Das Erbe der Jedi-Ritter 17 - Wider aller Hoffnung
Beschämten willen verbreitet, sondern zu deinem eigenen Nutzen!«
»Genau so, wie du es jetzt tust, Shoon-mi?«
Die Klinge war sofort wieder an seiner Kehle, diesmal fest genug, um die Haut zu ritzen. Nom Anor spürte, wie Blut um die Kanten des Coufee und an seinem Hals nach unten lief.
»Ich sollte …«
»Ja, du solltest!«, unterbrach Nom Anor ihn. »Töte mich! Komm schon, Shoon-mi! Ich bin sicher, du hast wichtigere Dinge zu tun, als hier herumzustehen und mit mir zu reden. Du musst für deine Freiheit planen, erinnerst du dich?«
»Du verspottest mich noch im Angesicht des Todes?«
Nun gestattete Nom Anor sich ein breites Grinsen. Seine vorgebliche Furchtlosigkeit brachte Shoon-mi eindeutig aus dem Konzept.
»Weißt du, vielleicht habe ich mich ja geirrt, was dich angeht, Shoon-mi. Vielleicht habe ich mich geirrt, als ich sagte, du hättest etwas vergessen. Vielleicht wusstest du es ja nie.«
» Was soll ich nie gewusst haben?« Es war klar, dass Shoon-mi trotz seines offensichtlichen Vorteils nicht so selbstsicher war, wie er vorgab.
Nom Anor lächelte. »Dass es nicht funktionieren wird.«
»Unsinn Du bist so gut wie tot …«
»Nicht ich, du Idiot. Shimrra! Du wirst ihn nie überzeugen, dir deine Freiheit und Ehre zurückzugeben. Wieso sollte er dich anhören? Wieso sollte er sich auch nur einen Augenblick um das scheren, was du willst? Du erkennst nicht einmal, was direkt vor deiner verformten Nase passiert, nicht zu reden vom Hof eines Herrschers, der eine Million Mal mächtiger ist, als der Prophet es jemals sein wird − ganz gleich, wer die Maske trägt. Welche Macht du heute Nacht auch gewinnen wirst, sie wird bei deinem Tod verschwinden, und dem Tod jedes anderen, den du mit deinem widerwärtigen Gestank besudelt hast. Dein Leben war schon nichts mehr wert, als du diesen Raum betreten hast. Es stimmt mich nur traurig, dass ich nicht mehr da sein werde, um dein Ende mit anzusehen.«
Statt seine Zweifel zu zeigen, erwiderte der Beschämte das Lächeln. »Glaube nicht, dass du mir etwas vormachen kannst, Amorrn. Ich weiß, dass du nur versuchst zu …«
Etwas traf Shoon-mi von hinten. Er fiel nach vorn, und sein Griff um das Coufee lockerte sich. Nom Anor drehte sich, um der rasiermesserscharfen Klinge zu entgehen, als Shoon-mi auf ihn fiel, den Leuchtkristall verlor und die Welt dunkel wurde.
Plötzliche Unruhe in dem dunklen Raum erneuerte die Entschlossenheit des ehemaligen Exekutors zu überleben. Er kämpfte heftig, aber wirkungslos gegen das Gewicht von Shoon-mi an. Stimmen im Dunkeln, schmerzerfülltes Grunzen, das Rauschen von Klingen, das leise, nasse Geräusch reißenden Stoffs und reißender Haut, das Klirren von Waffen − all das verband sich zu einer grausigen Kakophonie. Die Hände, die seine Schultern nach unten gedrückt und sein Plaeryin Bol geschlossen hatten, verschwanden, aber er steckte immer noch unter Shoon-mi fest, der schwer und gequält atmete. Ein Schmerzensschrei erklang von jemandem in der Nähe, dann hörte man, wie ein Körper zu Boden sackte.
Es gelang Nom Anor schließlich, sich unter dem schlaff gewordenen Shoon-mi herauszuwinden, wobei er dem Beschämten auch das Coufee aus der Hand nahm. Shoon-mi fiel mit einem Grunzen und einem Wimmern auf den Boden, versuchte aber nicht, sich zu bewegen oder sich zu verteidigen. Dann hob Nom Anor den Kristall hoch und leuchtete dorthin, wo gekämpft wurde. Das plötzliche Licht genügte, einen der Abtrünnigen dazu zu bringen, sich geringfügig zu drehen. Das war alles, was Kunra brauchte, um die Oberhand zu gewinnen. Er duckte sich, schwang seine lange Klinge und hackte tief in die Seite seines Gegners. Der Blick des Beschämten wurde glasig, als er Nom Anor anstarrte, dann sackte er zu Boden, neben die anderen, beinahe in zwei Hälften geschnitten.
Kunra richtete sich auf und wischte die Klinge an seiner Kleidung ab.
»Alles in Ordnung?«, fragte er.
Nom Anor nickte und ließ den Blick über die Leichen schweifen, die in seinem Zimmer lagen. »Jetzt jedenfalls.«
»Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat«, sagte der ehemalige Krieger. »Drei von ihnen haben mich in meinem Zimmer überfallen. Als sie mich nicht gleich töteten, dachte ich, dass es offenbar nicht ich war, auf den sie es wirklich abgesehen hatten. Sie wollten nur, dass ich nicht im Weg bin, bis Shoon-mi mit dir fertig war. Ich nehme, an, sie glaubten, ich würde mich ihnen anschließen, sobald er die Rolle des Anführers übernommen
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