Das Erbe der Jedi-Ritter 15 - Die Ruinen von Corusant
sehr Subtiles sein, wenn du es nicht wahrnehmen kannst.« Sie zuckte die Achseln, frustriert, so weit von ihrer kranken Freundin entfernt zu sein. »Sie hatte nach Ikrits Tod lange keinen Lehrer. Wer weiß schon, was in ihrem Kopf vorgeht?«
»Luke hätte sie nicht zum Jedi-Ritter gemacht, wenn er nicht überzeugt gewesen wäre, dass sie in Ordnung ist«, sagte Leia, aber etwas in ihrer Miene teilte Jaina mit, dass ihre Mutter nicht glaubte, dass sich die Sache so einfach abtun ließ.
»Tahiri wirkt, als hätte sie schreckliche Angst«, sagte Jaina über die sichere Verbindung zu ihren Eltern.
»Aber wovor?«, fragte Han. »Es gibt nur sie und die Wachen. Und die hätten sie schlimmstenfalls mit einer detaillierten Aufzählung aller Regeln gelangweilt, an die sie sich hätte halten sollen.«
»Aber irgendetwas muss sie aufgeregt haben«, stellte Leia fest.
»Etwas, was wir anderen nicht einmal sehen können«, sagte Jaina nachdenklich.
Dabei mussten sie es zunächst belassen. Leia bestand darauf, dass Schlaf im Augenblick das Beste für Tahiri sei. Die Fia hatten ihr nichts getan; auf den Scans, die C-3PO von ihr machte, war nichts Außergewöhnliches zu sehen. Sie würden warten müssen, bis Tahiri wieder aufwachte, um genau herauszufinden, was geschehen war.
»Ich habe noch ein anderes Rätsel«, sagte Jainas Mutter nach ein paar Augenblicken des Schweigens. »Die Fia haben keine Angst mehr vor den Yevetha.«
»Was?«, rief Han. »Das ist, als stünde jemand im Hochsommer in den Jundland-Wüsten und behauptete, keine Angst vor Krayt-Drachen zu haben.«
»Man sollte annehmen, dass sie sie immer noch gewaltig fürchten, nicht wahr?«, stimmte Leia zu. »Aber das hat Thrum mir gesagt. Als ich ihn fragte, welche Vorkehrungen sie gegen einen weiteren möglichen Angriff der Yevetha getroffen haben, sagte er, sie bräuchten nichts zu unternehmen, da N’zoth kein Problem mehr darstelle.«
»Einfach so?«, fragte Han.
Leia nickte. »Ich fragte ihn nach diplomatischen Verbindungen, weil ich dachte, die Yevetha seien inzwischen vielleicht zur Einsicht gekommen Er sagte, es gebe keine. Es gibt keine Botschaft auf Galantos, keinen Friedensvertrag. Es ist, als …« Sie hielt inne, unfähig, die richtigen Worte zu finden. »Ich weiß nicht − es ist, als hätten die Yevetha einfach aufgegeben und beschlossen, von jetzt an zu Hause zu bleiben.«
»Das glaube ich keine Sekunde«, sagte Han. »Ich kann mir höchstens vorstellen, dass sie sich ein paar Jahre zurückziehen, insgeheim wieder aufrüsten und ihre Rache planen.« Er schüttelte den Kopf. »Ich sage euch: Sie haben etwas vor. Wenn ich auf Galantos leben würde, würde ich diesen Sternhaufen keine Sekunde aus den Augen lassen.«
Leia nickte abermals, und Jaina musste ihnen zustimmen. Eine so leidenschaftlich fremdenfeindliche Spezies gab nicht einfach auf, nur weil sie Prügel bezogen hatte; sie kehrte doppelt so böse und dreimal so entschlossen zurück. Es war jeden Augenblick möglich, dass die Yevetha erneut angriffen.
»Soll ich einmal nachsehen?«, fragte sie über die Subraumverbindung.
Sie bemerkte das kurze Zögern auf den Mienen ihrer Eltern, als sie einander ansahen, aber dann wurden ihre Züge ebenso schnell wieder weicher.
»Aber bleib nicht lange genug, um dir Feinde zu machen«, sagte Han. »Einfach rein und raus, verstanden? Zwing mich nicht, dir zu folgen und dich rauszuholen.«
Jaina lächelte.
»Und komm in einem Stück zurück«, fügte Jaina hinzu Der einzige Widerspruch erklang von Jag. »Das ist verrückt«, sagte er zu ihren Eltern. »Sie können Jaina doch nicht ernsthaft einfach in unbekanntes Territorium schicken.«
»Wir schicken sie nicht«, sagte Leia. »Sie hat sich freiwillig gemeldet.«
»Außerdem, wenn die Fia die Wahrheit sagen«, warf Han ein, »ist dieses Territorium im Augenblick sicherer als je zuvor.«
»Und wenn sie nicht die Wahrheit sagen?«, wollte Jag wissen.
»Was ist denn los, Jag?«, fragte Jaina eisig.
»Ich will ganz bestimmt nicht andeuten, dass du nicht zurechtkämst«, sagte Jag. Er schien sich unbehaglich zu fühlen, da die ganze Familie sich gegen ihn wandte. »Ich denke nur an die Staffel, das ist alles. Wer wird sie anführen, wenn du weg bist?«
»Du selbstverständlich«, sagte sie, überrascht, dass sie es auch nur aussprechen musste. »Ich werde noch ein paar Stunden brauchen, um mich vorzubereiten. Das gibt dir doch genug Zeit, zurückzukommen und das Kommando zu übernehmen,
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