Das Erbe der Jedi-Ritter 15 - Die Ruinen von Corusant
eigenes Bild verbarg.
»Es ist schön, Ihre Stimme zu hören, Großadmiral Pellaeon«, sagte Jacen vollkommen ehrlich.
»Unter besseren Umständen, Jacen Solo, würde ich das Gleiche behaupten.« In Pellaeons Stimme lag die Spur eines Lächelns. »Danke für Ihre Hilfe bei Bastion. Ich verdanke den Jedi mein Leben, und ich vergesse meine Schulden nie. Sie können davon ausgehen, dass ich mir Ihre Gedanken über die Yuuzhan Vong mit größerem Interesse anhören werde als einige meiner Kollegen.«
»Ich würde tatsächlich gerne mit Ihnen darüber sprechen«, sagte Jacen und achtete darauf, nicht dünkelhaft zu klingen. Er würde zwar von jetzt an mit dem Großadmiral zu tun haben, wollte es sich aber dennoch nicht vollkommen mit Flennic verderben. Die Zukunft war ein unsicheres Gewässer; es war wichtig, sich so viele Möglichkeiten der Überquerung offenzuhalten wie möglich.
»Vielleicht ein andermal«, sagte der Großadmiral »Ich war zu lange abwesend, und jetzt muss ich mit Mufti Flennic über einen strategischen Rückzug diskutieren.«
»Wir sprachen gerade über das Gleiche«, sagte der Mufti und befeuchtete sich nervös die Lippen.
»Tatsächlich?«, fragte Pellaeon. »Und haben Sie den überlebenden Offizieren bereits entsprechende Befehle gegeben?«
»Nun, nein, aber …«
»Und mögliche Standorte für eine ausführlichere Neugruppierung ausgewählt?«
»Borosk wäre eine Alternative, die sich aufdrängt«, sagte Flennic und warf Jacen einen warnenden Blick zu.
»Eine gute Wahl, Kurlen. Ich schlage vor, dass Sie sich sofort an die Arbeit machen. Je länger wir hier warten, desto dümmer werden wir dastehen, wenn die nächste Angriffswelle beginnt. Die Großkampfschiffe sollten innerhalb der nächsten Stunde aufbrechen und eine kleine Verteidigungsflotte zurücklassen. Ich verlasse mich darauf, dass Sie sich um die Einzelheiten kümmern. Ich habe anderswo zu tun, Dinge, die meine ganze Aufmerksamkeit verlangen.«
»Äh, Großadmiral …«
»Ja, Kurlen?«
»Denken Sie nicht, wir sollten noch weiter über diese Sache diskutieren?«
Nun folgte längeres Schweigen. Jacen setzte eine gelassene, geduldige Miene auf, während Mufti Flennic immer nervöser wirkte.
Als Pellaeon wieder sprach, tat er das mit der kalten Klarheit, die ein Wasserstoffbad bewirkt.
»Verstehen Sie mich richtig, Kurlen: Ich habe Ihnen gerade einen Befehl gegeben, nicht zur Diskussion eingeladen. Solange ich die imperiale Flotte befehlige, werden Sie tun, was ich sage, ob Ihnen diese Befehle nun passen oder nicht. Sollte ich mich vom Imperium trennen müssen, um das Überleben dieser Flotte zu gewährleisten, werde ich das ohne Zögern tun. Das meine ich vollkommen ernst, und ich kann Ihnen außerdem garantieren, dass wir hinterher nicht zurückkommen werden, um die Trümmer Ihrer Werften aufzulesen.«
»Verstanden, Großadmiral«, stotterte der Mufti.
»Gut«, erwiderte Pellaeon. »Aber ich bin noch nicht fertig. Das ist erst der Anfang. Sie werden der Jadeschatten freien Zugang zu diesem System und jedem System innerhalb des Imperiums geben. Die Muftis haben die Gefahr durch die Yuuzhan Vong entgegen meinem Rat zu häufig unterschätzt, aber das wird nicht noch einmal geschehen. Ich werde es einfach nicht zulassen. Es ist Zeit, das wenige, was uns geblieben ist, zu sammeln und dafür zu sorgen, dass so etwas nie wieder geschieht. Die Galaktische Allianz und die Jedi sind unsere beste Hoffnung auf langfristiges Überleben, und ich habe vor, das, was sie uns anbieten, zu nutzen, solange das Imperium noch existiert. Verstanden?«
Der hoch gewachsene, aber im Augenblick eher geduckt wirkende Mann nickte nur.
»Ich habe offenbar eine schlechte Verbindung, Kurlen, denn ich habe nicht verstanden, was Sie sagten.«
»Ich verstehe Sie vollkommen, Großadmiral Pellaeon.«
»Hervorragend. Und nun schicken Sie unseren jungen Freund zurück auf die Widowmaker. Ich möchte gerne alles erfahren, was er über die Yuuzhan Vong weiß, solange ich Gelegenheit dazu habe.«
Flennic sah Jacen nicht an, als er einen Knopf drückte, um die Tür zu öffnen, die daraufhin mit einem leisen Zischen aufglitt. Jacen verbeugte sich zum Abschied, aber der Mufti hatte sich bereits abgewandt und ignorierte ihn vollkommen. Jacen ließ sich nicht anmerken, wie erleichtert er darüber war, hier wegzukommen, und ging rasch zu den Andockplätzen, wo der Shuttle der Lambda- Klasse wartete, um ihn zurückzubringen.
30
Jaina ließ sich Zeit mit der
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