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Das Erbe der Jedi-Ritter 17 - Wider aller Hoffnung

Das Erbe der Jedi-Ritter 17 - Wider aller Hoffnung

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 17 - Wider aller Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Williams & Shane Dix
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Hände, die nach ihm krallten und versuchten, ihn aufs Bett zu drücken. Er wehrte sich, so gut er konnte, aber es war schwierig, und er war ebenso überrascht über den Angriff wie über die Anzahl der Beteiligten.
    Er wandte sich dem Gegner zu seiner Linken zu, in der Hoffnung, ihn besser sehen zu können. Es war unmöglich. Er sah nur Schatten in Schatten. Er konnte jedoch den Umriss der Gestalt erkennen, und das genügte. Er entspannte sich, als gäbe er sich geschlagen, konzentrierte sich auf diese Person und schoss sein Plaeryin Bol direkt in das Gesicht des Angreifers ab. Der fiel mit einem Aufschrei zurück. Da sein Arm jetzt frei war, konnte Nom Anor die geballte Faust gegen den einsetzen, der seinen anderen Arm festhielt; er schlug ihm fest ins Gesicht.
    Ein schmerzerfülltes Grunzen erklang, aber der Angreifer hielt ihn weiter fest.
    »Haltet ihn!«, rief jemand, und plötzlich erschienen mehr Gestalten aus dem Schatten.
    Hände klammerten sich um seinen Schädel, und etwas wurde fest auf die Augenhöhle mit dem Plaeryin Bol gedrückt. Sie zuckte, war aber blockiert.
    Wie viele sind es?, fragte er sich verzweifelt und trat um sich, als die neuen Angreifer versuchten, sowohl seine Arme als auch seine Beine festzuhalten. Es war hoffnungslos. Bald schon war es zweien von ihnen gelungen, seine Schultern nach unten zu drücken, und seine Beine wurden vom schweren Oberkörper eines Dritten festgehalten. Am Ende gab er tatsächlich auf und ließ sich auf die Pritsche sacken. Es waren einfach zu viele. Es war besser, seine Kraft zu sparen, als sich in einem sinnlosen Kampf zu verausgaben.
    Er holte tief und gleichmäßig Luft, um sich zu entspannen und zu konzentrieren. Kämpfe wurden selten durch blinden Zorn gewonnen, mahnte er sich. Er musste seinen Feind kennen, bevor er ihn besiegen konnte, und hier im Schatten erfuhr er überhaupt nichts über ihn. Ein Leuchtkristall flackerte in der Tür auf und warf trübes Licht auf die Gesichter jener, die ihn festhielten. Er erkannte die beiden nicht, die seine Schultern auf die Pritsche drückten, aber das fand er nur wenig überraschend. Sie gehörten vielleicht zu seiner Gruppe, aber er achtete kaum auf jene, die für seine Pläne nicht wichtig waren. Und diese Leute waren ohnehin nur die Diener eines anderen, der hinter dem Angriff stand. Wahrscheinlich eines Verräters.
    Die Gestalt, die den Kristall hielt, war ihm allerdings sehr wohl vertraut. Shoon-mi trat vor, ein Coufee in der anderen Hand. Das Licht, das sich in der Schneide spiegelte, passte zu dem Leuchten in seinen Augen: kalt, hart und tödlich.
    Nom Anor verzog das Gesicht, gleichzeitig verwirrt und seltsamerweise entzückt über die Dreistigkeit seines religiösen Beraters. Das hatte er nun wirklich nicht erwartet.
    »Shoon-mi?« , sagte er und gab sich noch viel überraschter, als er war.
    Der Beschämte blickte verächtlich auf Nom Anor hinab, und seine bläulichen Tränensäcke zuckten vor unterdrückter Freude. Er schüttelte bedächtig den Kopf, wie in Enttäuschung über seinen Meister.
    »Seht ihr?«, sagte er dann zu seinen Leuten. »Er ist kein Gott!«
    »Das habe ich auch nie behauptet, du Narr!«, erwiderte Nom Anor. »Hast du denn nie zugehört, wenn ich dich belehrte …«
    »Aber du hättest einer sein können.«
    Nom Anor, immer noch flach aufs Bett gedrückt, fand das alles nur noch absurd. Er konnte nicht anders, er musste lachen. »Du bist entweder erheblich intelligenter, als ich angenommen hatte, Shoon-mi, oder noch dümmer, als ich mir je hätte vorstellen können.«
    Der Beschämte gab ein wütendes Zischen von sich und schlug Nom Anor mit dem Handrücken der Hand, die das Coufee hielt. Dann drehte er die Hand um und drückte die Klinge fest gegen die Kehle des ehemaligen Exekutors. »Du wagst es, mich als dumm zu bezeichnen, wenn ich derjenige bin, der dein Leben in den Händen hält?«
    »Die Macht über Leben und Tod eines anderen verleiht dir nicht zwangsläufig auch Intelligenz, Shoon-mi«, erwiderte Nom Anor. »Im Augenblick bin ich im Nachteil, das ist alles.«
    »Im Augenblick ?« Shoon-mi lachte. »Glaubst du wirklich, dass du deinem Ende noch entfliehen kannst, Meister ?«
    Nur ein wenig Haut befand sich zwischen Nom Anors Schlagader und dem Coufee. Ein kurzes Zucken der Waffe war alles, was ihn vom Tod trennte. Dennoch ließ er sich nicht anmerken, wie verängstigt er war.
    »Die Frage ist nicht, ob ich meinem Tod entkommen werde«, sagte er langsam und bedächtig.

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