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Das Erbe der Jedi-Ritter 15 - Die Ruinen von Corusant

Das Erbe der Jedi-Ritter 15 - Die Ruinen von Corusant

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 15 - Die Ruinen von Corusant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Williams & Shane Dix
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nichts. Ich bin rish-ek olgrol immek’in inwey … «
    »Schweig!« Noch ein Tritt. »Deine Stimme beleidigt meine Ohren!«
    Der Beschämte verwandelte sich in ein Bündel bebender Lumpen, die stockdünnen Arme schützend vor das Gesicht gehoben, den knochigen Rücken gebogen. Nom Anors Gedanken überschlugen sich. Wenn dieser Vuurok I’pan tatsächlich davongelaufen war, dann musste er eine Möglichkeit gefunden haben, im Untergrund von Yuuzhan’tar zu überleben. Wenn Nom Anor sich diese Mittel selbst verschaffen könnte, würde auch er vielleicht ebenfalls länger überleben können. Und das war im Augenblick alles, was zählte.
    »Bring mich zu den anderen«, zischte er und legte jedes Jota von Autorität, das ihm zur Verfügung stand, in seine Stimme »Andere?«, quiekte der Beschämte. »Welche anderen?«
    »Du solltest eins verstehen, I’pan«, sagte Nom Anor. »Der einzige Grund, wieso du noch nicht den Tod eines Feiglings gestorben bist, besteht darin, dass du für mich wertvoll sein könntest. Sollte sich herausstellen, dass ich deinen Wert überschätzt habe, dann werde ich meine Haltung dir gegenüber zweifellos überdenken.«
    »Nein, Herr, bitte!« I’pan zog sich rasch auf allen vieren zurück und duckte sich. »Ich werde Sie zu den anderen führen, ich schwöre es! Ich schwöre es im Namen von …«
    »Wenn auch nur ein einziges weiteres Wort über deine Beschämtenzunge kommt, werde ich sie herausreißen und als Proviant nutzen.«
    I’pan schwieg sofort. Er richtete sich auf und begann − langsam, als kehrte er Nom Anor nur ungern den Rücken zu − wieder in die Richtung zu hinken, aus der er gekommen war. Nom Anor folgte ihm ebenso vorsichtig, bewusst, dass er keinen Grund hatte, diesem gebrochenen Geschöpf zu trauen, das er gezwungen hatte, seinem Willen zu folgen. Es war durchaus möglich, dass I’pan ihn in eine Falle führte. Oder noch schlimmer: Der Beschämte war tatsächlich so dumm, wie er aussah, und führte sie beide zurück an die Oberfläche und in den Untergang, überzeugt, mit dem Kriegsmeister um eine Amnestie feilschen zu können.
    Aber was blieb ihm schon anderes übrig? Er musste gehen, wohin der Beschämte ihn führte. Entweder das, oder er würde weiterhin ziellos auf diesem götterverlassenen Planeten umherirren. Ja, er hatte bisher überlebt, aber wie viel länger konnte er noch durchhalten, bis er Durst und Hunger zum Opfer fiel? Oder bevor die Suchtrupps Glück hatten und ihn fanden?
    Nein. Er brauchte diese »anderen«, wenn er überleben wollte. Wenn sie ebenfalls so unterwürfig waren wie I’pan, würde er sicher seinen Vorteil daraus ziehen können …
    I’pan entspannte sich nach und nach ein wenig. Er richtete sich gerader auf, und seine Stimme wurde fester, wenn er Nom Anor sagte, wohin er am besten treten und wo er den Kopf einziehen sollte. Hin und wieder warf er einen Seitenblick auf den ehemaligen Exekutor, zunächst nervös, aber dann immer offener, als sie tiefer in die Gänge vordrangen. Nom Anor konnte praktisch hören, wie das Hirn des anderen Mannes arbeitete. Er bezweifelte nicht, dass der Beschämte jetzt wusste, wer er war.
    »Was ist?«, bellte er, nachdem I’pan sich zum dritten Mal umgedreht hatte.
    »Nichts, Herr.« I’pan richtete wieder alle Aufmerksamkeit nach vorn.
    Nom Anor packte ihn am Halsausschnitt seines flatternden Gewands und riss ihn aus dem Gleichgewicht. »Was denkst du da, du stinkender Wurm?«
    »Ich fragte mich, Herr …«
    »Sprich es aus!« Nom Anor schüttelte ihn, um seine Zunge zu lösen.
    »Sind Sie − sind Sie ein Beschämter wie wir?«
    Nom Anor schlug I’pan so fest, dass das Blut von seinen verwundeten Fingern in einem weiten Bogen über den metallischen Boden spritzte. I’pan prallte gegen die Wand und sackte mit einem schmerzerfüllten Ächzen am Boden zusammen. Bevor er Gelegenheit hatte, sich zu fassen, riss Nom Anor ihn wieder hoch und schleuderte ihn gegen die gegenüberliegende Wand. Diesmal konnte I’pan die Lampe nicht mehr festhalten, und sie rollte den Flur entlang, wobei ihr schwaches Licht auf verlassene Maschinen in den Wänden fiel.
    Das Stöhnen des Beschämten, als er versuchte, sich wieder aufzuraffen, brachte Nom Anor noch mehr in Wut, und der ehemalige Exekutor sah plötzlich nur noch wirbelnde Flecke, als eine Flut von Zorn hinter seinem Auge explodierte. Er hörte sich selbst Worte schreien, die er nicht einmal verstehen konnte, während er wieder und wieder auf I’pan einschlug und

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