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Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals

Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Luke.
    »Ihr wisst also, dass ich mich entschlossen habe, die Yuuzhan Vong zu begleiten, um mehr über ihr wahres Wesen herauszufinden.«
    »Ihr habt fünfzig Jahre bei ihnen verbracht. Wenn also überhaupt irgendwer die Frage beantworten kann, ob sich die Yuuzhan Vong außerhalb der Macht befinden, dann seid Ihr das.«
    »Ja.« Wieder schwieg sie, während Luke darauf wartete, dass sie fortfuhr. Schließlich sagte sie. »Das war meine Antwort.«
    Luke lächelte. »Die Antwort auf meine erste Frage lautet ›ja‹?«
    »Genau.«
    »Und ich muss eine weitere Frage stellen, wenn ich weitere Informationen erhalten möchte?«
    »Das ist ebenfalls korrekt.«
    »Ist das nicht ein bisschen kindisch?«
    Sie plusterte das Gefieder auf und legte es dann wieder an. »Es ist Euer Spiel, nicht meins. Und ich glaube, ich bin dran.«
    Er zuckte die Achseln. »Also gut.«
    Sie sah ihn aus ihren schrägen Augen an. »Wenn sich die Yuuzhan Vong vollkommen außerhalb der Macht befinden, was bedeutet das für die Jedi und unsere Überzeugungen?«
    Luke zögerte. Das war nicht nur eine Frage, es war die Frage der Fragen, das Problem, mit dem er seit Beginn der Invasion gerungen hatte.
    »Es bedeutet, dass unser Wissen über die Macht auf einem Irrtum beruht oder unvollständig ist. Oder es bedeutet, dass die Vong eine … eine Abweichung sind. Eine Entweihung der Macht. Etwas, das es nicht geben sollte.« Wieder zögerte er, aber die unerbittliche Logik dieses Gedankens zwang ihn weiterzumachen. »Wir sind es dem Leben schuldig, Mitgefühl und Pflichtgefühl zu haben. Aber ich muss mich fragen, was wir einem Phänomen schuldig sind, das sich vollkommen außerhalb unserer Definition von Leben befindet, einem Phänomen, das eine Art lebendiger Tod ist. Ich frage mich, ob wir ihnen mehr schulden als wirklichen Tod?«
    »Sie schrecken vor diesem Gedanken zurück.« Das war eine Aussage, keine Frage.
    »Jedes Wesen, das über ein Gewissen verfügt, muss das tun«, erwiderte Luke. Er konnte die Anspannung in den Muskeln seines Gesichts spüren. »Aber es ist immer noch meine Pflicht gegenüber den Jedi, mich nicht davor zu fürchten, wohin dies führt.« Er konzentrierte sich und versuchte, die Anspannung zu lösen. »Ich bin dran«, sagte er.
    Vergere nickte. »Stellt Eure Frage.«
    Er holte Luft und zwang sich, die Frage zu stellen, von der er befürchtete, dass sie ihn zum Untergang verurteilen würde. »Befinden sich die Yuuzhan Vong tatsächlich außerhalb der Macht?«
    »Ich kann Euch nur meine Meinung zu diesem Thema sagen.«
    »Aber es ist die Meinung einer Jedi, erfahren in der Macht, die fünfzig Jahre bei den Yuuzhan Vong verbracht hat.«
    »Ja. Und ich denke Folgendes: Die Macht ist alles Leben − das ist ihre Definition −, und alles Leben ist die Macht. Also befinden sich die Yuuzhan Vong als lebende Wesen innerhalb der Macht, selbst wenn wir sie dort nicht wahrnehmen können.«
    Luke spürte, wie die Anspannung von Monaten aus seinem Körper wich und eine schwere Last, die auf seinem Herzen gelegen hatte, plötzlich verschwunden war.
    »Danke«, murmelte er.
    Sie sah ihn an, und ihre nächsten Worte kamen ruhig aber mit äußerster Eindringlichkeit heraus: »Ihr schuldet den Yuuzhan Vong das gleiche Maß an Mitgefühl wie allem Leben. Ein Ausrottungskrieg ist nicht gerechtfertigt. Die Yuuzhan Vong sind keine Entweihung des Lebens, die Ihr ausmerzen müsst.«
    Luke senkte den Kopf. »Danke«, wiederholte er.
    »Warum hattet Ihr solche Angst vor meiner Antwort?«
    »Wenn der Feind kein Mitgefühl verdient hätte, würde ein Krieg gegen ihn bedeuten, dass ich der Dunklen Seite nicht nur Zutritt zu mir gestatte, sondern zu allen Jedi, die ich ausgebildet habe.«
    »Wenn ich Eure Position richtig verstehe, sollen Emotionen wie Zorn und Aggression also vermieden werden, weil sie dazu führen könnten, dass Geist und Seele von der Dunklen Seite der Macht beherrscht werden.«
    Luke sah sie an. »War das Eure zweite Frage?«
    »Junger Meister«, sagte Vergere, »ich habe es sehr sorgfältig nicht als Frage formuliert. Ich versuchte nur Eure Position zu klären.«
    Luke lächelte. »Ja, Ihr habt mich richtig verstanden.«
    »Dann lautet meine nächste Frage folgendermaßen Glaubt Ihr wirklich, dass die Natur uns Gefühle wie Zorn und Aggression geben würde, wenn sie nicht nützlich wären?«
    »Nützlich wozu ?«, konterte Luke. »Sie sind nützlich für die Dunkle Seite. Welchen Nutzen hat ein Jedi von Zorn und Aggression? Der

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