Das Erbe der Jedi-Ritter 15 - Die Ruinen von Corusant
konzentrieren, was vor ihr lag?
Anakins Eltern waren ebenfalls hier und wirkten so besorgt, als ginge es um eins ihrer eigenen Kinder. Draußen vor der sterilen Barriere, die den Raum abtrennte, warteten weitere besorgte Freunde, darunter Jag Fel und Belindi Kalenda.
Alle Aufmerksamkeit richtete sich im Moment auf Jaina, die versuchte, Meisterin Cilghal zu erklären, was geschehen war.
»Sie ist in einer der öffentlichen Hallen zusammengebrochen«, sagte sie mit lebhaften Gesten. Diese Wendung der Ereignisse hatte sie offenbar durcheinandergebracht. »Wir haben nach ihr gesucht, nachdem sie sich über Kom bei mir gemeldet hatte. Sie wirkte … aufgeregt. Was sie sagte, klang verworren.«
Meisterin Cilghal machte eine Geste, und Tekli reichte ihr das Instrument, das sie brauchte. Die wortlose Kommunikation zwischen den beiden war beinahe perfekt, offensichtlich das Ergebnis einer Vertrautheit, die sie Jahren der Zusammenarbeit verdankten.
»Was genau hat sie gesagt?«, fragte die Heilerin und rieb mit ihren feuchten, breiten Händen ein Nährgel auf Tahiris Stirn. Selbst Saba sah, dass Tahiri unterernährt war.
»Sie« − wieder zögerte Jaina −, »sie behauptete, Anakin versuche, sie zu töten. Wie ich schon sagte, es klang verworren.«
Saba kannte sich mit der Körpersprache von Menschen nicht besonders gut aus, aber sie spürte, dass Jaina etwas verbarg.
»Ich spürte, wie sie durch die Macht nach Anakin rief«, sagte Meister Skywalker.
Jacen Solo nickte und wechselte einen Blick mit seiner Zwillingsschwester. Saba nahm an, dass Tahiris Trauer Dinge berührte, die dem Kummer dieser beiden unangenehm nahe kamen.
»Ich kann keinen Grund für Tahiris Zusammenbruch erkennen«, schloss Meisterin Cilghal, nachdem sie ihre Untersuchung der jungen Frau beendet hatte. »Sie steht unter Druck, aber sie ist nicht krank. Soweit ich sagen kann, braucht sie einfach ein paar Wochen Ruhe und angemessene Ernährung. Ich schlage vor, wir lassen sie im Augenblick schlafen. Bevor sie aufwacht und eine Möglichkeit besteht, mit ihr zu sprechen, können wir nur wenig mehr tun.«
Leia stand an der Seite, und ihr Mann hatte den Arm um ihre Taille gelegt. Ihre Augen waren tränenfeucht, als sie Cilghal bat, ihr Möglichstes für Tahiri zu tun. »Ich will einfach nicht, dass sie ein weiteres Opfer dieses Krieges wird.«
Meisterin Cilghal blickte auf und nickte. »Ich werde sie in ein Privatzimmer bringen lassen, wo sie unter ständiger Beobachtung steht.«
Leia drehte sich um und ging. Han und Mara begleiteten sie, gefolgt von Jaina und Jacen. Auch Saba wollte gehen, aber Meister Skywalker hielt sie auf.
»Noch nicht, Saba.« Er sprach auf eine Weise, die es wie eine Bitte, nicht wie einen Befehl klingen ließ. »Bitte bleib noch einen Augenblick.«
Sie gehorchte und kehrte zurück, trat neben ihn und die beiden Heilerinnen, direkt vor die liegende junge Frau. Sabas Augen waren sehr empfindsam für den infraroten Teil des Spektrums, also konnte sie die feineren Einzelheiten von Tahiris Gesicht nicht wahrnehmen. Aber etwas brannte tief in ihr, das sah Saba deutlich. Tahiri lag flach auf dem Rücken, ihre Brust hob und senkte sich leicht, und die Augen bewegten sich hinter geschlossenen Lidern − das Mädchen sah ganz so aus, als schliefe es. Aber Tahiri strahlte auch Hitze aus wie ein Ofen, als leistete ihr Körper immer noch schwere Arbeit, obwohl sie schlief. Und etwas an diesem Feuer, das in ihr tobte …
Nun, da sie näher an der jungen Frau stand, war Saba fasziniert. Es war kein Feuer, das Brennstoff benötigte; wenn überhaupt, schien es sich selbst zu verzehren, so seltsam das klang.
»Was siehst du, Saba?«, fragte Meister Skywalker.
»Diese hier ist nicht sicher«, erwiderte sie.
»Aber du kannst etwas sehen?«, drängte Meisterin Cilghal und ließ die großen Augen fragend rollen.
Saba nickte unsicher. »Diese denkt schon.«
Sie betrachtete die junge Frau forschend. Ihre Empfindsamkeit für das Leben entsprach nicht der Begabung, die Meisterin Cilghal und andere Heiler hatten. Krankheit in Gestalt von Viren und Bakterien war für sie ebenfalls so etwas wie Leben und verdiente Respekt. Sie mochte innerlich zusammenzucken, wenn ein Krieger ein Shenbit enthauptete, aber sie konnte sich an der Ausbreitung einer Seuche freuen. Das hatte sie bei einigen ihrer Kollegen nicht beliebt gemacht. Die Jedi-Lehren forderten die Erhaltung von Leben − eine Philosophie, der Saba aus ganzem Herzen zustimmte. Aber war ein
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