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Das Erbe der Jedi-Ritter 15 - Die Ruinen von Corusant

Das Erbe der Jedi-Ritter 15 - Die Ruinen von Corusant

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 15 - Die Ruinen von Corusant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Williams & Shane Dix
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geendet, jedenfalls für Anakin. Nein, Anakin und Tahiri waren eindeutig mehr gewesen als nur Jugendliche, und ihre Beziehung hatte sich gegen Ende zu etwas entwickelt, das mehr als nur Freundschaft war. Die Trauer, die Tahiri empfand, galt nicht nur einem Freund, sondern einem Menschen, den sie geliebt hatte. Dass diese Liebe nie Gelegenheit gehabt hatte, voll zu erblühen, machte Tahiris Schmerz nicht geringer. Das Potenzial für eine Beziehung war da gewesen, und das war es, worum Tahiri trauerte − eine Liebe, die nicht ganz erfüllt worden war. Jaina nahm an, dass die Trauer, die Tahiri erleiden musste, mit ihrer eigenen durchaus zu vergleichen war. Aber zumindest konnte sie ihre eigene Trauer auf das konzentrieren, was verloren war; Tahiri trauerte um etwas, das nie geschehen würde. Es war vollkommen ungreifbar und würde es vielleicht auch immer bleiben.
    Jaina fragte sich, ob die Einladung ihrer Mutter an Tahiri, mit auf diese Mission zu kommen, wirklich vernünftig gewesen war. Ja, Tahiri sollte tatsächlich lieber etwas zu tun haben, als allein in einem Krankenzimmer zu liegen und über ihre Trauer nachzudenken. Aber war es das Richtige, von der Solo-Familie umgeben zu sein? Falls Jag umkommen sollte, würde Jaina sicher nicht mehr viel Zeit in der Gesellschaft von General Baron Soontir Fel und Syal Antilles verbringen wollen. Das würde sie nur daran erinnern, was sie verloren hatte.
    Der Gedanke an Tahiri, die bewusstlos auf Galantos lag, so blass und dünn, wie sie auf Mon Calamari gewesen war, quälte Jaina. Nach mehreren verlegenen Besuchen auf der Krankenstation und dem Schweigen, das Tahiri bisher während der Mission gewahrt hatte, hatte Jaina immer noch keine Ahnung, was die junge Frau gewollt hatte, als sie sich auf Mon Cal mit ihr in Verbindung setzte. Hatte sie sich entschuldigen wollen? Hatte sie Jaina die Schuld an Anakins Tod geben wollen? Sie wusste es nicht. Die schwarze Flut der Trauer ließ Menschen verrückte Dinge tun. Das wusste Jaina aus erster Hand, ebenso wie ihre Eltern. Aber wenn es irgendetwas gab, was das Leben für Tahiri einfacher machen könnte, würde sie es sofort tun. Das Problem war, sie bezweifelte, dass selbst Tahiri wusste, was das sein mochte. Jaina konnte nur hoffen, dass sie es herausfanden, bevor noch mehr geschah …

31
     
    Nach vielen Stunden, zwei Systemchecks, detaillierten Studien der Dateien ihres R2 über das N’zoth-System und einem halbherzigen Versuch, ein paar Worte in der ungemein schwierigen Sprache der Chiss zu lernen, piepste Jainas Navicomputer, um sie zu warnen, dass sie bald aus dem Hyperraum kommen würden.
    »Achtung«, sagte sie zu ihren Flügelleuten. »Wir sind gleich da. Vergesst nicht, wir wollen es uns nur einmal ansehen, also keine unnötigen Provokationen. Ist das klar?«
    »Verstanden, Colonel«, sagte Jocell. »Bereite Abkoppeln von der zentralen Navigation vor.«
    »Ich weiß nicht, wie es euch geht«, sagte Miza, »aber ich werde ein bisschen träge von all der Ruhe, die wir angeblich genießen sollen. Ich wäre beinahe froh, wenn wir etwas finden würden, das wir beschießen könnten.«
    »Ich weiß, was Sie meinen«, sagte Jaina. »Aber ich will nicht, dass Sie jemanden ohne meine ausdrückliche Anweisung auch nur falsch ansehen, Miza. Verstanden?«
    Miza lachte leise. »Ich lasse die Hände im Schoß.«
    »Tun Sie das.« Ihre R2-Einheit piepste erneut; Jaina warf einen Blick auf die Übersetzung und erfuhr, dass ihr noch fünf Sekunden bis zur Ankunft blieben. »Also, Leute, es geht los.«
    Das Erste, was Jaina verblüffte, als ihr X-Flügler wieder in den Echtraum fiel, war die Helligkeit des Himmels. Sie war schon zuvor in dichten Sternhaufen gewesen, aber man vergaß leicht, wie es aussah, wenn viele heiße, junge Sterne sich so dicht zusammendrängten − vor allem nachdem sie so viel Zeit an den Rändern der Galaxis verbracht hatte, um den Yuuzhan Vong aus dem Weg zu gehen. Da sie am äußeren Rand des Systems aus dem Hyperraum gekommen waren, war der Stern von N’zoth zunächst inmitten so vieler anderer Sonnen kaum identifizierbar, und sie brauchte eine Weile, um ihn zu entdecken. Hell und leicht bläulich brannte er mit einer beinahe abschreckenden Grellheit.
    Ihre Flügelleute fielen hinter ihr aus dem Hyperraum und gingen sofort in Formation. Sensoren erforschten den Raum rings um sie her, Astromech-Droiden schwatzten über Kom, Orientierungspunkte innerhalb des Systems wurden bestätigt. Nach den offiziellen

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