Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum
Dovin Basale in den Waben gefallen.
Die Königin erreichte eine Verbindungsstelle und blieb stehen. Sie wurden nur durch eine zischende Lache ihrer Säure getrennt. Jacen hielt das Lichtschwert aufrecht vor sich, die Spitze nach vorn geneigt, der verletzte Arm hing schlaff nach unten. Hinter dem Voxyn tauchte der hundert Meter lange Rumpf einer Yorikkorallenkorvette auf und schnitt ihn vom Rest des Kommandoteams ab. Jetzt ging der Kampf zwischen seinen Freunden und einer ganzen Flottille von eintreffenden Yuuzhan-Vong-Schiffen richtig los.
Eine Welle der Übelkeit wogte über Jacen hinweg, und er fiel auf die Knie. Das Voxyn wollte den Vorteil nutzen und machte sich zum Sprung bereit.
Eine Thermogranate fiel in eine Säurepfütze. Der Zünder war nicht aktiviert, aber das war alles, was Jacen sah, ehe das silberfarbene Gehäuse im Schlamm versank.
»Kannst du die gebrauchen?«, rief Vergere. Sie kam auf ihn zu und hatte die dünnen Arme ausgestreckt, um das Gleichgewicht zu halten. »Ich habe gesehen, wie du sie hast fallen lassen.«
Jacen klappte die Kinnlade herunter. »Wie sind Sie…«
»Keine Zeit.«
Vergere zeigte auf etwas. Das Voxyn krabbelte über den Verbindungspunkt und floh vor der Silberkugel. Die Granate konnte ohne eingestellten Zünder nicht explodieren, aber was wusste die Königin schon über Granaten? Alle glänzenden Silberkugeln waren zu meiden.
Jacen sprang und traf die Königin mit den Füßen voran genau in der Mitte. Er trieb ihr die Hacken in die Rippen und stieß sie über den Rand. Sie rettete sich, indem sie die Krallen tief in die Yorikkoralle grub. Jacen landete hart neben ihr; der Aufprall trieb ihm den Atem aus den brennenden Lungen. Dunkelheit machte sich in ihm breit, doch er drängte sie zurück.
Er stach mit dem Lichtschwert in die Yorikkoralle und schnitt ein Stück unter der Kralle der Königin heraus. Das Voxyn hatte noch immer das vorrangige Ziel, der Granate zu entkommen, löste das vordere Bein und langte nach der gegenüberliegenden Seite, dann verloren die Krallen den Halt, und der Oberkörper rutschte in die Zelle. Die Königin riss den Schwanz herum und schlug mit dem giftigen Stachel nach Jacens Hals. Der duckte sich, schob die verwundete Schulter nach vorn, und die Spitze traf ihn in der offenen Wunde. Das Gift strömte in sein aufgerissenes Fleisch. Heiß. Brennend.
Zu schwach, um noch zu treten, schob Jacen mit der Macht. Ein weiteres Bein rutschte ab. Die Königin, durch ihre Wunden ebenfalls geschwächt, fiel tiefer. Ein Fuß streifte den Dovin Basal, dann stürzte sie ab, kollabierte in sich selbst und verschwand.
Jacen sah den endgültigen farbigen Blitz nicht. Der Stachel wurde aus seiner Schulter gezerrt, Jacen wurde schwarz vor Augen, und er brach auf der Verbindungsstelle der Zellenmauern zusammen. Etwas begann zu zischen, seine Hand brannte, und schließlich hob jemand seinen Arm und stützte ihn.
Oben gab es ein heftiges Krachen und einen so grellen Feuersturm, dass er die Dunkelheit hinter Jacens geschlossenen Lidern erhellte. Eine Stimme rief nach ihm, eine Stimme, die er schon sein ganzes Leben lang kannte und die ihm dennoch so fremd erschien wie die Yuuzhan Vong.
»Jacen?« Pause, kalt und fordernd. »Jacen, antworte!«
Eine sanfte Hand strich Jacens Haar zurück und nahm ihm das Komlink vom Kopf. »Ihr könnt jetzt nichts mehr für Jacen tun«, sagte eine zweite Stimme, die er ebenfalls kannte. »Rettet euch.«
»Vergere?«, fragte die erste Stimme. »Bist du das? Ich will mit meinem Bruder sprechen…«
Die Forderung wurde mit einem Klicken zum Verstummen gebracht. Jacen schlug die Augen auf und sah eine zarte Hand mit vier Fingern, die das Kopfhörermikrofon in die Luft warf. Oben am Himmel tobte eine Schlacht: Eine Yuuzhan-Vong-Fregatte versuchte, sich durch einen Schild aus Yuuzhan-Vong-Korvetten zu schießen.
Er war verwirrt, doch nur einen Moment lang. Die Fregatte − die von Nom Anor − hatten seine Freunde gestohlen, und die versuchten jetzt, Jacen zu erreichen. Mühsam richtete er sich auf und sah einen einäugigen Yuuzhan Vong, der mehrere Dutzend Krieger durch einen Hagel aus Plasmakugeln und Magmageschossen führte. Auf Jacen zu. Er versuchte, sich wegzurollen, doch eine Hand mit vier Fingern hielt ihn fest.
»Nein.« Obwohl die Hand zerbrechlich wirkte, kam er gegen ihre Kraft nicht an, zumindest nicht in seinem Zustand. Sie nahm ihm das Lichtschwert ab, dann zog sie Anakins Lichtschwert aus dem Ausrüstungsgurt. »Du
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