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Das Erbe der Jedi-Ritter 10 - Jainas Flucht

Das Erbe der Jedi-Ritter 10 - Jainas Flucht

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 10 - Jainas Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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blickte Lowbacca an und legte fragend den Kopf schief. Einen Augenblick lang spiegelte die Miene des Wookiee ihre eigenen, zwiespältigen Gedanken wider.
    Er gab halbherzig einen Kommentar ab, dass der Feind eines Feindes ein Freund sei.
    Ehe Jaina antworten konnte, erreichte sie eine Warnung aus der Haube. Ihr Blick fiel auf einen Protonentorpedo, der als blauer Strich auf sie zuflog.
    »Irgendwie habe ich das Gefühl«, antwortete sie, während sie dem Geschoss der Republik auswich, »dass wir uns heute nicht sehr viele Freunde machen werden.«
     
    Leia verzog das Gesicht, als ein ihr wohl bekannter X-Flügler direkt vor dem Falken einschwenkte. »Bist du sicher, dass Kyp Durron nicht auch von dem gestörten Yammosk gesteuert wurde?«, fragte sie spitz.
    »Pass auf«, erwiderte Han selbstgefällig. Er schlug mit der offenen Hand auf die Instrumententafel. Ein Aufschlaggeschoss wurde auf das Schiff des Jedi abgefeuert. Als hätte der es erwartet, zog er zur Seite und vollführte eine Rolle. Hans Geschoss traf das Skip, von dem Kyp verfolgt wurde.
    Ein Grinsen zerrte an Hans Mundwinkeln. »Habe ich ihm selbst beigebracht.«
    »Ist das jetzt Angeberei oder eine Beichte?«
    »Kyp kämpft auf der gleichen Seite wie wir«, erinnerte er sie. »Niemand will seine Methoden beschönigen, trotzdem muss man ihm bescheinigen, dass keiner einen größeren Einsatz bringt.«
    Leia schloss die Augen, als die allgegenwärtige Trauer sie überkam, dazu die Angst, dass sie noch zwei weitere Kinder verlieren könnte. »Das stimmt. Kyp hätte deine Tochter sehr bereitwillig dem guten Zweck geopfert.« Han verstummte eine Weile und manövrierte den Falken mit einer Aufmerksamkeit durch die treibenden Wracks, die weitaus größer war, als die Aufgabe verlangte.
    Zu spät begriff Leia, wie tief ihn ihre Worte getroffen hatten. Han hatte Chewbacca auf Sernpidal verloren. Han hatte durchaus eine ausreichend große Veranlagung zum Aberglauben, um den Friedhof des Planeten als eine Art Schwarzes Loch für das Glück der Solos zu betrachten. Aus seiner Sicht der Dinge war Jainas Mission auf Sernpidal ebenfalls ein Fehlschlag gewesen, der beinahe in einer Tragödie geendet hätte. Sie sah ihren Mann an. Seine leere Miene und sein gehetzter Blick riefen die schrecklichen Monate nach Chewbaccas Tod in Erinnerung, sein Ringen mit der Einsicht, dass seine Familie und Freunde so wie alle anderen verletzbar waren. Als sie Anakins Tod begriffen hatte, war sie zu sehr in ihrem eigenen Schmerz gefangen gewesen, um Han zu trösten; eigentlich hatte sie, soweit sie sich erinnerte, Han die schreckliche Nachricht wie einen Durabetonziegel an den Kopf geworfen. Im Moment erschien es fast so, als hätte sie ihn genau zwischen die Augen getroffen.
    Gewissensbisse machten sich in Leia breit. Schließlich war sie nicht die Einzige, die einen Sohn verloren hatte.
    Sie berührte Han sanft am Arm. »Trauer kann einen schon dazu bringen, sich selbstsüchtig und dumm zu benehmen.«
    Er warf ihr kurz einen scharfen Blick zu. »Reden wir über mich?«
    »Diesmal nicht«, sagte sie und seufzte. »Tut mir Leid, Han. Jaina kann auf sich selbst aufpassen, und die gescheiterte Sernpidal-Mission hatte die Kriegsanstrengungen nach vorn gebracht. Das ändert allerdings nicht die Tatsache, dass Kyp Jaina angelogen hat. Schlimmer noch, er hat die Macht benutzt, um ihre Entscheidung zu beeinflussen. Ich vertraue ihm nicht.«
    »Luke aber schon.«
    »Luke ist …« Sie zögerte. »Ein Optimist.« Han schnaubte. »Seit wann bist du denn so zurückhaltend?«
    Seine Frau reagierte mit einem matten Lächeln und wandte sich wieder dem Navicomputer zu. Ihre Finger schwebten unsicher über den Tasten. »Wohin geht es jetzt?«, fragte sie sich laut.
    Ein außer Kontrolle geratenes Skip trudelte auf sie zu. Aus dem Bauch des Falken spritzte Feuer, als Luke das Schiff mit den Kanonen in Trümmer verwandelte. Ein großer Brocken Koralle krachte gegen die vorderen Schilde. Die Kabinenlichter flackerten. »Vor allem weg von hier«, sagte Han. »Versteh mich nicht falsch. Ich bin froh, dass Luke und Mara an Bord sind. Dein Bruder kann nicht schlecht mit Waffen umgehen, aber er ist nicht so gut wie …«
    »Du?«, ergänzte Leia.
    Han brachte eine recht ordentliche Imitation seines alten schiefen Grinsens zustande. »Ich will ja nicht prahlen.«
    Sie begann, Koordinaten für einen kurzen Hyperraumsprung einzugeben. Ihre Finger hielten inne, als ein seltsames Gefühl sie überfiel − eine

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