Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet
muss mich entschuldigen«, sagte Panib. »Die P’w’eck sind an höher entwickelte Höflichkeitsformen nicht gewöhnt − nicht an die von Menschen und auch nicht an andere. Sie haben erst vor Kurzem ihre Fesseln abgeworfen und angefangen, für sich selbst zu sprechen.«
Leia wies alle an, die Waffen wegzustecken, und ging zwischen den Noghri-Leibwächtern hindurch, die das ohne Widerspruch geschehen ließen. Sie stellte sich vor Lwothin, ein dünnes, vielleicht etwas nervöses Lächeln auf den Lippen.
»3PO, bitte sag Lwothin, dass wir erfreut sind, ihn kennen zu lernen«, wies sie den Protokolldroiden an »Immer vorausgesetzt, er ist wirklich ein ›Er‹.«
»Das hat er uns versichert«, sagte Panib. »Und es ist auch nicht notwendig, dass Sie den Droiden bei Ihrem Gespräch einsetzen. Er versteht sehr gut, was Sie sagen. Wir verwenden hier nicht gerne Droiden, also können wir Ihnen Innenohr-Übersetzungsgeräte liefern, die diese Aufgabe ebenso gut erfüllen.«
C-3PO war natürlich schockiert, dass seine Talente nicht benötigt wurden und man seine Anwesenheit vielleicht sogar für geschmacklos hielt. »Bei allem Respekt, General, ich wurde für genau diese Art von Situation entwickelt. Ich beherrsche über sechs Millionen Sprachen fließend und …«
»Er will damit sagen, General«, unterbrach Leia ihn, »dass wir zurechtkommen«
Lwothins Nüstern-Zungen schmeckten die Luft, während er den Austausch verfolgte. Der P’w’eck war kleiner als ein durchschnittlicher Ssi-ruu, wenn auch nicht sonderlich − aber immer noch größer als ein durchschnittlicher Mensch. Muskeln ballten sich unter der ledrigen Haut, und sein dicker Schwanz fegte in einem gleichmäßigen, lässigen Rhythmus hin und her. Er stellte eine alarmierende Präsenz dar, und das Ganze wurde noch schlimmer, als Tahiri zu Lwothins Gesicht aufblickte und sah, wie er sie aus seinen dreilidrigen bernsteinfarbenen Augen anschaute − beinahe, als könnte er ihre Bedenken erkennen. Leia hatte alle angewiesen, die Waffen zu senken, aber Tahiris Daumen schwebte immer noch über dem Aktivierungsknopf des Lichtschwerts.
»Sie haben Jedi-Ritter mitgebracht«, sang Lwothin durch C-3POs Vermittlung. »Ich hatte gehofft, einmal Jedi kennen zu lernen. Das Lichtschwert ist eine hinreißende Waffe: eine elegante Mischung aus Lebensenergie und materiellem Entwurf. Unsere unterschiedlichen Technologien werden in diesen Geräten eins.«
Leias vorsichtige Haltung wurde erheblich kühler. »Sie benutzen immer noch Technisierung?«
Wieder trat Panib vor. »Ich glaube nicht, dass das hier Ort und Zeitpunkt für solch komplizierte Diskussionen sind. Vielleicht sollten wir uns in eine Umgebung begeben, die für alle Spezies angenehmer ist.«
»Wir gehen nirgendwohin, bevor Leias Frage beantwortet wurde«, sagte Han, die Hand wieder am Blaster. »Ich habe nicht vor, mir in einem unaufmerksamen Moment die Lebensenergie aussaugen zu lassen.«
Lwothin tänzelte aufgeregt auf der Stelle und flötete C-3PO dringlich etwas zu.
»Er versichert uns, dass der Prozess nicht der ist, an den Sie sich erinnern«, informierte der goldene Droide sie. »Er wurde beträchtlich verfeinert. Er sagt, die P’w’eck kommen in Frieden, nicht in kriegerischer Absicht.«
Han sah sich misstrauisch um. »Leia?«
»So nervös mich all das macht«, sagte Leia, »wäre es dennoch sinnlos, jetzt umzukehren.« Sie wandte sich Panib zu. »Eins sollten Sie jedoch wissen: Die Galaktische Föderation Freier Allianzen wird sich nie mit einer Regierung verbünden, die die Lebensenergie ihrer Bevölkerung ausbeutet − ganz gleich, wer sie sind oder waren.«
»Sie befürchten, dass die P’w’eck diese Methode jetzt gegen ihre alten Herren einsetzen?«, fragte Panib. »Ich kann Ihnen versichern, dass das nicht der Fall ist.«
»›Niemand wird mehr gegen seinen Willen technisiert‹«, übersetzte C-3PO weiter. »›Wenn Sie uns Gelegenheit geben, werden wir alles erklären.‹«
Leia nickte feierlich. »Das möchte ich wirklich gerne hören. Und dann kann vielleicht auch jemand erklären, was aus Premierminister Cundertol geworden ist.«
Panib verbeugte sich, und Lwothin tänzelte an Ort und Stelle.
»Bitte folgen Sie mir«, sagte General Panib.
Han trat neben Leia und legte sanft den Arm um sie, und zusammen folgten sie dem General tiefer in die Sentinel. Jaina und Tahiri schlossen sich an, C-3PO zwischen ihnen, dahinter die Wachen. Jaina war ein Ausbund an beherrschter Energie und
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