Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet
sollte es dir besser gehen.«
»Er ist bereits so kalt wie möglich eingestellt«, erwiderte sie. Sie hätten sich auch über Kom unterhalten können, aber Goure wollte nicht das Risiko eingehen, belauscht zu werden. Die Anzüge hatten Außenlautsprecher und Mikrofone, die anders als die Klimaeinheit gut funktionierten.
Tahiri bediente die Kontrollen mit dem Kinn und versuchte, den salzigen Schweiß aus den Augen zu blinzeln. Sie war bei den Sandleuten aufgewachsen und daran gewöhnt, in einer engen Umgebung zu leben − aber das hier war lächerlich.
Etwas schlug von hinten gegen sie, und dann erklang ein deutliches Klicken. Sofort wurde eiskalte Luft durch den Anzug geblasen, und Tahiri war so erleichtert, dass sie dankbar seufzte.
»Die Leitung war verstopft«, sagte Arrizza, der Reinigungsarbeiter vorn Volk der Kurtzen, der sie auf ihrer langen Turboliftfahrt begleitete. Goure hatte ihn als Teilzeitverschwörer bezeichnet, aber Arrizza gehörte nicht zum Netz der Ryn. Er hatte offenbar überwiegend aus reiner Neugier die Funktionsweise des bakuranischen Senatskomplexes erforscht. Er verfolgte keine politischen Ziele und freute sich, Goure helfen zu können, Tahiri unbemerkt in den Komplex und wieder hinauszuschaffen.
»Ich glaube, du hast mir gerade das Leben gerettet«, sagte Tahiri, und das war nur ein halber Scherz. Sie bewegte sich ein wenig in ihrem Anzug, damit die kalte Luft auch ja jeden Zentimeter ihres verschwitzten Körpers erreichte. Der Schutzanzug, entworfen, um selbst winzige Bewegungen ihrer Glieder zu verstärken und ihnen mehr Kraft und Flexibilität zu verleihen, setzte das in seltsame, erheblich heftigere Gesten um.
»Ich kannte jemanden, der bei der Arbeit so überhitzt wurde, dass er gestorben ist«, war die Antwort des Kurtzen. »Man muss hier unten aufeinander aufpassen.«
Sie wusste nicht so recht, was sie zu dieser pragmatischen Freundlichkeit sagen sollte. »Danke«, erwiderte sie einen Augenblick später. »Ich werde versuchen, das nicht zu vergessen.«
Der Turbolift kam zum Stehen, und der große Stahlkäfig öffnete sich vor ihnen. Arrizza ging als Erster. Sein Anzug war noch abgewetzter als der von Goure, falls das überhaupt möglich war. Der einzige Unterschied zwischen den beiden bestand nach außen hin in einem Gürtel mit Lederbeuteln, den Arrizza um die Taille geschlungen hatte. Werkzeuge, nahm Tahiri an − obwohl sie bezweifelte, dass die dicken Finger des Anzugs sie wirklich präzise handhaben konnten.
Sie stapften hintereinander durch den Hauptflur des Tiefkellers, der breit und hoch genug war für die Schutzanzüge, denn schließlich musste er Raum für alle Arten von Wartungsmaschinen bieten. Maschinen ja, Droiden nein, erinnerte Tahiri sich − nicht bei der Abscheu der Bakuraner vor automatisch funktionierender Technologie. Und wenn Droiden die Dreckarbeit nicht machen konnten, mussten es andere tun. Daher die Anzüge, die sie trugen.
Arrizza brachte sie zu einem anderen Turbolift, der direkt unter die Haupträume des Senats führte. Dort konnten sie den Komplex selbst betreten, ohne sich dabei den Sicherheitskontrollen an den normalen Eingängen auszusetzen. Als Teil der Reinigungsmannschaft auf ihrer üblichen Morgenrunde würden sie sich unbeobachtet − oder zumindest ungehindert − durch die unteren Ebenen bewegen können. Sie konnten vielleicht nicht in den Sitzungssaal des Senats selbst gelangen, aber zumindest würden sie imstande sein, relativ leicht die internen Datennetze anzuzapfen.
»Weißt du inzwischen mehr über das, was geschehen ist?«, fragte sie Goure.
»Nein. Die Sicherheitskräfte sind seit Cundertols Entführung nervös. Ich habe nicht herausfinden können, wer dahintersteckte, aber ich weiß, dass es nicht Malinza Thanas war. Das ist nicht ihr Stil.«
»Wer sonst könnte es gewesen sein?«
»Ich bin nicht sicher.«
Nachdem sie eine Weile schweigend weitergegangen waren, wagte Tahiri eine andere Frage.
»Seid ihr immer in diesen Dingern unterwegs?«, fragte sie über das laute Geräusch der Stahlstiefel auf dem verstärkten Boden hinweg. »Es muss leichtere Arten geben, sich zu bewegen.«
»Leider haben die verstärkten Sicherheitsmaßnahmen meine üblichen Quellen unzugänglich gemacht«, sagte er. »Besonders mit dem Eintreffen des Keeramak und der heutigen Zeremonie. Ich weiß, diese Dinger sind schwerfällig, aber im Augenblick gibt es für unsere Zwecke nichts Besseres. Ich hoffe nur, dass ich nicht erwischt und meine
Weitere Kostenlose Bücher