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Das Erbe der Jedi-Ritter 10 - Jainas Flucht

Das Erbe der Jedi-Ritter 10 - Jainas Flucht

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 10 - Jainas Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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gehandelt.«
    Jaina nickte dankbar. Ehe sie etwas hinzufügen konnte, packte Tahiri eine Behördenvertreterin, die vorbeiging, am Arm. »Wo können wir einen Repulsorschlitten bekommen?«, fragte sie. »Wir haben einen Leichnam an Bord, den wir zu seinen Eltern ins Flüchtlingslager bringen müssen.«
    Die Frau riss sich los und deutete mit der Hand auf die Grasfläche hinter dem Hafen. Dort lagen Verwundete in langen Reihen auf weißen Tragen. Vielen hatte man Laken über die Gesichter gelegt. »Tut mir Leid, aber Sie sind nicht die Einzige in dieser Situation.«
    Jaina kniff die Augen zusammen. Sie stellte sich neben Tahiri, betrachtete die Behördenvertreterin von oben herab und vollführte eine subtile Geste. »Sie suchen jetzt Han und Leia Solo im Flüchtlingslager und informieren sie darüber, dass ihre Tochter eingetroffen ist.«
    Die Vertreterin riss die Augen auf, und zwar nur teilweise wegen des unterschwelligen Jedi-Zwangs, der auf sie ausgeübt wurde. »Dieser Tote, von dem Sie gesprochen haben? Es handelt sich doch nicht etwa um Anakin Solo?«
    Das verblüffte Jaina. »Sie haben davon gehört?«
    »Wer nicht!«, antwortete sie und klang beinahe ehrerbietig. »Im HoloNet − oder was davon übrig ist − wurde Prinzessin Leias Mahnrede an die Bewohner von Coruscant pausenlos übertragen. Natürlich werde ich sie umgehend benachrichtigen!«
    Die Frau eilte davon. Tahiri trat von einem Fuß auf den anderen und blickte zu dem Yuuzhan-Vong-Schiff zurück. Ungeduld und Widerwille wechselten sich ab, dazu gesellte sich der starke Drang, von hier zu verschwinden. Allerdings konnte sich Jaina nicht vorstellen, wie sie mit dieser besonderen Fracht durch das Flüchtlingslager wandern sollte.
    »Vielleicht warten wir einfach auf meine Eltern«, schlug Jaina vor.
    Grünes Feuer flammte in Tahiris Augen auf. »Wie kannst du Anakin nur eine Nanosekunde länger als nötig da drinlassen?«
    Jaina stand kurz davor, ihr zu entgegnen, dass Anakin schließlich über solche Sorgen hinaus war. Allerdings fiel es ihr schwer, den inneren Zwang zu vergessen, der sie angetrieben hatte, den Leichnam ihres Bruders auf dem Weltschiff zu bergen, und zwar unter großem Risiko für sich und die anderen Jedi.
    Sie beschwichtigte ihre Ungeduld. »Denk praktisch.
    Wir können nicht mit einem Repulsorschlitten durch Hapes ziehen. Meine Eltern werden eine Bestattung wünschen − meine Mutter jedenfalls −, und sie wird sich darum kümmern, dass alles in würdigem, angemessenem Rahmen stattfindet.«
    Die Behördenvertreterin kehrte zurück, begleitet von zwei Assistenten und einem Repulsorschlitten. »Die sehen ziemlich würdig aus«, brachte Tahiri vor.
    »Also gut«, gab Jaina nach. »Sie können ihn von dem Schiff holen.« Sie erklärte ihnen, wo der Leichnam ihres Bruders lag. Kurz darauf kamen sie wieder aus dem Schiff heraus und flankierten den nun weiß drapierten Schlitten. Tahiri traten die Tränen in die Augen.
    Jaina wandte sich abrupt ab und brachte mehrere Schritte Distanz zwischen sich und die junge Jedi. Sie verschränkte die Arme, lehnte sich an die Trickster und starrte hinaus auf den belebten Landeplatz.
    Nicht lange danach bemerkte sie einen Zwei-Personen-Landspeeder, der auf sie zukam. Noch bevor er richtig angehalten hatte, sprang Leia heraus und eilte mit Erleichterung in den Augen zu ihrer Tochter.
    Mitten im Schritt blieb sie stehen, als ihr Blick auf den Schlitten fiel, und die Farbe wich aus ihrem Gesicht.
    »Wir haben Anakin mitgebracht«, sagte Jaina. »Zu Jacen haben wir es nicht geschafft. Es tut mir Leid.«
    Leia holte tief Luft, um sich zu wappnen, und brachte ihr Kinn in die vertraute, gebieterische Haltung. Aus den Augenwinkeln bemerkte Jaina, wie Tahiri die Geste der älteren Frau nachahmte, als sei die äußere Form ein Gefäß, in dem etwas von Leias Kraft enthalten sei.
    Sie trat vor und umarmte ihre Tochter. »Mach dir wegen Jacen keine Sorgen«, sagte sie leise. »Er ist vielleicht manchmal ein bisschen zart, aber er ist ein Überlebenskünstler.«
    Jaina erstarrte, entsetzt über die Äußerung ihrer Mutter. Leia war so machtsensitiv wie ausgebildete Jedi auch, und nach Jainas Ansicht die Verkörperung von Anmut unter schwierigsten Umständen. Wie konnte sie die eindeutigen Tatsachen ignorieren?
    Ihr Blick ging zu ihrem Vater. Han sah mit wachsamen Augen von ihr zu Leia. Er musste Jaina die Wahrheit von der Miene abgelesen haben, weil plötzlich alle Farbe aus seinem Gesicht wich und es grau und

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