Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet
zu. »Du siehst also, Jaina, wir sind nicht naiv. Die einzige Möglichkeit, wirklich objektiv zu sein, besteht darin, unabhängig zu bleiben.«
»Ich bewundere das«, sagte Jaina vollkommen ehrlich. Sie stimmte vielleicht nicht mit den Zielen oder Methoden von Freiheit überein, aber die Tatsache, dass es den Mitgliedern der Bewegung so lange gelungen war, keinen ernsthaften Ärger zu bekommen, war in der Tat bemerkenswert. »Aber etwas hat sich verändert. Die offensichtliche Frage lautet: Was?«
»Das Einzige, was uns einfällt, ist das hier.« Vyrams Finger flogen über die Tastatur, als er verschlüsselte Daten aufrief. »Wir haben entdeckt, dass über mehrere Mittelsleute Regierungsgelder abgeführt wurden. Die Summen waren unterschiedlich, und die Zahlungen erfolgten unregelmäßig, aber unsere Software hier ist differenziert genug, um sie zu entdecken und zu markieren.«
»Wohin ist das Geld geflossen?«
Vyram schüttelte den Kopf. »Wir haben bisher nichts darüber herausfinden können; wer immer das eingerichtet hat, war sehr vorsichtig. Wir hatten kaum begonnen zu graben, als die Kommunikationssperre begann«
»Sie glauben also, dass das zu Malinzas Verhaftung geführt hat?«, fragte sie.
»Was sollte es sonst sein?«, antwortete Vyram. »Wir haben sonst nichts so Großes gefunden. Es geht hier immerhin um Millionen Credits. Es muss jemand in der Regierung dahinterstecken, denn niemand sonst hat die Kodes, die man braucht, um diese Gelder zu transferieren und ein System automatischer Zahlungen einzurichten. Wenn das bekannt würde, gäbe es einen gewaltigen Skandal.«
»Wir nehmen an, dass wir etwas ausgelöst haben, als wir uns in die Daten hackten«, fuhr Malinza fort. »Sie müssen eine Art Alarmsystem gehabt haben. Dann ist der Person, die hinter allem steckt, klar geworden, dass wir das Leck gesehen haben. Sie hat sofort gehandelt, bevor es uns gelungen ist, genug Beweise zu sammeln, um in die Öffentlichkeit zu treten. Im Augenblick wissen wir nicht, wer dahintersteckt und warum.«
Vyram nickte finster. »Im Augenblick würde unser Wort gegen das der Regierung stehen − und nach Malinzas Verhaftung ist unser Wort nicht mehr viel wert.«
»Sie brauchen also einen Verdächtigen«, sagte Jaina, die angestrengt nachdachte. »Jemanden, der eine hohe Stellung in der Regierung innehat. Hoch genug, um die Zahlungen zu arrangieren und für Malinzas Verhaftung zu sorgen.«
»Wie zum Beispiel?«
»Was hielten Sie denn von Blaine Harris?«, schlug sie vor. »Er ist derjenige, der uns von Malinzas Verhaftung erzählte. Und er sitzt zweifellos an der richtigen Stelle, um auch die anderen Dinge zu tun.«
Malinza und Vyram wechselten einen Blick, den Jaina nicht deuten konnte. Dann zuckte Malinza die Achseln. »Das ist schon möglich.«
»Ich kann mir seine Akten näher ansehen«, sagte Vyram, und wieder begannen seine Hände, über die Tastatur zu wandern. »Ich werde mich ins Netz schalten und sehen, ob wir etwas über ihn herausfinden können.«
Das verblüffte Jaina ein wenig. »Sie können sich in die privaten Dateien des stellvertretenden Premierministers hacken?«
Vyram warf ihr einen kurzen Blick zu und lächelte. »In einer Minute wird das der Fall sein.«
Jaina sah zu, als Vyram die Dokumente schloss, die er für sie geöffnet hatte, und neue Programme aufrief. Seine Finger waren schnell und sicher, als er das System für eine Verbindung mit dem planetaren Netz von Bakura vorbereitete. Jaina war auch nicht die Einzige, die seine Fähigkeiten bewunderte. Malinza strahlte praktisch vor Bewunderung, während sie ihm zusah. Dies verwandelte sich jedoch schnell in Sorge, als eine Reihe warnender Piepstöne aus den Lautsprechern der Anlage kam.
Vyram verzog unwillig das Gesicht.
»Ein Problem?«, fragte Jaina.
»Ich kann keine Verbindung herstellen.« Er versuchte etwas anderes, erhielt aber die gleichen warnenden Töne zur Antwort. »Es scheint eine Art von Störung zu geben.«
»Stört jemand die Frequenzen?«
»Nicht direkt. Es scheint mehr, als würde ein Signal in der Nähe die Übertragung vom Satelliten überlagern. Sehen wir mal, ob ich es anpeilen kann.« Daten blitzten auf den Schirmen auf, als er schnell von einem Programm zum anderen schaltete. »Hier, hört euch das an.«
Es war ein gleichmäßiges Piepsen, das nun aus den Lautsprechern drang.
»Dieses Geräusch kenne ich«, sagte Zel hinter ihnen. »Das ist ein Peilsender.«
Die Atmosphäre änderte sich blitzartig, und alle
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