Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum
versucht, einen Yammosk lebend zu fangen, ehe Booster ihnen über den Fall von Reecee berichtet hatte.
»Bestätige«, antwortete Luke.
»Sabacc!«, sagte Han. »Ein reiner Sabacc!«
48
Anakins geschundener Körper schrie nach einem Halt, einer Trance, nach Flucht. Aber das war nicht möglich, nicht, solange Nom Anor mit seiner Kompanie zu diesem Gang unterwegs war. Die Yuuzhan Vong waren hinter ihnen zurückgeblieben, allerdings nur gerade weit genug, dass auch die Barabels sie nicht mehr hören konnten, doch Anakin fühlte den Feind noch immer durch den Schimmerer, eine kalte Aura der Gefahr, die das Kommandoteam vorantrieb, ständig drängte und bedrohte.
Seitdem sie die Sklavenstadt verlassen hatten, griffen die Yuuzhan Vong die Jedi, wann immer sie langsamer wurden, mit Käfern an und provozierten sie, ihre Waffen abzufeuern. Zwar waren die Attacken häufiger geworden, doch Nom Anor hatte seine Taktik nicht geändert. Weiterhin belagerte er das Kommandoteam und zermürbte es, weiterhin versuchte er, einige von ihnen lebend zu ergreifen.
Und Anakin hatte dem einäugigen Spion keinen Grund geliefert, etwas anderes zu versuchen. Er war der Falle mit dem AT-AT ausgewichen, um anschließend in der Sklavenstadt in den Hinterhalt zu geraten wie ein Staubtreter, der direkt von einer Feuchtfarm kam. Betrübt über die Not der Bewohner hatte er es Nom Anors maskierten Kriegern gestattet, sich an das Kommandoteam heranzuschleichen. Jetzt waren Eryl und Jovan tot. Anakin hätte sich an Nom Anors Vorliebe für Listen erinnern müssen und diesen Überfall vorausahnen sollen; er hätte die Sklavenmenge zumindest von den Jedi fern halten müssen. Er hätte wesentlich vorsichtiger sein sollen. Er…
Jaina gab ihm einen Klaps hinter das Ohr. »Hör damit auf.«
»Was?« Anakin rieb sich das Ohr, dann ließ seine Konzentration nach, und der Schmerz durchfuhr ihn in feurigen Wellen. »Und danke für die Fürsorge.«
»Du kannst dich selbst bedauern«, sagte Jaina. Eine dünne Linie zog sich diagonal über ihre Stirn, wo Tekli den Schnitt über den Augen mit Synthfleisch verschlossen hatte. »Du hast tollkühn gehandelt, und du hast dafür den Preis bezahlt − aber darum geht es nicht. Du musst aufhören, dir die Schuld zu geben.« Das ferne Geräusch von Schritten der Yuuzhan Vong hallte durch den Gang. Anakin bemühte sich, in seiner Konzentration nicht nachzulassen, und fragte: »Wem sollte ich dann die Schuld geben?«
»Dem Krieg«, sagte Jaina. »Glaubst du, Onkel Luke hat uns zu Ausbildungszwecken hergeschickt? Diese Sache ist von äußerster Wichtigkeit. Wenn jemand von uns stirbt, können wir nichts daran ändern.«
»Das ist ein bisschen kaltherzig.«
»Ich werde zu Hause weinen.« Jaina wagte einen Blick über die Schulter und fügte hinzu: »Vielleicht hast du einen Fehler gemacht, vielleicht auch nicht. Aber konzentriere dich jetzt wieder auf die Mission, sonst werden noch mehr von uns draufgehen.«
Jaina sah ihm einen Moment lang in die Augen, dann wurden die fernen Schritte lauter, und die Jedi richteten ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihr Vorankommen. Das Kommandoteam passierte einen der hüfthohen Tunnel, die hinunter zum Labyrinth der »wilden« Voxyn führten. Lomi und Welk zufolge waren die Wilden jene Exemplare, welche den Ausbildern einfach ausgerissen waren. Irgendwann fanden die Bestien den Weg in die Sklavenstadt − die einzige nachhaltige Futterquelle im Abrichtelabyrinth − und versteckten sich nach der Jagd in diesen Höhlen. Angesichts ihrer unregelmäßigen Form, den von Säure angefressenen Wänden und dem überwältigenden Gestank waren die Tunnel vermutlich von den Voxyn selbst angelegt worden. Alle außer den Barabels hatten die Atemmasken aufgesetzt.
Anakin trug seine Maske nur wenige Minuten lang, dann nahm er sie ab und entdeckte, dass er, obwohl die Luft frischer war, nicht leichter atmen konnte. Er fühlte sich fiebrig, und der Schmerz breitete sich in seinem Bauch aus und fraß sich durch die Barrieren der Macht. Irgendetwas stimmte da nicht.
Während er lief, machte er seinen Verstand frei und öffnete sich vollständig der Macht. Obwohl er sicherlich kein begabter Heiler war, kannte er seinen Körper gut genug, um dem störenden Kräuseln bis zu seiner Wunde zu folgen und zu spüren, dass sich im Inneren etwas gelöst hatte. Er griff unter seinen Ausrüstungsgurt und berührte den nassen Verband. Als er ihn zurückzog, war die Hand rot.
»Anakin!« Das war Tahiri, die
Weitere Kostenlose Bücher