Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet
nach denen Zonama Sekot ein Planet voller Leben gewesen war, der in stetiger Harmonie mit der Macht existierte.
Seltsam genug erwähnten spätere Berichte, die wieder aus Systemen näher am Rand der Galaxis kamen, erneut eine grüne Welt − also hatte Zonama Sekot sich entweder heilen können, oder der Planet hatte gelernt, Hyperraumsprünge zu machen, ohne sich dabei weitere schwere Schäden zuzufügen. Er kam und ging, eilte scheu von einem System zum anderen auf der Suche nach … nun, wonach?, fragte sich Saba, aber sie hatte einfach keine Ahnung. Vielleicht, dachte sie, hatte er irgendwo unterwegs die einzige Gesellschaft verloren, die er je gehabt hatte − die ferroanischen Kolonisten, die seit Generationen auf seiner Oberfläche gelebt hatten −, und suchte nun Ersatz …
Dann wieder wurde ihr bewusst, dass sie als eine der wenigen Überlebenden ihrer eigenen Spezies, die immer noch um ihren Heimatplaneten trauerte, vielleicht einfach ihre eigenen Probleme auf Zonama Sekot projizierte. Sie durfte sich nicht anmaßen zu wissen, was im Geist eines solch unverständlichen Wesens vorging, das …
Ein plötzlicher schriller Aufschrei ließ Saba zusammenzucken, und beinahe hätte sie das Buch fallen lassen, das sie gerade zum Regal zurückbringen wollte. Als sie sich umdrehte, sah sie eine hochgewachsene Menschenfrau mittleren Alters in einem grünen Overall und einem schwarzen Umhang, die am Ende des Ganges stand, beide Hände auf den Mund gedrückt. Sie war eindeutig überrascht, der riesigen Barabel über den Weg gelaufen zu sein.
Hinter ihr stand ein blondes Mädchen, das aussah, als wäre es etwa fünfzehn. Es trug eine schwarze Uniform, die aussah wie eine Jugendversion der Flottenuniformen. Das Mädchen warf der älteren Frau einen verächtlichen Blick zu, als fände es ihren Aufschrei ausgesprochen peinlich.
»Ich … ich …«, stotterte die Frau und senkte die Hände. Ein nervöses Lächeln konnte nicht so recht ihre offensichtliche Verlegenheit verbergen. »Es tut mir leid. Sie haben mich erschreckt.«
»Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen«, sagte Saba. »Diese hier war ebenfalls erschrocken. Wir dachten, wir wären allein in der Bibliothek.«
»Das sind Sie auch. Ich meine, das waren Sie.« Die Frau schien Saba immer noch nicht so recht zu trauen.
»Meine Mutter will sagen, dass wir gerade eingetroffen sind«, erklärte das Mädchen. »Wir suchten nach meinem Vater, Soontir Fel.«
Etwas in der Art, wie sie bei diesen Worten den Blick senkte, legte nahe, dass sie nicht die Wahrheit sagte. Dennoch, Saba begann zu verstehen, als sie den Namen des Barons erwähnte. »Dann müssen Sie Syal Antillez sein.«
Die Frau lächelte diesmal entspannter und verlor ein wenig von ihrer Verlegenheit. »Ja. Und das ist meine Tochter Wyn.«
Saba verbeugte sich kurz und respektvoll. Die Frau von Soontir Fel, Mutter von Jagged Fel und Schwester von Wedge Antilles war eine Bekanntschaft, die sie wirklich gerne machte. »Diese hier ist Saba Sebatyne.«
»Wonach suchen Sie denn?«, fragte Wyn und reckte den Kopf, um den Rücken des Buchs zu erkennen, das Saba gerade zurückgesteckt hatte.
Saba zögerte, unsicher, wie viel sie verraten sollte. »Diese hier verfolgte gerade die Geschichte einer Spezies namens Hemes Arbora.«
Das Mädchen zuckte die Achseln. »Nie von ihnen gehört.«
Saba reckte sich, um das Buch wieder aus dem Regal zu holen und eine dieser seltsamen zweidimensionalen Karten aufzuschlagen, wie sie die Bibliothek bevorzugte. Sie berührte sie mit einer Klaue.
»Sie kamen ursprünglich von hier, von Carrivar, und wanderten dann nach Osseriton hier, über Umaren’k. Diese hier hat ihren Einfluss auf die Umaren’k’sa-Kultur verfolgt.«
»Was bedeutet das?«
»Wyn«, mahnte ihre Mutter.
Syal Antilles wartete in einiger Entfernung − einer »sicheren« Entfernung, stellte Saba fest. Sie hatte so lange mit Baron Fel unter den Chiss gelebt, war aber immer noch misstrauisch gegenüber Nichtmenschen wie offenbar so viele Imperiale. Zu Saba sagte sie: »Ich muss mich für die Neugier meiner Tochter entschuldigen. Ich bin sicher, Sie haben genug zu tun, ohne auch noch ihre Fragen beantworten zu müssen.«
»Diese hier fühlt sich von Ihrer Tochter nicht gestört«, versicherte Saba. Dann blinzelte sie dem Mädchen zu und sagte: »Wir suchen nach einem bestimmten Planeten. Von seinem einzigen bewohnbaren Planeten abgesehen, ist Osseriton ein leeres System. Also wäre den Hemes Arbora ein
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