Das Erbe der Jedi-Ritter 10 - Jainas Flucht
Sublichtgeschwindigkeit zu gehen?«
Der Wookiee starrte sie ungläubig an, dann verdrehte er die Augen und schüttelte entrüstet den Kopf. Sie zuckte mit den Schultern. »Also verlassen wir den Hyperraum bei Coruscant, halten uns von den Hauptrouten fern und programmieren einen neuen Sprung. Irgendwo muss es eine Stelle geben, wo wir diesen Felsen in einem Stück und nicht als Kieselhagel runterbringen können. Dann können wir uns in eine bewohnte Gegend durchschlagen und von dort eine Nachricht abschicken.«
Die zurück geklappten Ohren der Chadra-Fan richteten sich wieder zu ihren gewohnten runden Formen auf. »Ja. Klingt viel besser.«
»Hast du schon ein Ziel im Kopf?« Lowbacca knurrte einen Vorschlag.
»Gallinore«, wiederholte Jaina grübelnd. »Das liegt im Hapes-Cluster, ist aber relativ nah. Wenn wir vorsichtig sind, könnten wir dort vermutlich unentdeckt runtergehen.«
Tenel Ka riss den Kopf hoch. »Ich kenne Gallinore gut. Das könnte funktionieren.«
»Aber wir müssten durch Territorium der Yuuzhan Vong«, wandte Ganner ein. »Demnach laufen wir Gefahr, mitten in ein Dovin-Basal-Minenfeld zu geraten.«
»Guter Einwand«, stimmte Jaina zu. »Dieser Sprung hat uns durch ein Territorium geführt, das der Feind hält. Die Frage ist, wie gelangen die Yuuzhan-Vong-Schiffe durch das Minenfeld?«
Lowbacca zeigte auf das Navihirn und knurrte und jaulte ausführlich und lebhaft.
Die junge Pilotin runzelte die Stirn. »Was meinst du damit, das Schiff fliegt einfach um sie herum? Wie funktioniert das?«
Der Wookiee zuckte mit den Schultern. Jainas Gesicht war von Sorgen gefurcht, während sie darüber nachdachte, was das möglicherweise bedeutete. Einen Augenblick später riss sie sich aus den Grübeleien. »Hat noch jemand etwas hinzuzufügen? Alema? Tesar? Wie sieht es mit dir aus, Zekk?«
»Du bist die Pilotin«, erwiderte Zekk. »Aber ich verstehe durchaus, worauf du hinauswillst − wir sollten zu einem Konsens gelangen, ehe der Zeitpunkt zum Handeln gekommen ist. Gallinore klingt gut. Wie viel länger mussten wir da im Hyperraum bleiben, Lowie?«
Der Wookiee hielt eine seiner massiven Pranken in die Höhe und begann bei fünf einen Countdown. Jaina langte nach der Kontrollhaube und zog sie wieder über den Kopf.
Sofort wurde sie von leuchtenden Bildern überflutet nicht von dem erwarteten, plötzlichen Erscheinen der verschwommenen Linien der Sterne, sondern von einer Vielzahl hektisch blitzender Lichter. Der Himmel über Coruscant bestand aus einem Gewimmel von fliehenden Transportschiffen, von E-Flüglern und XJs sowie von einem eigenartig undisziplinierten Geschwader Korallenskipper. Kurze, grelle Explosionen loderten in schneller Folge hintereinander auf und verblassten wieder. Lowbacca begann protestierend zu heulen. »Ich weiß, es ist nicht deine Schuld«, schrie Jaina, während sie zur Seite zog, um dem Laser eines X-Flüglers auszuweichen. »Du hast die richtigen Koordinaten eingegeben. Das ist tatsächlich Coruscant.«
»Es war Coruscant«, murmelte Zekk, und in seiner Stimme schwangen Schock und Trauer mit. Ganner stieß ihn zur Seite und ließ sich auf dem Platz des Bordschützen nieder. »Bring sie mir vor die Kanone, Jaina, und ich schieße sie ab.«
Ein winziger blauer Komet flog auf sie zu. Das Geschoss verschwand wenige Meter vor dem Schiff. Augenblicklich erfolgte der Sekundärangriff − Sperrfeuer von Lasern − und hämmerte gegen den Korallenrumpf. Die Fregatte erschauerte. Feiner, schwarzer Staub rieselte auf die Jedi herab.
»Das waren Schiffe der Republik«, sagte Ganner grimmig. »Ich kann doch nicht auf sie schießen!« Stattdessen feuerte er ein Plasmageschoss auf eines der Yuuzhan-Vong-Schiffe ab. Alema Rar sprang zu ihm, packte seinen Arm und zerrte seine Hand aus dem Zielhandschuh.
»Wir sind für diese Party falsch gekleidet«, erinnerte sie ihn. »Lass das sein, sonst ziehen wir das Feuer von Freund und Feind auf uns!«
Jaina konzentrierte sich und erforschte den beträchtlichen Sensorbereich des Schiffes. Informationen stürzten auf sie ein. Angesichts der Datenflut wurde ihr schwindelig, die einzig mögliche Folgerung hingegen war unübersehbar: Coruscant war verloren, und die fliehenden Schiffe der Neuen Republik waren den Invasionstruppen hoffnungslos unterlegen.
Die Twi’lek hatte recht: Jeder Versuch einzugreifen würde nur den Zorn der Yuuzhan Vong auf sie lenken und die Jedi ins Kreuzfeuer zwischen die beiden kämpfenden Parteien bringen.
Sie
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