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Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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Reflexion deiner selbst: eine künstliche Einrichtung der Neuen Republik, die von den Yuuzhan Vong in etwas Neues verwandelt wurde − etwas Schöneres, als je zuvor in der Galaxis existierte.«
    »Wie meinst du das, eine künstliche Einrichtung?« Die schreckliche Ahnung, die in seinem Magen geronnen war, als er Durabeton unter dem Moos fand, traf ihn nun mit voller Wucht. »Wo sind wir?«
    »Auf Yuuzhan’tar«, antwortete sie. »Verstehst du das denn nicht?«
    »Nein, ich meinte, welcher Planet war das früher einmal?«
    Sie seufzte. »Du siehst, aber du siehst nicht. Du weißt, aber du lässt nicht zu, dass du es weißt. Sieh dich um, und du wirst eine Antwort auf deine Frage finden.«
    Er betrachtete stirnrunzelnd den Farnwald unter sich, wo sich nun Bergschatten von der untergehenden Sonne wegstreckten. Inzwischen waren mehr dieser fliegenden Geschöpfe zu sehen, und sie kreisten höher und höher durch die Schatten, als verfolgten sie abendliche Insekten. Ihre Flügel waren breit und ledrig, ihre Körper lang gezogen und spitz zulaufend und endeten in einem geschwungenen Reptilienschwanz …
    Dann schoss eins von ihnen direkt vor Jacen hoch und schwebte über ihm in den dunkler werdenden Himmel, und er konnte nicht mehr ignorieren, was sie waren.
    Falkenfledermäuse.
    Er sagte: »Oh.«
    Diese seltsam metrischen Muster der fernen Berge − er wusste jetzt, was dahinter steckte. Und die unmöglich komplizierte Topografie des Dschungels erklärte ebenfalls vieles.
    »Oh«, sagte er, diesmal leiser. »O nein.«
    Die Muster waren Sichtluken. Die Berge waren Gebäude. Dieser Ort war ein Albtraum-Abbild von Yavin 4: Das Muster der Täler und Bergkämme wurde von Geröllhalden definiert, überzogen mit fremden Lebensformen. Und diesmal war es viel mehr als nur ein alter Tempelkomplex wie der auf dem Mond des Gasriesen − was Jacen hier vor sich hatte, war eine einzige planetenweite Stadt, erst in Trümmer gelegt und dann unter einem Dschungel begraben.
    Und alles, was er sagen konnte, war: »Oh.«
    Lange nachdem Yuuzhan’tar sich von seiner Sonne abgewandt hatte, saß Jacen immer noch auf dem moosigen Sims oberhalb des Dschungels, der nun in Dunkelheit gehüllt war. Blitze, die von Biolumineszenz ausgingen, jagten einander in blaugrünen und gelben gezackten Linien durch die dunklen Wipfel. Die Brücke war unglaublich hell, unglaublich nahe, als könnte er nach oben greifen, sich festhalten und an einer der geflochtenen Farbkaskaden schaukeln. Die Farben selbst schimmerten und verschoben sich entsprechend den Drehungen einzelner Ringfragmente um sich selbst. Das Licht warf einen Schimmer auf die Landschaft, heller, weicher und diffuser, als jede Konjunktion der Monde von Coruscant das je getan hatte. Das hier war der schönste Ort, den Jacen je gesehen hatte.
    Er hasste ihn.
    Er hasste jedes einzelne Stück davon.
    Selbst die Augen zu schließen half nicht, denn schon das Wissen, dass es da draußen war, ließ ihn vor Zorn beben. Er wollte den ganzen Planeten verbrennen.
    Er wusste nun, dass ihm tief in seinem Herzen nichts von diesem Krieg je vollkommen wirklich vorgekommen war; nicht seit Sernpidal. Er hatte, verborgen sogar vor sich selbst, eine geheime Überzeugung genährt, dass eines Tages irgendwie alles wieder in Ordnung sein würde − dass alles wieder so sein würde, wie es gewesen war. Dass Chewbaccas Tod eine Art Missverständnis gewesen war. Dass Jaina nie in die Dunkelheit fallen könnte. Dass die Ehe seiner Eltern stark und sicher war. Dass Onkel Luke stets rechtzeitig auftauchen würde, und dann würden sie alle zusammen darüber lachen können, welche Angst sie gehabt hatten …
    Dass der Anakin, den er hatte sterben sehen, vielleicht ein Klon gewesen war. Oder ein als Mensch getarnter Droide, und der echte Anakin befand sich zusammen mit Chewbacca irgendwo auf der anderen Seite der Galaxis, und eines Tages würden sie nach Hause finden, und die ganze Familie könnte wieder beisammen sein.
    Deshalb hasste er diese Welt, die sich vor ihm ausbreitete.
    Weil sie nie wieder sein Zuhause sein konnte.
    Selbst wenn die Neue Republik entgegen allen Erwartungen das Blatt wenden konnte, selbst wenn ein Wunder geschah und sie Coruscant zurückeroberten − was sie erobern würden, würde nicht mehr der Planet sein, den sie verloren hatten.
    Die Yuuzhan Vong waren gekommen, und sie würden nie wieder gehen: Selbst wenn Jacen tatsächlich eine Keule gefunden hätte, die groß genug war, um die gesamte Spezies

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