Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet
Priesterin erfüllt − und er hätte sie beinahe umgebracht!
Das Unrik lag neben Ngaaluhs bewusstloser Gestalt. Nom Anor hob es auf. Es war warm und pulsierte sanft in seinem Griff. Ngaaluh musste es aus dem Allerheiligsten des Hohen Priesters gestohlen haben, um es den neuen Göttern darzubieten. Wie es dazu gekommen war, dass sie nun an sie glaubte, darüber wollte Nom Anor nicht einmal spekulieren. Aber er erkannte eine Möglichkeit, wenn er sie sah, und hatte nicht vor, sich diese entgehen zu lassen.
Er winkte Shoon-mi zu sich, und sein ergebener Anhänger drängte sich durch die aufgeregte Menge. »Meister, ist alles in Ordnung?«
»Dieser Frau soll alle Hilfe zuteilwerden, die wir ihr geben können.« Was bei ihren kläglichen Mitteln nicht viel war, aber besser als nichts. »Sie ist wichtig, Shoon-mi. Verstehst du das? Nichts darf ihr zustoßen.«
Shoon-mi verbeugte sich. »Wie du wünschst, Meister.« Er eilte davon, um eine Trage zu holen.
Als Nächstes befahl Nom Anor Kunra zu sich. Der ehemalige Krieger kam und kniete sich neben ihn, sodass sie sich im Flüsterton unterhalten konnten.
»Was ist geschehen?«, fragte er. »Wer ist diese Frau?«
»Sie ist eine Priesterin aus Shimrras Innerem Kreis. Ich kannte sie vor meinem Sturz. Sie hat meinen Namen genannt, Kunra.« Der ehemalige Krieger riss die Augen auf, und Nom Anor wusste, dass er verstand, wie wichtig das war. »Aber ich glaube, wir können ihr vertrauen. Sie hat mir … Sicherheiten gegeben.« Das träge Pulsieren des Unrik hatte den gleichen Rhythmus wie das der Schlagader in Ngaaluhs Hals.
»Sie könnte genau das sein, was wir brauchen«, sagte Kunra.
»Genau. Aber zunächst einmal müssen wir feststellen, ob jemand uns belauscht hat.« Die Menge im Saal wurde jeden Augenblick ruheloser; die Leute bewegten sich ziellos und unterhielten sich leise.
»Dann sollte ich vielleicht Vorsichtsmaßnahmen ergreifen.«
»Nein.« Nom Anor wusste, dass Kunra kein Problem damit hätte, alle Bittsteller zu töten, um Nom Anors und seine eigene Sicherheit zu garantieren, aber das war nicht die beste Lösung. Ngaaluh würde sich fragen, was aus ihnen geworden war, und Shoon-mi ebenfalls. »Wir können es uns nicht leisten, so verschwenderisch zu sein oder Stoff für Gerüchte zu liefern. Wenn sie alle verschwinden, wird das auffallen. Wir sollten lieber herausfinden, ob mein Geheimnis noch sicher ist, und sie gehen lassen. Wer weiß? Vielleicht wird alles sich zu unseren Gunsten auswirken.«
»Und die Legende nähren«, sagte Kunra nachdenklich, dann nickte er. »Es wird geschehen.«
Nom Anor stand auf und sprach die Menge an. »Dies ist ein Tag des Glücks!«, verkündete er dramatisch, denn er wusste, dass es zu gefährlich wäre, die Wahrheit zu enthüllen. »Ich habe einen Anschlag auf mein Leben überlebt und bin dadurch noch stärker geworden. Geht jetzt, und sagt es allen! Es wird mehr als einen Attentäter brauchen, um uns den Respekt zu versagen, den wir verdienen!«
Die Menge akzeptierte die Erklärung mit einiger Unsicherheit, aber am Ende beruhigte sie sich. Sie hatte den größten Teil seiner Botschaft bereits gehört, bevor Ngaaluhs Fragen den Propheten so aus dem Konzept gebracht hatten. Die Bittsteller hatten alles gehört, was sie wissen mussten. Sobald Kunra überzeugt war, dass sie nichts bemerkt hatten, was darüber hinausging, würde man ihnen gestatten zu gehen, um ihre Missionsarbeit zu beginnen.
»Unsere Zeit kommt immer näher«, sagte er, als sie begannen hinauszugehen. »Und nach den Ereignissen dieses Tages wird sie vielleicht schneller kommen, als selbst ich erwartet hätte …«
28
»Ich werde schmelzen, wenn es hier drin noch heißer wird«, sagte Tahiri und wischte sich die Stirn mit dem Handrücken. »Du musst die Lüftung besser einstellen«, sagte Goure, dessen gedämpfte Stimme ebenfalls aus einem Schutzanzug für Arbeiten in gefährlicher Umgebung kam. Dieser Anzug war ein superstarkes Ektoskelett, einen Meter größer als der Ryn. Er verbarg Goures Gesicht hinter einer Ansammlung von Droidensensoren und gestattete es ihm, die gewaltige Kraft der Schutzhülle für diverse widerwärtige Arbeiten zu nutzen. Tahiris Anzug war von der gleichen Art, bemalt in einem matten Metallicbraun mit abgewetzten Identifikationszeichen an Rücken und Brust, und sie sah die Welt ebenfalls durch eine verwirrende Reihe von Sensordisplays. Sie fühlte sich wie in einer antiken Rüstung. »Dreh den Thermostat runter, und dann
Weitere Kostenlose Bücher