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Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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er zusah, wie Vergere näher kam, knackte er ihre Panzer einen nach dem andern zwischen Daumen und Zeigefingerknöchel und pulte das helle lilafarbene Fleisch heraus. Klammerkäferfleisch war sehr protein- und fetthaltig, und es schmeckte wie Mon-Cal-Eislobster.
    Es war das Schmackhafteste, was er hier zu essen bekam.
    Vergere kam zwischen den schlafenden Sklaven hindurch auf ihn zu. Sie blickte auf und begegnete seinem Blick, lächelte und winkte kurz. Jacen sagte: »Das ist nahe genug.«
    Sie blieb stehen. »Was, keine Umarmung? Kein Kuss für deine Freundin Vergere?«
    »Was willst du?«
    Sie setzte dieses weise Lächeln auf und öffnete den Mund, als wolle sie eine ihrer rätselhaften Nichtantworten geben, aber stattdessen zuckte sie die Achseln, seufzte, und das Lächeln verschwand. »Ich bin neugierig«, sagte sie schlicht. »Was macht deine Brust?«
    Jacen berührte die Gewandhaut über dem eiternden Loch unter seinen Rippen. Das Gewand war schon vor Wochen geheilt. Selbst der Blutfleck war verschwunden. Er nahm an, dass die Gewandhäute von den Absonderungen ihrer Träger lebten: Schweiß, Blut, abgestoßene Hautzellen und Öle. Seine Gewandhaut war groß und gesund, obwohl er ständig Streifen von ihr abriss, um Verbände herzustellen, sowohl für sich selbst als auch für die verwundeten Sklaven, die er behandelte; die Haut wuchs immer innerhalb von einem oder zwei Tagen auf die ursprüngliche Länge nach.
    Seine Brust jedoch …
    Als er Vergere ansah, konnte er es wieder spüren: Der Knochenhaken fuhr unter seine Rippen und bog sich nach oben, um sein Zwerchfell zu durchbohren. Die Spitze hatte seine Lunge gestreift und dann an der Innenseite des Brustbeins gekratzt; ein eisiger, schaudernder Nichtschmerz, der ein Loch in seine Kraft bohrte. Er war im Griff der Krieger zusammengesackt.
    Vergere hatte den Haken langsam zurückgezogen; er war nur mühsam durch die verkrampften Muskeln geglitten. Sie hatte Jacen recht ausführlich untersucht, wobei ihr Kamm in irisierenden, nicht zu deutenden Regenbogenfarben spielte. »Spürst du es schon?«
    Jacen hatte die träge Blutspur betrachtet, die aus dem Loch unter seinen Rippen floss. Das Loch war nicht größer gewesen als das letzte Glied seines kleinen Fingers; er spürte ein absurdes Bedürfnis, den Finger hineinzustecken, wie man einen Kork in eine Flasche mit corellianischem Whiskey steckte.
    Erst dann hatte Vergere ihm mitgeteilt, was der Haken aus Knochen getan hatte: einen Sklavenkorallensamen in seine Brust implantiert. »Gut gemacht«, hatte sie vergnügt zu der Waffe gesagt. »Und jetzt geh und ruhe dich aus.« Der Haken war schlaff geworden, hatte sich einen Augenblick um ihr Handgelenk gewickelt wie eine zutrauliche, liebevolle Schlange, dann war er auf den Boden gefallen und ins Unterholz geglitten.
    »Ich weiß, dass man dir schon einmal Samen implantiert hat«, hatte sie gesagt. »Auf Belkadan, nicht wahr? Aber diese Samen sind zu langsam gewachsen und ließen sich zu leicht entfernen. Also habe ich den neuen, verbesserten, ein wenig … ein wenig unzugänglicher gemacht.«
    Und die mörderischen Schmerzen, die über seinem Herzen erblüht waren …
    Der Sklavensamen war innerhalb von Sekunden gesprossen, und seine Fäden hatten sich wie Schraubwürmer in sein Bauchnervengeflecht gebohrt. Der Samen grüßte seinen neuen Wirt, indem er Schmerz erzeugende Enzyme absonderte und ein Brennen in seiner Brust auslöste, das Jacen umriss wie ein Keulenschlag. Er hatte auf dem knotigen Buckel aus Blutgefäßfleisch gelegen, vor Schmerz verkrümmt.
    Vergere und die Krieger hatten ihn liegen lassen. Keine Anweisungen waren notwendig; der Sklavensamen hatte ihm − mit einer Effizienz, von der Jacen inzwischen annahm, dass sie für die Yuuzhan Vong typisch war − mitgeteilt, was von ihm erwartet wurde, schlicht und direkt.
    Es hatte wehgetan.
    Der Sklavensamen war telepathisch mit einem der Dhuryams verbunden. Wann immer Jacen nicht tat, was das Dhuryam wollte, brachte der Sklavensamen seine Nerven zum Glühen. Die einzige Möglichkeit, den Schmerzen zu entkommen, bestand darin, herauszufinden, was das Dhuryam von ihm wollte: Er versuchte eine Aktivität nach der anderen, bis er etwas fand, das nicht wehtat.
    Manchmal dauerte es eine Weile, das herauszufinden. Manchmal eine lange Weile.
    Hier in der Zuchtstation wurde die Sonne für etwa ein Drittel des Tages gelöscht; statt Monden, die die künstliche Nacht beleuchteten, gab es eine Unzahl

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