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Das Erbe der Jedi-Ritter 10 - Jainas Flucht

Das Erbe der Jedi-Ritter 10 - Jainas Flucht

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 10 - Jainas Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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ist.« Jaina nahm den angebotenen Platz neben Ta’a Chume ein und machte sich auf eine weitere bedeutungslose Beileidsbezeugung gefasst.
    Diese Reaktion amüsierte die frühere Königin offensichtlich. »Ich nehme an, Sie haben bereits genug Plattitüden und Ermahnungen gehört?«
    »So könnte man es ausdrücken.«
    »Dann lassen Sie uns gleich zum Kern der Sache kommen. Ihre Brüder sind tot, und diejenigen, die dafür verantwortlich sind, leben noch. Die einzig vernünftige Frage ist nun, was Sie dagegen unternehmen wollen.« Diese offene Rede hatte etwas Erfrischendes und tröstete Jaina auf seltsame Art. »Ja, das ist die Frage.« Die ältere Frau klopfte ihr auf die Schulter. »Sie werden sicherlich die Antwort bald finden, dessen bin ich sicher. Und heute Nacht wäre ein hervorragender Zeitpunkt, damit zu beginnen. Es wird ein diplomatisches Diner im Palast geben, und Ihnen würde es gut tun, daran teilzunehmen. Also«, sagte sie munter, »ich schlage vor, wir suchen ein passendes Kleid und den richtigen Schmuck für Sie.« Ihr Blick wanderte über Jainas strähniges braunes Haar. »Und ein Besuch beim Haarstylisten würde Ihnen auch gut tun.« Jaina zuckte mit den Schultern. »Ich bin Pilotin. Mein Aussehen ist nicht wichtig für das, was ich tue.«
    »Offensichtlich«, murmelte Ta’a Chume. Aber sie musterte die junge Frau, begutachtete sie und schätzte sie ein. Ein spekulatives Glitzern zeigte sich in ihren Augen. »Sagen Sie mir, möchten Sie Ihre Brüder rächen?« Jaina versuchte, eine direkte Verbindung zwischen diesen beiden Themen zu entdecken, gab jedoch bald auf. »Ich hätte es vielleicht nicht so ausgedrückt, aber ja, das will ich.«
    Während sie die Worte aussprach, erkannte Jaina, dass sie der Wahrheit entsprachen. Ihr ganzes Leben lang hatte sie gehört, dass Zorn und Rache Pfade waren, die zur dunklen Seite führten. In diesem Augenblick schien das keine Rolle zu spielen − eigentlich fand sie solche Einwände engstirnig und verweichlicht. Die Galaxis kämpfte um ihr Überleben, und die Jedi verhielten sich nicht besser als alle anderen.
    Ihr wurde klar, dass Ta’a Chume bereits weitergesprochen hatte, und sie richtete ihre Aufmerksamkeit auf die frühere Königin.
    »Um das zu erreichen, müssen Sie die Unterstützung des hapanischen Militärs gewinnen«, fuhr Ta’a Chume fort. »Schönheit ist ein Werkzeug, das man nutzen soll, genauso wie Intelligenz, Talent oder gar diese ›Macht‹ der Jedi. Setzen Sie sich darüber nicht hinweg.«
    »Auf Hapes ist Schönheit wichtiger als an anderen Orten. Und sehr viel häufiger.« Jaina zuckte mit den Schultern. »Gleichgültig, was ich tue, nach den Maßstäben Ihrer Welt werde ich doch mit keiner anderen mithalten können.«
    »Unfug. Ich denke, Sie verfügen über Ressourcen, an die Sie noch nie gedacht haben.«
    Jaina sah die ältere Frau an. Die frühere Königin stellte eine starke Präsenz in der Macht dar, dennoch verfügte sie über beachtliche Schilde. Jaina konnte nicht feststellen, was sie dachte, also suchte sie ihr Wissen über Ta’a Chume zusammen und stellte ein paar Theorien auf.
    »Sie wollen etwas von mir«, sagte sie offen. »Vergeben Sie mir, aber Zeit und Illusionen sind bei mir im Moment ein wenig knapp.«
    Ta’a Chume lächelte, nicht im Geringsten beleidigt.
    »Ich bitte Sie lediglich, einmal zu betrachten, welche Möglichkeiten sich Ihnen bieten. Es sind eigenartige Zeiten, und vielleicht finden Sie sich irgendwann in einer Position wieder, in der Sie Dinge erreichen können, von denen Sie nicht einmal geträumt haben. Und jetzt kümmern wir uns um Ihr Kleid.«
    Sie erhob sich und ging auf den Palast zu. Einen Augenblick später folgte Jaina ihr. Ta’a Chume hatte Zugang zu Schiffen, Treibstoff und Munition − Dinge, die Jaina brauchte, um gegen die Yuuzhan Vong zu kämpfen −, und offensichtlich war die frühere Königin zu einem Handel bereit.
    Jaina hatte keine Ahnung, welche Währung Ta’a Chume im Sinn hatte, aber darüber machte sie sich keine Gedanken. Sie freute sich fast darauf, sich mit jemandem zu messen, der Täuschung und Intrige zu einer Kunstform erhoben hatte. Wie die Übungen mit dem Lichtschwert konnte das dazu dienen, ihren Verstand als Vorbereitung auf die eigentliche Schlacht zu schärfen. Und im Gegensatz zu Ta’a Chume konnte Jaina auf die Macht zurückgreifen. Licht oder Dunkel, das spielte keine Rolle. Solche Unterscheidungen erschienen ihr künstlich, wie halb verstandene Konzepte,

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