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Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum

Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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wegblies − und dann die Vidbank vom Sicherheitssystem, die knisterte und Funken sprühte, als ein komprimierter Partikelstrahl ein Loch hindurchbrannte.
    »Han!«, schrie Lando. »Han? Was machst du?«
    »Er ist tot.« Han schoss einen Datenblock von Leias Schreibtisch, dann musste sich Lando in Deckung werfen, weil der Blaster herumkam und auf ein holografisches Wandelement zielte. »Die haben unseren Jungen umgebracht.«
    Han drückte ab und sah zu, wie die Spitzen von Terrarium City in einem Funkensturm aufgingen, dann war Adarakh bei ihm, sicherte den Blasterarm mit einem Kontrollgriff und rang ihm die Waffe aus der Hand. Han setzte sich auf die Hacken und begann zu schluchzen, zu erschöpft, um wütend zu sein, zu sicher, was Leias Blick bedeutete, um die Wahrheit zu bezweifeln.
    Leia schien von all dem nichts mitzubekommen. Sie klagte gequält, erhob sich und rannte aus dem Zimmer. Han sah ihr hinterher und begriff irgendwo im Hinterkopf, dass Ben weinte. Lando hockte sich neben ihm hin. Den Blasterarm noch immer in Adarakhs Griff, sah er seinen alten Freund an.
    »Anakin ist tot.«
    »Han, das ist schrecklich. Mein Beileid.« Lando setzte sich zu Han, bemerkte Adarakhs Blick und deutete mit dem Kopf zur Tür. »Zuerst Chewie und jetzt er. Ich kann es nicht fassen.«
    »Ich auch nicht. Diese schrecklichen Sachen, die ich ihm vorgeworfen habe…«, sagte Han. Im hinteren Teil der Wohnung schrie Ben lauter als je zuvor, und Leia übertönte ihn sogar noch mit ihrem Schluchzen. »Ich habe ihn da hineingetrieben. Er musste beweisen…«
    »Nein.« Lando beugte sich vor und sah ihm in die Augen. »Hör mir zu, alter Freund. Anakin starb, weil er ein Jedi-Ritter war, der tat, was Jedi-Ritter tun − nicht wegen irgendetwas, das Chewbacca zugestoßen ist, nicht, weil er dir irgendetwas beweisen wollte.«
    »Woher willst du das wissen?«, schnappte Han. Er wurde nicht aggressiv, weil Lando etwas Falsches gesagt hatte, sondern weil die Wut zurückkehrte und er jemanden anschreien musste. »Schließlich war er nicht dein Sohn.«
    »Nein, war er nicht.« Ein schmerzlicher − vielleicht sogar schuldbewusster − Zug erschien in Landos Blick. »Aber ich war derjenige, der ihn den Yuuzhan Vong übergeben hat. Er hat sich keine Schuld mehr an dem gegeben, was Chewbacca passiert ist… und er wusste, wie sehr du ihn liebst. Das konnte jeder sehen.«
    Die Sanftheit von Landos Stimme raubte Hans Zorn die Basis, und stattdessen stellte sich Verzweiflung ein. Er wusste, sein Freund versuchte nur, ihn zu trösten, ihn daran zu hindern, abermals so zusammenzubrechen wie nach Chewbaccas Tod − dennoch klangen die Worte hohl in seinen Ohren. Han wusste, wie er sich nach Chewies Tod benommen hatte, wie er seinen Zorn an Anakin ausgelassen und nicht verhindert hatte, dass der Rest der Familie auseinander driftete, während er sich in seinem Gram wälzte. Er hätte sie beinahe alle verloren, und nun ging es wieder von vorn los − und diesmal würde Leia nicht mehr da sein, um sie alle zusammenzubringen. Diesmal würde Leia selbst jemanden brauchen, der für sie da war.
    C-3PO kam ins Zimmer geklappert, und seine elektronische Stimme klang schrill vor Aufregung. »Bitte, Hilfe! Mistress Leia hat Nana abgeschaltet, und jetzt wird sie ihn erdrücken!«
    Lando ließ die Hand auf Hans Schulter liegen und erhob sich. »Wen erdrücken, C-3PO?«
    C-3PO warf die goldenen Arme in die Luft. »Ben! Sie lässt ihn nicht mehr los.«
    »Ich werde sehen, was ich tun kann.« Lando schob C-3PO in Richtung Han und trat zur Tür. »Pass auf ihn auf.«
    »Nein, Lando − ich gehe zu ihr.« Han packte C-3POs Arm und zog sich hoch. »Das ist meine Aufgabe.«
    Lando zog eine Augenbraue hoch. »Kriegst du das auch hin?«
    Han nickte. »Es muss sein.«
    Er ging voraus zum Kinderzimmer im hinteren Teil der Wohnung. Leia stand vor dem Transparistahlfenster, drückte Ben an die Schulter, und während sie hinaus auf den vorbeifahrenden Schweberverkehr starrte, klopfte sie dem Kleinen leicht auf den Rücken und wiegte ihn sanft. Wenn sie überhaupt begriff, dass der Säugling weinte, dann war ihr sicherlich nicht klar, dass dies von ihren eigenen Klagen ausgelöst wurde.
    Han trat zu ihr, scheuchte den Noghri hinaus und schob die Hand sachte zwischen Leia und das Baby.
    »Lass los, Leia.« Vorsichtig nahm er ihr Ben ab. »Du musst ihn mir geben.«
    Ihr Blick suchte sein Gesicht, und dennoch schien sie durch ihn hindurchzusehen, ohne etwas von ihm wahrzunehmen.

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