Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals
Amtseid als Präsident und Oberbefehlshaber der Friedensbrigade geleistet.
Als Zweites hatte er eine Besprechung mit den Führern der Friedensbrigade einberufen, und danach war er nicht vollkommen sicher gewesen, ob er lachen, weinen oder vor Entsetzen schreiend davonlaufen sollte.
Die Friedensbrigade war ursprünglich von einem Gremium geleitet worden, das sich die Allianz der Zwölf nannte. Vielleicht hatte es irgendwann wirklich zwölf dieser Leute gegeben, aber nun waren es etwa sechzig, und sie bezeichneten sich als Senat. Thrackan hatte nicht lange gebraucht, um herauszufinden, was sie tatsächlich waren: Diebe, Renegaten, Verbrecher, Sklavenhalter, Mörder und nicht menschlicher Abschaum. Diese Leute hatten ihre Galaxis an die Yuuzhan Vong verraten − und das nicht etwa, weil sie von der Richtigkeit ihrer Sache so überzeugt gewesen wären. Nein, dieser Haufen ließ die Hutts, die die ursprüngliche Kolonie eingerichtet hatten, wie Heilige aussehen.
Die Hutts waren tot: Die Yuuzhan Vong hatten die gesamte Kaste ausgelöscht und dann die Friedensbrigade an ihre Stelle gesetzt, ohne etwas an den anderen Arrangements der Hutts zu ändern. Die abgezogene Haut des obersten Hutt hing immer noch am Friedenspalast, wo derzeit der Senat zusammentrat, nur für den Fall, dass sich jemand nach der alten Herrschaft sehnen sollte.
Der größte Teil der Bevölkerung des Planeten bestand aus Sklaven, und die meisten davon waren, seltsam genug, Freiwillige − religiöse Ekstatiker, die sich in den Glitzerstim-Fabriken zu Tode arbeiteten, wenn sie dafür nur ihre tägliche Dosis Glückseligkeit erhielten, die die telepathischen T’landa-Til-Handlanger der Hutts ihnen verabreichten. Die T’landa Til waren immer noch ausgesprochen wichtig, auch nachdem die Machthaber ausgetauscht worden waren.
Thrackan mochte Sklaverei nicht − zumindest nicht für Menschen −, aber er nahm an, dass es unter den Umständen keine Alternative gab. Die Yuuzhan Vong erlaubten nicht, dass Droiden eingesetzt wurden, und irgendwer musste schließlich die Baugruben ausheben, die großartigen neuen Gebäude des Zentrums von Peace City errichten und das Sucht erzeugende Glitzerstim verarbeiten, das Ylesias einzige Einnahmequelle darstellte.
Der Sohn von Tiion Gama Sal war auf einem Landsitz und mit einer Armee von Droiden aufgewachsen. Da es hier keine Droiden gab, brauchte er andere, die sich um seine Bequemlichkeit kümmerten.
Ebenso wie er jemanden brauchte, der verhinderte, dass er vom Senat und dessen Freunden umgebracht wurde. Die einzelnen Fraktionen hatten sich alle gegeneinander verschworen und im Stillen versucht, einander umzubringen, um sich das Glitzerstim-Geschäft unter den Nagel zu reißen, aber nun hatten sie sich gegen ihren neuen Präsidenten zusammengeschlossen.
Thrackan kam zu dem Schluss, dass er den kaltblütigsten, gnadenlosesten, effizientesten Killer unter ihnen finden und diese Person auf seine Seite ziehen musste. Und ein Blick auf Dagga Marl hatte ihn davon überzeugt, dass sie genau das war, was er brauchte.
Dagga Marl war ganz und gar käuflich und vollkommen frei von jeglicher Moral − Eigenschaften, die Thrackan erwartete, zu seinem Vorteil nutzen zu können. Sie verdiente ihren Lebensunterhalt als Kopfgeldjägerin und Attentäterin. Sie hatte für die Friedensbrigade getötet, und sie hatte Friedensbrigadisten im Auftrag anderer Friedensbrigadisten umgebracht. Sie schien auch kein Problem damit zu haben, Friedensbrigadisten im Auftrag von Thrackan zu töten, und das war alles, was er wollte.
Das Wichtigste an Dagga bestand allerdings darin, dass sie schlau genug war zu wissen, wann es ihr gut ging. Andere mochten ihr einen hohen Betrag bieten, um Thrackan zu töten, aber das war nichts im Vergleich mit einem Kilo Gewürz pro Woche.
Das Gewürz war das Einzige, was auf Ylesia ähnlich wie eine Währung funktionierte. Die Yuuzhan-Vong-Verwalter, deren Aufgabe darin bestand, sich um die Wirtschaft zu kümmern, sahen keinen Bedarf für so etwas wie Geld. Das Hauptprinzip ihrer Wirtschaftsführung bestand darin, jene, die Befehle befolgten und ihre Arbeit leisteten, mit Unterkunft und Essen zu versorgen. Sie wären nie auf die Idee gekommen, dass jemand vielleicht ein wenig mehr wollte, als organisches Schlabberzeug zu essen, in einer Membranhöhle zu wohnen und auf Riesenpilzen zu sitzen. Dass man es vielleicht vorziehen würde, in Marmorpalästen zu leben und die neuesten Modelle von Transportmitteln zu
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