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Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet

Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Williams & Shane Dix
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Informationen geliefert hatten. Er war von Daten gesättigt gewesen und hatte nicht geahnt, wie gut es ihm vor seinem Sturz in dieser Hinsicht gegangen war. Nun war er ausgehungert und geschwächt von Nichtwissen und sehnte sich nach diesen Tagen des Ruhms. »Wenn wir keinen Villip nach drinnen schaffen können, brauchen wir einen Informanten.«
    »Aber wer sollte das sein?«, fragte Shoon-mi. »Und wie sollen wir das schaffen?«
    »Unsere Anhängerschaft wächst«, antwortete Kunra. »Die Botschaft breitet sich auch in höheren Rängen aus. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir auch in die obersten Schichten vordringen.«
    »So lange kann ich nicht warten!«, fauchte Nom Anor. »Je näher wir der Spitze kommen, desto gefährlicher wird es für uns. Ohne zu wissen, was Shimrra weiß, sind wir wie eines seiner Opfer: Auf den Knien, mit einem Coufee an der Kehle, und wir können nur hilflos darauf warten, dass man uns ein Ende macht.« Er schauderte. In der letzten Zeit hatte er oft davon geträumt, vor Kriegern zu fliehen, die ihn töten wollten. Er sah sie nie, aber er spürte sie stets dicht hinter sich, und er konnte sie immer hören. In diesen Träumen war er nichts weiter als ein gehetztes Tier.
    Er schüttelte den Kopf; er durfte seine wachen Stunden nicht mit Albträumen verschwenden.
    »Ich werde nicht hier unten sterben«, sagte er. »Ich werde nicht zu einem dieser Korridor-Ghoule werden: blind und verwundbar für alle, die über Licht verfügen.«
    »Das wird nicht geschehen, Meister«, erklärte Shoon-mi wenig überzeugend. »Wir würden nicht zulassen, dass dir so etwas zustößt.«
    Shoon-mis Versuche, ihn zu trösten, waren wie etwas, das man einem Kind sagen würde, und Nom Anor schob sie mit der Verachtung beiseite, die sie verdient hatten.
    »Genug!« Er kehrte zu seinem Thron zurück und ließ sich daraufsinken. »Findet einen weiteren Freiwilligen. Wir werden es wieder versuchen; wir werden es immer wieder versuchen, bis wir unser Ziel erreichen! Wir müssen Shimrras Sicherheitsmaßnahmen knacken, bevor er es bei unseren tut. Entweder das, oder wir sind dem Tode geweiht.«
    Shoon-mi schluckte und wich unter Verbeugungen zurück. Er wusste nichts über die Spionin, die sie in ihrem letzten Hauptquartier erwischt hatten, aber er verstand die Situation. Sie waren Ketzer, Shimrra und den Priestern verhasst, eine Seuche, von der sie sich reinigen mussten. Ein Rost, dachte Nom Anor, der sich an seine Gedanken über das Rosten von Eisen erinnerte, das er im Bauch von Yuuzhan’tar beobachtet hatte, bevor er den Mantel des Propheten anlegte.
    »Es wird geschehen, Herr.«
    »Kümmert euch darum«, sagte Nom Anor. Sein zorniger Blick fiel auf Kunra. »Beide.«
    Kunra nickte finster. Er brauchte nicht zu betonen, dass es nur eine beschränkte Zahl von Freiwilligen gab, die bei solch hoffnungslosen Missionen verschwendet werden konnten. Je öfter sie versagten, desto weniger blieben ihnen für das nächste Mal. Damit ein Opfer edel war, musste es einen Zweck erfüllen.
    Aber auch er kannte sich mit der harschen Wirklichkeit der Situation aus. Sie mussten töten oder getötet werden. Selbst wenn die Beschämten nichts weiter erreichen konnten, als die Art ihres Todes zu wählen, war das besser als nichts − und zweifellos mehr, als Shimrra ihnen je geboten hatte.

16
     
    Jaina duckte sich hinter eine Steinbalustrade auf dem Dach eines Lagerhauses gegenüber dem Gefängnis. Sie blieb dicht am Boden, um nicht in den Kegel der starken Flutlichter zu geraten, die den Bereich absuchten. Wie sie erwartet hatte, umkreisten regelmäßige Patrouillen das Gefängnis, aber der Ryn hatte sie nicht vor dem Schwarm von G-2RD-Wächterdroiden gewarnt, die sie begleiteten. Offenbar hatte sich in diesem Fall der Pragmatismus der Bakuraner über ihre verbreitete Ablehnung von Droiden hinweggesetzt. Der Bereich wurde häufig und nach dem Zufallsprinzip patrouilliert, was es schwierig machte, vorherzusagen, wann die nächsten Wachen vorbeikommen würden. Und was das Schlimmste war, Jaina hatte bei ihrem ersten Versuch, den Hintereingang zu erreichen, einen verborgenen Alarm ausgelöst. Überall im Gebäude waren die Wachen nun in Alarmbereitschaft und warteten nur darauf, dass jemand versuchte, sich Zugang zu verschaffen.
    Eine halbe Stunde sorgfältiger Beobachtung überzeugte sie, dass sie sich wohl kaum unbeobachtet nach drinnen schleichen könnte. Und selbst falls es ihr gelingen sollte − wenn die Sicherheitsmaßnahmen im

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