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Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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und wie es das Zerbrechen in einzelne Schiffssamen so schnell begonnen hatte, dass keine Zeit geblieben war, die tobenden Sklaven zusammenzutreiben. Das Dhuryam selbst hatte ihre Sklavensamen benutzt, um sie in Sicherheit zu bringen, und damit seinen Teil des Handels mit Jacen erfüllt. »Ja, Hunderte sind im Kampf gestorben − aber Tausende konnten mit den Schiffssamen zur Oberfläche gelangen: Sklaven, die eigentlich zum Höhepunkt des Tizo’pil Yun’tchilat hätten hingerichtet werden sollen. Du warst großartig, Jacen Solo. Ein wahrer Held.«
    »Ich fühle mich nicht gerade wie ein Held.«
    »Nein?« Ihr Kamm richtete sich auf und nahm eine deutliche Orangefärbung an. »Wie fühlt sich ein Held denn?«
    Jacen wandte den Blick ab und schüttelte schweigend den Kopf. Sie setzte sich neben ihn und ließ die Beine baumeln wie ein kleines Mädchen auf einem Stuhl, der zu hoch für es ist.
    Nach einem Moment seufzte Jacen, schüttelte den Kopf abermals und zuckte die Achseln. »Ich denke, Helden haben das Gefühl, etwas geleistet zu haben.«
    »Und das hast du nicht? Mehrere Tausend Sklaven sind da vielleicht anderer Ansicht.«
    »Du verstehst das nicht.« In seinem Kopf sah er wieder die Leiche am Ufer der Stock-Insel, den Mann, der vielleicht ein Sklave gewesen war, vielleicht auch ein Krieger, und der neben der Leiche eines Gestalters verblutet war, der keine Ahnung vom Kampf hatte: ein Gestalter, der nichts anderes gewollt hatte, als seinen eigenen Körper zwischen die jungen Dhuryams und die Mordmaschine zu bringen, zu der Jacen geworden war. »Dort in der Zuchtstation … Sobald ich angefangen hatte zu töten«, sagte er leise, »wollte ich nicht mehr aufhören. So muss die Dunkle Seite sich anfühlen. Ich wollte nie wieder aufhören.«
    »Aber du hast aufgehört.«
    »Nur, weil du mich aufgehalten hast.«
    »Wer hält dich jetzt auf?«
    Er starrte sie an.
    Sie hob ihre geviertelte Handfläche, als wollte sie ihm eine Süßigkeit anbieten. »Du möchtest töten? Rings um dich her gibt es nichts als Leben, Jacen Solo. Nimm es, wenn du willst. Nimm meins. Meine Spezies hat einen besonders verwundbaren Hals; du brauchst meinen Kopf nur zwischen deine Hände zu nehmen und dann eine schnelle Drehung, so …« Sie riss den Kopf nach oben und zurück, als hätte eine unsichtbare Faust sie gegen den Mund geschlagen. »Dann kannst du dieses dunkle Bedürfnis befriedigen.«
    »Ich will dich nicht umbringen, Vergere.« Er bog den Rücken, stützte die Ellbogen auf die Oberschenkel und zog sich zusammen, als ducke er sich vor Kälte. »Ich will niemanden umbringen. Ganz im Gegenteil. Ich bin dankbar. Du hast mich gerettet. Ich habe die Beherrschung verloren …«
    »Das hast du nicht «, sagte sie scharf. »Hör auf, Ausreden zu finden.«
    »Was?«
    »Die Beherrschung verlieren ist nur eine Beschönigung für: ›Ich will nicht zugeben, dass ich die Art von Person bin, die so etwas tun würde.‹ Es ist eine Lüge.«
    Er bedachte sie mit einem halben Lächeln. »Alles, was ich dir sage, ist eine Lüge.«
    Sie nahm diesen Spott mit einem ausdruckslosen Nicken entgegen. »Aber alles, was du dir selbst sagst, sollte die Wahrheit sein − oder der Wahrheit so nahe kommen, wie du kannst. Du hast getan, was du getan hast, weil du bist, wer du bist. Selbstbeherrschung oder der Mangel daran hatten nichts damit zu tun.«
    »Selbstbeherrschung hat alles damit zu tun − darum geht es, wenn man ein Jedi ist.«
    »Du bist kein Jedi.«
    Er wandte den Blick ab. Sich zu erinnern, was sie ihm angetan hatte, entzündete einen Funken in seiner Brust, der zu einer lodernden Flamme rings um sein Herz wuchs. Er bohrte die Finger in das üppige Moos, das das Sims überzog, dann ballte er die Fäuste, riss eine doppelte Hand voll Moos aus, und ein großer Teil von ihm wünschte sich, dieses Moos wäre Vergeres Hals. Aber Jahre der Jedi-Ausbildung hatten ihn gegen den Zorn gerüstet. Als er die Fäuste öffnete und die Moosstücke in den Wind fallen ließ, ließ er seinen Zorn mit ihnen los.
    »Ein Jedi zu sein hat nicht nur damit zu tun, die Macht zu benutzen.« Seine Stimme war nun kräftiger; er befand sich auf sicherem Boden. »Es ist eine Verpflichtung, die Dinge auf eine bestimmte Art zu tun, sie auf eine bestimmte Art zu betrachten. Es geht darum, das Leben zu schätzen, nicht es zu vernichten.«
    »Genauso ist es für einen Gärtner.«
    Er ließ den Kopf hängen, betäubt von Erinnerungen. »Aber ich habe nicht versucht, jemanden zu

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