hackte das Zeug auseinander, doch das zweite Stück fesselte ihren anderen Fuß an den Boden. Sie langte in ihre Ausrüstungstasche und suchte nach stärkeren Mitteln zur Verteidigung.
Ein Messerkäfer flog aus der Menge heran, traf sie unter der Nase und schlitzte ihr das Gesicht auf. Ihre Augen drehten sich, das Lichtschwert fiel ihr aus der Hand, sie brach zusammen und zuckte.
Der Schock traf das Kampfgeflecht wie ein Ionenblitz. Zweifel und Verstimmung überließen Zorn, Scham und Schuld das Feld − und nichts davon war hilfreich. Die Emotionen vergrößerten nur das Chaos und umnebelten Anakins Aufmerksamkeit. Er fühlte nur noch eines deutlich: den schwarzen Schleier, der seine Schwester einzuhüllen drohte.
Anakin trat aus der Gasse und hörte das Zischen eines Amphistabs. Er erwischte den schlangenförmigen Kopf mit dem Lichtschwert, fuhr herum, schlug auf den Bauch seines Gegners ein und setzte dann mit einem Hieb auf den Hals nach. Der maskierte Yuuzhan Vong brach zusammen, sein Kopf fiel von den Schultern.
Tahiri warf sich unter Anakins Lichtschwert hindurch, kam hinter ihrer Klinge wieder auf die Beine und stieß die Spitze einem männlichen Duro durch den Leib. Da er keinen Amphistab sah, glaubte Anakin, sie habe einen schrecklichen Fehler begangen, doch dann spürte er den Schmerz des Yuuzhan Vong und beobachtete, wie sich eine Gablith-Maske von dem Gesicht des Duros’ schälte.
Anakin stellte sich hinter sie. »Vorsichtig!«
»Du hast gut reden!«, fauchte sie.
Tahiri nahm eine Hand voll Arsensalz aus ihrer Ausrüstungstasche und streute es auf das Blorash-Gallert an ihren Füßen. Das klebrige Zeug zog sich zurück und löste sich auf. Anakin umrundete sie und spürte weitere Maskierte, ehe er sie sah, drei Menschen und zwei Duros, die sich durch die Menge drängten.
Er schob Tahiri auf Ganner und die Barabels zu und befahl, sie sollten den Eingang der Gasse sichern, dann sprang er in die Luft und vollführte mit der Macht einen Satz über die heranstürmenden Yuuzhan Vong. Während des Saltos über ihre Köpfe hinweg zog er das Lichtschwert einem der Maskierten über den Kopf und spaltete ihn genau in der Mitte. Er landete hinter der Gruppe und stieß einen weiteren mit dem Fuß in Tesars wartende Klinge.
Der Barabel duckte sich unter einem pfeifenden Amphistab, dann packte er den Arm, der ihn geschwungen hatte, und zog den Ellbogen in seinen mit scharfen Zähnen bestückten Mund. Zwar bekam das Kommandoteam die Lage in der Gasse nun langsam unter Kontrolle, doch Anakin sah Raynar, der versuchte, sich Eryls leblosen Körper auf die Arme zu laden. Das Blorash-Gallert, das seine Knie am Boden festhielt, bemerkte er anscheinend nicht. Anakin streute ein wenig Salz darauf.
Raynar sah mit aufgerissenen Augen auf. »Ich kann sie nicht mehr fühlen,
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