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Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet

Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Williams & Shane Dix
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Bittstellerin zeigte nicht, was sie dachte, aber das lag daran, dass dieses Gesicht so falsch war wie Nom Anors eigenes. Auch sie trug eine Ooglith-Maske, die ihr das Aussehen einer Beschämten verleihen sollte. Alles war Illusion, Täuschung …
    Könnte sie die Richtige sein?, fragte sich Nom Anor. Könnte dies die Verbindung zu Shimrra sein, auf die ich gewartet habe? Er war nicht so naiv zu hoffen, dass ein hochrangiger Krieger oder Verwalter zu ihm kommen würde. Sie hatten alle zu viele Gehirnwäschen hinter sich. Eine schlichte Dienerin aus dem Palast würde genügen − eine, die Zugang zu den privaten Orten hatte, die er nicht mehr aufsuchen konnte, eine, die die Besprechungen belauschen konnte, bei denen über die wichtigen Entscheidungen gesprochen wurde. Mit einer Spionin direkt im Herzen des Inneren Kreises des Höchsten Oberlords konnte er seinen Feind von innen unterwandern, genau wie die Bittstellerin es gesagt hatte, und die Informationen, die er auf diese Weise erhielt, direkt für seinen Feldzug benutzen − und weiter Spione rekrutieren, damit er nicht dauerhaft von einer einzigen Person abhängig war.
    Aber wie konnte er einer Person vertrauen, deren Namen er nicht einmal kannte? Was, wenn sie von Shimrra selbst geschickt worden war, um falsche Informationen zu verbreiten? War der Höchste Oberlord zu solcher Subtilität fähig?
    Zweifel blühte in seinen Eingeweiden auf.
    »Komm näher«, sagte er und winkte die Frau zu sich. Er konnte das Gewicht der Blicke all seiner Anhänger spüren. Sie wurden Zeugen eines bedeutenden Augenblicks, und sie wussten es. Wie er sich in den nächsten Minuten verhielt, war von höchster Wichtigkeit.
    Die Bittstellerin kam auf Armeslänge heran − nahe genug, um ehrenhaft zu töten, dachte Nom Anor. Er winkte sie näher zu sich, bis ihr Mund an seinem und sein Mund an ihrem Ohr war.
    »Wie weiß ich, dass ich dir glauben kann?«, flüsterte er.
    »Du kannst mir glauben.« Die Stimme der Bittstellerin war kaum mehr als ein Hauch. »Die Götter haben mich bis hierher gebracht, oder?«
    Nom Anor wich ein wenig zurück, um ihr mit seinem stählernen Blick in die Augen zu sehen. »Wir überprüfen Neuankömmlinge auf Ungefährlichkeit, nicht auf Frömmigkeit.«
    Ihre Augen lächelten zu Nom Anor zurück. »Ich kann beide Prüfungen bestehen.«
    »Mag sein«, sagte Nom Anor. »Aber wir sind nicht so dumm zu glauben, dass wir jeden Spion erwischen können, den sie uns schicken. Sie kommen in allen Gestalten und Größen, und sie zeigen sehr unterschiedliche Gesichter.«
    »Darüber weißt du mehr als ich, Nom Anor«, flüsterte die Bittstellerin. »Das war immerhin deine Spezialität.«
    Nom Anor wurde kalt, und er schob die Frau von sich weg. »Wie …«
    »Ich habe dich erkannt, sobald ich dich sah − selbst hinter deiner Ooglith-Maske.« Die Frau ließ ihn nicht aus den Augen; und in ihrem Blick stand so etwas wie Triumph, als hätte Nom Anors Reaktion bestätigt, was bis dahin nur eine Vermutung gewesen war. »Zunächst hielt ich es für unmöglich − man hat uns gesagt, du wärst tot. Aber je mehr ich dir zugehört habe, desto sicherer war ich, dass du es sein musstest. Dreistigkeit und die Fähigkeit zu überraschen waren immer deine auffälligsten Merkmale, Nom Anor. Als Shimrra dich ausstieß …«
    »Das genügt!« Nom Anor stieß sie von sich, wie er es mit etwas Unreinem machen würde. »Ich habe genug gehört!« Er sah sich erschrocken nach Kunra und Shoon-mi um. Sie hatten Pläne für einen solchen Fall. Sie hätten den Raum inzwischen abriegeln und sich auf ein Gemetzel vorbereiten sollen; es war unmöglich, einen der Anwesenden lebendig davonkommen zu lassen, nun, da sein wahrer Name gefallen war.
    Aber seine Helfer rührten sich nicht. Sie standen hinten an der Tür und sahen ihn verwirrt an. Sie hatten das Flüstern der Bittstellerin nicht gehört! Sie wussten nicht, was los war!
    Die Frau gab nicht auf. »Hier«, sagte sie, drängte sich wieder näher heran und griff mit ihrer verkrümmten Hand unter ihr Gewand. »Ich habe etwas für dich.«
    Nom Anor reagierte instinktiv. Er hatte keine Zeit nachzudenken. Jemand, der ihn erkannt hatte, war Gefahr genug; die geringste Andeutung, dass eine Waffe gegen ihn gezogen wurde, ließ ihn handeln.
    Blut rauschte in die Muskeln um seine linke Augenhöhle. Der Druck erhöhte sich, wo einmal das Auge gewesen war. Er spürte einen kurzen, scharfen Schmerz, als sein Plaeryin Bol explodierte und Giftpfeile ins

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