Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet
Ärmel, nur für den Fall, dass sie uns eines Tages finden sollten.« Er holte tief Luft und sah Malinza an. »Ich würde sagen, dieser Tag ist gekommen, denkst du nicht auch?«
Malinza nickte, dann riss sie rasch den Sender aus ihrem Hosenbund und reichte ihn Jaina.
»Sie kommen näher.« Die junge Anführerin warf einen Blick auf die Schirme, als eine weitere Sirene losheulte. »Ich würde mich an deiner Stelle beeilen.«
»Ich werde mit Ihnen kommen«, verkündete Salkeli. »Ich kenne die Straßen besser als Sie.«
Jaina zögerte kurz, dann gab sie nach und nickte. Sie konnte nicht abstreiten, dass der Vorschlag des Rodianers vernünftig war. »Also gut«, sagte sie. Dann wandte sie sich an Malinza: »Wirst du mir wenigstens sagen, wohin ihr geht?«
»Ich denke, es wäre besser, wenn du es nicht weißt.« Das Mädchen streckte eine Hand aus und Jaina ergriff sie. »Aber ich bin sicher, dass wir uns wieder begegnen werden.«
Jaina nickte nur. Sie hatten keine Zeit für einen langen Abschied.
»Nach Ihnen«, sagte sie zu Salkeli, und der Rodianer rutschte mit den Füßen voran aus dem Container.
24
Die Arbeit in der Bibliothek erforderte große Sorgfalt, und nachdem Saba so viele Stunden in Bücher gestarrt hatte, begann sie zu spüren, wie die Muskeln unter ihren juckenden Schuppen steifer wurden. Zum Glück gab es jedoch in den unzähligen Kulturen genug Andeutungen über einen wandernden Planeten, dass alle optimistisch blieben. Nachdem Danni den ersten Hinweis gefunden hatte, hatte Saba rasch zwei weitere entdeckt, und kurz danach war Jacen auf noch mehr gestoßen. Die Spur war wärmer geworden, und seitdem sammelten sich die Hinweise. Wenn das, was sie für Zonama Sekot hielten, in der Nähe eines relativ zivilisierten Planeten vorbeigekommen war, konnten sie dieses Erscheinen mit präzisen Daten versehen, ansonsten konnten sie nur raten, basierend auf mehr oder weniger unklaren Aufzeichnungen und physikalischen Beweisen. Saba war froh, dass sie keinem Ereignis nachspüren mussten, das schon Jahrhunderte zurücklag. In vielen Fällen gab es noch lebende Zeugen, die dem Kontaktteam der Chiss aus erster Hand von der »Ankunft des neuen Sterns« oder der »Morgendämmerung der Todessonne« − oder wie immer sie das Ereignis sonst nannten − berichtet hatten. Aus diesen Erinnerungen und neueren Forschungsdaten aus den Systemen im Herrschaftsbereich der Chiss konnten sie nach und nach die Bewegungen des Planeten rekonstruieren.
Zonama Sekot war zuerst am imperialen Rand der Unbekannten Regionen erschienen und hatte dort innerhalb von ein paar Jahren drei Systeme besucht. Dann war der Planet direkt zum äußeren Rand der Galaxis gesprungen, wo es seltener bewohnbare Systeme gab. Dort war er einer Spezies begegnet, die vor ihrer Versklavung ganz zu Beginn der Yuuzhan-Vong-Invasion Chiss-Besuchern vom Eintreffen eines Planeten berichtete, der einen Monat brennend und qualmend an ihrem Himmel gestanden hatte. Das passte zweifellos nicht zu der Beschreibung einer üppigen und friedlichen Welt, die Vergere Jacen gegeben hatte, aber zu den Vorhersagen über die Beanspruchung, der die Kruste eines Planeten ausgesetzt war, wenn dieser im Hyperraum aus Schwerkraftbereichen heraus − oder hineinsprang. Niemand hatte je zuvor von so etwas gehört, also gab es keine experimentellen Daten dazu, aber selbst die grundlegendsten Kenntnisse über Planeten ließen vermuten, dass Zonama Sekot seine gefährlichen Sprünge durch die Galaxis nicht unbeschadet überstehen konnte.
Danach hatte der Planet sich nach innen gewandt, wieder in Richtung Kern der Galaxis. Er war hintereinander mehreren Spezies begegnet, bevor er sich in einem bestimmten System für beinah ein Jahr niedergelassen hatte. Das neue Licht am Himmel hatte einen Wettbewerb der Anstrengungen der bis dahin zufriedenen Bewohner der bewohnbaren Planeten dieses Systems ausgelöst, bei dem die beiden Hauptnationen eine Art »Wettrennen ins All« darum begonnen hatten, wer als Erster eine Sonde zu dem geheimnisvollen Besucher schicken konnte. Aber bevor die Sonden auch nur den Orbit des Planeten erreichten, verschwand er erneut.
Wieder zeigten Bilder, die vor diesem Verschwinden aufgenommen worden waren, eine Welt, die vollkommen von Rauch und Asche bedeckt war und in ihrer eigenen Hitze kochte. Saba verspürte so etwas wie Mitgefühl für den fliehenden Planeten, als sie erneut diese Bilder mit den Beschreibungen verglich, die Vergere Jacen gegeben hatte und
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