Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals
er von etwas berührt worden war, das er für Jacen hielt, war er in tiefe Meditation und eine Machttrance versunken, in der Hoffnung, diesen flüchtigen Kontakt wieder aufnehmen zu können, aber er war nicht imstande gewesen, Antworten auf seine Fragen zu finden.
Nun, nachdem er ein zweites Mal mit Jacen in Kontakt getreten war, glaubte er zu ahnen, was zu ihm gesprochen hatte.
»Es kam vielleicht von der Macht selbst«, sagte er.
Ferne Sterne spiegelten sich in ihren jadegrünen Augen, als Mara über seine Bemerkung nachdachte. »Die Macht kann uns einen Ausblick auf das geben, was kommen wird«, sagte sie. »Aber für gewöhnlich geschieht so etwas … ein bisschen weniger spontan.«
»Ich bin sicherer als je, dass Jacen ein ganz besonderes Schicksal bevorsteht.« Er drehte sich zu Mara um und drückte ihre Hand.
Maras Augen wurden größer. »Glaubst du, Jacen selbst kennt sein Schicksal?«
»Das weiß ich nicht. Und ich weiß nicht, ob er es akzeptieren würde, wenn er mehr darüber wüsste − er hat immer daran gezweifelt, was seine Bestimmung als Jedi ist − und selbst an der Bedeutung der Macht. Ich denke, er wird jedes Schicksal infrage stellen, das ihm vorhergesagt wird.« Seine Gedanken wurden finsterer, und er sah Mara ernst an. »Und ein besonderes Schicksal ist nicht immer erfreulich oder leicht zu ertragen. Mein Vater hatte ein besonderes Schicksal, und du weißt, wohin ihn das geführt hat.«
Maras Blick wurde ebenfalls ernst. »Wir müssen Jacen helfen«, sagte sie.
»Wenn er das zulässt. Er war bei solchen Dingen nicht immer kooperativ.«
Luke hob den Kopf, um zu der großen Kuppel aufzublicken, und zu der Kuppel aus mit Sternen besetztem Schwarz dahinter, wo Jacens Korallenschiff, gefangen in den Traktorstrahlen eines der MC80A-Kreuzer der Flotte, zu einer nahen Andockbucht gebracht wurde. Obwohl das Schiff selbst zu weit entfernt war, dass Luke es sehen konnte, glaubte er, den Mon-Cal-Kreuzer zu entdecken, ein fernes Blitzen, das anmutig auf den Anbau zuschwebte.
»Heh!«, rief eine laute Stimme unten in der Halle. »Da ist ja Senator Schleichdavon! Und Senator Hauschnellab!« Darauf folgte dröhnendes Lachen, und dann: »Ja. Ihr da! Ich spreche mit euch !«
Wortlos gingen Luke und Mara zum Geländer und schauten nach unten. Dort stürzte sich die größte Phindianerin, die Luke je gesehen hatte, mit weit aus den Ärmeln ihrer Uniform ragenden Armen auf einen Menschen und einen Sullustaner, die gerade aus einem Konsulatsschiff stiegen, das am Anbau angedockt hatte. Luke erkannte beide Ankömmlinge als Angehörige des Senats.
Die Phindianerin stellte sich den beiden in den Weg, wobei sie ein wenig taumelte. Luke wurde klar, dass sie betrunken war; sie war wahrscheinlich gerade aus dem Offiziersclub unterhalb der Galerie gekommen.
Die Phindianerin schob ihr winziges Kinn ein wenig vor: »Wisst ihr, wie viele Freunde ich auf Coruscant verloren habe?«, fragte sie. »Wisst ihr das?«
Die beiden Senatoren schwiegen und kniffen die Lippen fest zusammen Sie versuchten, um die Phindianerin herumzugehen, aber ihre langen Arme blockierten den Weg.
»Zehntausend?«, dröhnte die Phindianerin und reckte einen Finger aus einer beinahe zerbrechlich aussehenden Faust. »Zwanzigtausend? Dreißigtausend Kameraden?« Sie streckte zwei weitere Finger aus. »V-Vierzigtausend?« Sie versuchte es mit einem vierten Finger, dann schien sie ein wenig verspätet zu erkennen, dass sie nur drei Finger an der Hand hatte.
»Wir alle haben auf Coruscant Freunde verloren«, sagte der menschliche Senator grimmig und versuchte, einen der Arme der Phindianerin aus dem Weg zu schieben. Sie hielt ihn erneut auf.
»Zu schade, dass du nicht an deine Freunde gedacht hast, als du dich abgesetzt hast, Senator Schleichdavon!«, sagte sie. »Zu schade, dass du deine Freunde dem Tod überlassen hast, als du die Alamania beschlagnahmt hast!«
Luke spürte Maras Hand auf seinem Arm. »Sollen wir uns einmischen?«, fragte sie leise.
»Nicht, solange es nicht zu Gewalttätigkeit kommt«, erwiderte Luke. »Und das glaube ich nicht.« Er schaute direkt nach unten, wo eine Gruppe von Offizieren schweigend vor dem Offiziersclub stand und das Geschehen beobachtete. »Dort sind noch mehr Leute.«
Mara warf einen Blick zu den Offizieren. »Sie mischen sich auch nicht ein.«
»Nein«, sagte Luke betont. »Das tun sie nicht.«
»Bitte treten Sie beiseite, Captain«, sagte der sullustanische Senator zu der Phindianerin. »Wir
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