Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet
Kommen Sie mit!«
Damit begann sie, auf den Dachrand zuzueilen und blieb nicht einmal stehen, um nachzusehen, ob der Rodianer ihr folgte. Dann verließ sie sich auf ihre Instinkte und die Macht und warf sich in die Luft.
Statt auf einem anderen Dach zu landen, fiel sie in einen tiefen, weiten Aquädukt, der halb mit rasch dahinströmendem Wasser gefüllt war. Die Strömung packte sie sofort und zog sie unter Wasser. Sie schlug um sich, versuchte sich zu orientieren und nach oben zu gelangen, um Luft zu schnappen. Mit brennender Lunge erreichte sie schließlich die Oberfläche und pumpte verzweifelt Sauerstoff in ihre Lunge, während sie sich gleichzeitig bemühte, etwas von dem Wasser, das sie eingeatmet hatte, herauszuhusten. Dann hörte sie von irgendwo in der Nähe über das Geräusch der Strömung hinweg das keuchende Lachen des Rodianers.
»Hier rüber!«, rief er, als das Wasser sie in einen Tunnel mit hoher Decke riss. Er paddelte kräftig einen Meter von Jaina entfernt.
Sie schwamm an seine Seite. »Ich nehme an, der fliegende Dschungel war die Ablenkung, von der Sie gesprochen haben. Er war doch leer, oder?«
»Ja.« Seine Stimme hallte im Tunnel wider. »Während die Verfolger sich aufteilten, um zu sehen, was es mit dem schwebenden Ding auf sich hatte, sind die anderen durch den Keller entkommen.«
»Aber all die Ausrüstung«, sagte sie. Ein Verlust wie dieser war für eine kleine Gruppe wie Freiheit schwer zu verkraften. »All die Daten!«
»Daten und Ausrüstung sind ersetzbar; Leben nicht.« Ein Schacht öffnete sich in der Decke und spendete kurz ein wenig Licht. Es brach sich in Salkelis Facettenaugen. »Also gut, wir sind da«, sagte er. »Schwimmen Sie zum Rand.«
»Sie wissen, wo wir sind?« Jaina war ehrlich überrascht.
»Ein Rodianer hat immer einen Fluchtplan.« Er trat kräftig, um zum Rand des Tunnels zu gelangen. »Ich dachte, das wüssten alle.«
»Aber es war meine Idee zu springen!«
Der Rodianer schnaubte, ein nasales Blöken, das sich im Tunnel unnatürlich laut anhörte. »Ich hatte bereits daran gedacht; ich wollte nur prüfen, was in Ihnen steckt.«
Er erreichte die Wand und fand Halt an der glitschigen Oberfläche. Jaina war nicht weit hinter ihm. Sie bohrte die Finger in die Fugen zwischen den Ziegeln, wo der uralte Mörtel längst verschwunden war.
»Da oben«, sagte Salkeli. »Sehen Sie?«
Jaina blickte hoch und nach rechts und sah einen offenen Zugangsdeckel. Eine rostige Metallleiter reichte beinahe bis zum Tunnelrand. Sie folgte Salkeli und begann, sich darauf zuzubewegen. Die Strömung war hier stärker als zuvor, und sie musste sich anstrengen, um nicht weggerissen zu werden. Von irgendwo weiter vorn im Tunnel konnte sie ein leises Geräusch hören, wie ein entferntes Tosen. Sie nahm an, dass der Tunnel dort entweder noch enger wurde oder in einer Art unterirdischem Wasserfall endete. Wie auch immer, sie hatte nicht vor, mehr darüber herauszufinden.
»Ich werde Ihnen helfen«, sagte Salkeli hinter ihr, als sie den Fuß der Leiter erreichte.
»Schon gut.« Sie schob ihn mit der Macht nach oben und genoss den überraschten Ausdruck auf seinem grünen Gesicht. »Es gibt noch etwas, das ich vorher erledigen muss.«
Er stieg die Leiter hinauf, während sie in die Tasche griff und die Wanze herausholte, um sie dann in die Strömung zu werfen. Sollten die Sicherheitskräfte doch das Abflusssystem durchsuchen, um das Ding zu finden. Dann zog sie sich selbst aus dem Wasser, auf die Leiter und nach draußen an die relativ frische Luft. Die Sonne stieg gerade über den Horizont, als Jaina durch die Luke kletterte. Sie sah sich um und wusste sofort, dass sie sich in einem ganz anderen Teil der Stadt befanden als zuvor. Die Straßen waren breiter, die Gebäude niedriger und besser erhalten. Es sah eher aus wie ein Lagerhausviertel und war nicht annähernd so heruntergekommen wie der verlassene Geschäftskomplex, den sie hinter sich gelassen hatten.
»Wir haben es geschafft«, sagte sie und lachte erleichtert.
»Haben Sie die Wanze weggeworfen?«
Jaina nickte und dachte bereits darüber nach, was sie als Nächstes tun sollte. »Ich denke, Sie haben Freiheit für heute genug geholfen«, sagte Salkeli. »Soll ich Sie in die Stadt zurückbringen?«
»Solange ich nicht wieder schwimmen muss.«
Er grinste und bedeutete ihr, ihn zum nächsten Gebäude zu begleiten − einem lang gezogenen, niedrigen Containerlagerhaus. Das Gebäude war mit einem metallenen Rolltor
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