Das Erbe der Jedi-Ritter 15 - Die Ruinen von Corusant
»Darüber hinaus rate ich, diese Übereinkunft beizubehalten, auch nachdem die unmittelbare Gefahr bereinigt ist. Die einzige Möglichkeit, in der Zukunft zu überleben, besteht darin, der Vergangenheit den Rücken zuzuwenden. So ungern einige von Ihnen das auch hören mögen, es ist Zeit, miteinander Frieden zu schließen.«
Flennic war als Erster aufgesprungen. »Uns der Galaktischen Allianz anschließen? Haben Sie den Verstand verloren? Sie können doch nicht im Traum annehmen, dass einer von uns dem jemals zustimmen würde!«
»Ich brauche Ihre Zustimmung nicht, Kurlen.« Pellaeons Stimme war nicht wirklich laut, aber sie übertönte das protestierende Heulen. »Wenn ich sage, dass ich es rate, bin ich damit einfach nur höflich. Es wird so sein, einfach, weil es so sein muss. Ich erspare Ihnen nur die Notwendigkeit, selbst alles zu überdenken.«
»Das ist Verrat!«, keuchte ein anderer Mufti.
»Es ist gesunder Menschenverstand«, entgegnete Ephin Sarreti.
Der Großadmiral nickte Sarreti dankbar zu. »Meine Loyalität gegenüber dem Imperium ist nicht geringer geworden«, sagte er. »Ich werde tun, was ich tun muss, um für sein Überleben zu sorgen.«
»Indem Sie uns zwingen, uns denen da zu unterwerfen?« Jemand zeigte mit dem Finger auf die Jedi, die in ihren Gewändern an der Seite standen. »Wir haben unser ganzes Leben im Kampf gegen diesen Abschaum verbracht, und nun wollen Sie, dass …«
»Passen Sie auf, was Sie sagen, Mufti Freyborn«, warf Pellaeon mit fester Stimme ein. »Dieser ›Abschaum‹, wie Sie es ausdrücken, hat mir bei Bastion das Leben gerettet − und das Imperium vor einem frühen Tod bewahrt.«
»Einen Tod, den sie selbst in die Wege geleitet haben«, fauchte Flennic. »Auf dem Höhepunkt unserer Macht hätten uns die Yuuzhan Vong nie so weit treiben können. Wir hätten sie dorthin zurückgeschickt, wo sie herkamen − aufgespießt auf ihre eigenen Amphistäbe.«
»Glauben Sie das wirklich, Kurlen? Wir konnten uns nicht einmal gegen eine Handvoll Rebellen wehren; wie hätten wir uns also der massierten Macht der Yuuzhan Vong entgegenstellen können?« Pellaeons Blick war kalt und hart. Nun zeigte sich deutlich, dass dieser schroff wirkende Mann mit dem Schnurrbart schon mit erheblich Schlimmerem zurechtgekommen war als einem feindseligen Mufti-Rat. »Ihre Argumentation ist falsch, und sie dreht sich im Kreis − und genau diese Art von Argumentation hat uns in die derzeitige Situation gebracht. Das Imperium wird nicht durch Kräfte von außerhalb geschwächt, sondern es ist ein Opfer seiner inneren Schwächen geworden. Unsere derzeitigen Umstände sind unsere eigene Schuld; es wäre dumm, anderen die Verantwortung für unser eigenes Versagen geben zu wollen.«
»Das Imperium wird sich niemals der Galaktischen Allianz ergeben, Admiral«, erklärte Flennic entschlossen. »Und ich kann nicht glauben, dass Sie, nachdem Sie sich all diese Jahre ihren dreisten Annäherungsversuchen widersetzt haben, auch nur ernsthaft daran denken können!«
Statt zornig zu werden, lachte Pellaeon einfach nur. »Ob es Ihnen gefällt oder nicht, sie haben die Galaxis nun beinahe ebenso lange beherrscht wie wir − und mit weniger Blutvergießen und militärischem Aufwand, könnte ich hinzufügen. Im Augenblick sind sie das Einzige, was zwischen uns und der Versklavung und dem Tod durch die Yuuzhan Vong steht, und es ist Zeit, dass wir das begreifen. Und wir müssen es jetzt tun, bevor wir uns wieder hinter altem Groll und der Unfähigkeit, der Wirklichkeit ins Auge zu sehen, verstecken.«
»Ich werde mich nicht geschlagen geben«, sagte Flennic, der immer noch aufrecht stand und Pellaeon nun mit unverhohlener Verachtung anstarrte. »Das Imperium ist stark: Wir haben das bewiesen − Sie haben es bewiesen, indem Sie die Invasion zurückschlugen. Warum sollten wir an einem Tag, an dem wir unseren Sieg feiern sollten, das Ende des Imperiums auch nur in Betracht ziehen?«
»Als Erstes«, sagte Pellaeon, »lösen wir durch ein Bündnis mit der Galaktischen Allianz nicht das Imperium auf.
Das sollte selbst ein Kind erkennen können, Kurlen. Sie bitten uns nicht, unsere Souveränität aufzugeben, und das werden wir auch nicht tun. Wir werden einfach unsere Kräfte zu unserem gegenseitigen Nutzen vereinen. Zweitens, wie ich bereits sagte, existiert das Imperium nur deshalb heute noch, weil wir Glück hatten: Glück, dass die Yuuzhan Vong nicht früher angriffen, Glück, dass die Botschafter der
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