Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals
anderen nacheinander an. »Die Regierung.« Seine Augen, die tief in ihren Höhlen lagen, wandten sich Ackbar zu. »Wie sieht Ihre Zeitplanung aus? Wann sollte diese Falle aufgestellt werden?«
»Im Augenblick haben wir einen großen Vorteil«, erklärte Ackbar. »Wir können ihre … ihre ›Yammosks‹ ausschalten; wir können ihre Kommunikation durcheinander bringen und bewirken, dass sie anfangen, aufeinander zu schießen. Wir wissen nicht, wie lange wir diesen Vorteil noch haben, also sollten wir bald eine Entscheidungsschlacht suchen.«
»Aber der größte Teil unserer Streitkräfte ist unerfahren«, wandte Sien Sovv schnell ein. »Das haben Sie selbst festgestellt. Können wir es wagen, uns mit so vielen neuen Leuten in eine Entscheidungsschlacht zu stürzen?«
»Nein«, antwortete Ackbar. »Das wagen wir nicht. Unsere Leute müssen Kampferfahrung sammeln, bevor wir einen größeren Kampf riskieren.«
»Aber wie können sie ohne einen größeren Kampf Erfahrungen sammeln?«, fragte Dif Scaur.
»Durch viele kleine Kämpfe«, erwiderte Ackbar. »Die Yuuzhan Vong haben nun den gleichen Nachteil, den wir zu Anfang hatten − sie müssen zu viele Planeten verteidigen. Zu viele Handelswege. Zu viele Ressourcen. Wir sollten die Flotte auf diese Ziele loslassen − auf sie alle.« Er hob die Hand. »Aber wir sollten niemals dort angreifen, wo wir wissen, dass die Yuuzhan Vong stark sind. Niemals angreifen, wo wir keinen Vorteil haben. Unsere Leute werden Erfahrungen sammeln, aber nur durch Siege. Durch einen Erfolg nach dem anderen werden sie lernen, ihren Befehlshabern zu vertrauen, und sie werden mehr Selbstbewusstsein entwickeln, bis zu dem Punkt, an dem sie ausschließlich Siege erwarten.«
Seine großen vorstehenden Augen fixierten Admiral Sovv. »Sie sollten die Initiative bei der Wahl von Zielen weitgehend Ihren Kommandanten überlassen. Sie müssen ihnen erlauben, Risiken einzugehen und hin und wieder zu versagen. Überfälle, Scharmützel, kurze Vorstöße auf isolierte Außenposten. Stören Sie die Kommunikationslinien, isolieren Sie feindliche Planeten voneinander, etablieren Sie verborgene Stützpunkte, von denen aus Sie weitere Überfälle beginnen können. Aber Sie dürfen sich niemals gegen den Feind wenden, wo er stark ist. Nur gegen die Schwachstellen.«
»Eine Wiederholung der Rebellion«, sagte Cal Omas. »So haben wir in den ersten Jahren gegen das Imperium gekämpft.«
»Stimmt«
»Aber als wir gegen das Imperium kämpften«, fuhr Cal Omas fort, »hatten wir nicht so viele Planeten, die wir verteidigen mussten. Unsere Regierung war kein gewaltiger Apparat und daher imstande, sich an Orte wie Yavin oder Hoth zu begeben. Wir mussten nicht Millionen von Flüchtlingen ernähren und umsiedeln, und es gab auch nicht Hunderte von Senatoren, die besonderen Schutz für ihre Planeten verlangten.«
»Wir werden nur die Orte verteidigen, die wichtig für den Krieg sind«, sagte Ackbar. »Sie müssen verteidigt werden, wie wir Coruscant und Borleias verteidigt haben, bis zu dem Punkt, an dem selbst ein Sieg den Feind zu viel kosten würde.«
»Und welche Orte sind das?«, wollte Cal wissen.
»Orte, an denen die neuen Flottenelemente entstehen. Mon Calamari. Kuat. Corellia.« Ackbar seufzte erneut. »Das ist alles.«
»Das ist alles ?«
Ackbar winkte ab. »Alles andere geben wir auf, wenn der Feind angreift. Das wird dafür sorgen, dass die Yuuzhan Vong ihre Streitkräfte zu weit auseinander ziehen und sie dadurch an allen Orten schwächer machen.«
»Und die Flüchtlinge?«, fragte Luke. »Die riesigen Konvois, die wir versucht haben zu verteidigen? Diese Millionen, die wir anderswo ansiedeln mussten?«
Ackbar wandte sich Luke zu. Sein Blick war kalt. »Wir dürfen diese Ziele nicht verteidigen. Unsere Kräfte auf diese Weise zu ermüden, wird uns nur schwächen.«
Luke spürte, wie Kälte in sein Rückgrat sickerte. »Ich habe geschworen, die Schwachen zu verteidigen.«
»Wer ist hier schwach?«, fragte Ackbar. » Wir sind schwach. Die Regierung. Das Militär. Während wir schwach sind, blüht der Feind, und die Flüchtlinge sind zum Untergang verurteilt, ganz gleich, was wir tun. Und sobald wir stark sind, wird der Feind Wichtigeres zu tun haben, als Konvois anzugreifen.«
Luke wandte sich ab. »Ich verstehe«, sagte er, aber all seine Instinkte begehrten gegen Ackbars bittere Logik auf.
Dif Scaur legte seine schmalen Hände mit den knotigen Gelenken auf den Tisch. Seine Haut war so
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