Das Erbe der Jedi-Ritter 17 - Wider aller Hoffnung
»Sondern wie du dich dem deinen entziehen wirst.«
Shoon-mi starrte wütend auf Nom Anor herab. »Du drohst mir, obwohl du am Rand der Vernichtung stehst?«
In seinen Augen stand ein manischer Blick − das verzweifelte Bedürfnis, sich gegen den zu beweisen, der ihm so lange so viel vorausgehabt hatte.
»Ich bin nicht in der Lage, dir zu drohen, Shoon-mi«, sagte er. »Ich frage mich nur, ob du wirklich erwartest, damit durchzukommen Die Gläubigen werden sich gegen dich erheben, wenn sie es herausfinden. Das weißt du, oder? Ohne mich wird sie nichts mehr zusammenhalten.«
»Das wäre nur ein Problem, wenn sie wüssten, dass du tot bist.«
»Ah.« Nom Anor hätte genickt, aber das war mit dem Coufee an seinem Hals nicht ratsam. »Der Prophet wird nicht tot sein, ganz gleich, was mit mir geschieht. Du hast vor, diese Rolle selbst zu übernehmen. Du wirst die Maske benutzen, dein eigenes Gesicht hinter meinem öffentlichen Gesicht verstecken und die Ketzerbewegung übernehmen.«
Shoon-mi gestattete sich ein dünnes Lächeln. »Ja.«
»Und dein eigenes Verschwinden wirst du erklären, indem du meine Leiche verstümmelst und sie für deine ausgibst. Dann wirst du verkünden, dass du knapp einem Anschlag entkommen bist, indem du denjenigen tötetest, der dein treuester Anhänger sein sollte.«
»Das scheint ein guter Plan zu sein«, sagte Shoon-mi. »Ich werde die Wahrheit hinter der Wahrheit verbergen − etwas, was ich von dir gelernt habe, Meister.«
Nom Anor lächelte dünn; selbst jetzt kannte Shoon-mi nicht die ganze Wahrheit von Nom Anors Identität.
»Und was ist mit deinen Handlangern? Was hast du ihnen versprochen, Shoon-mi?«
Der Beschämte zögerte und warf einen Seitenblick auf die Männer, die Nom Anor festhielten. Dieses kurze Zögern sagte dem ehemaligen Exekutor alles darüber, was diesen Leuten drohte: Sie würden bei der ersten Gelegenheit sterben, weil sie zu viel über Shoon-mi und seinen Ehrgeiz wussten.
»Sie werden an meiner Seite stehen, wenn wir unsere Freiheit gewinnen«, erklärte der Beschämte. »Sie werden die persönlichen Leibwächter des Propheten sein.«
»In der Tat. Und sie erwarten, dass du ihnen gegenüber die gleiche Loyalität zeigst wie mir in dieser Nacht, Shoon-mi?«
»Ich hätte bis zum Ende treu zu dir gestanden«, sagte der Beschämte ernst. »Eine Weile glaubte ich sogar an dich. Aber jetzt …« Er schüttelte den Kopf. »Diese Bewegung braucht klare Voraussicht, diese Bewegung braucht einen wirklichen Anführer.«
»Aber eins vergisst du dabei«, sagte Nom Anor.
»Ich vergesse gar nichts«, zischte Shoon-mi.
»Doch«, verbesserte ihn Nom Anor. Er wusste, er musste Shoon-mi weiter zum Reden veranlassen, musste Zeit gewinnen. Jede Sekunde, die er am Leben blieb, vergrößerte die Chance, seine Situation umzukehren, wenn sich eine Gelegenheit ergab. Und die beste Möglichkeit, das zu erreichen, bestand darin, mit der Unsicherheit des Beschämten zu spielen. »Tatsächlich kann ich kaum glauben, dass du so naiv warst, es nicht zu bemerken.«
»Wenn du auch nur eine Sekunde glaubst, dass ich dich nicht umbringen werde …«, begann Shoon-mi und drückte das Coufee fester gegen Nom Anors Kehle.
»Ich bezweifle nicht, dass du mich umbringen wirst, Shoon-mi«, keuchte Nom Anor − obwohl ein Ausdruck auf Shoon-mis Gesicht stand, der ihn zweifeln ließ, ob der Beschämte ihn tatsächlich töten konnte. Er ließ sich zumindest lange Zeit damit. »Mein Leben liegt eindeutig in deiner Hand, das streite ich nicht ab. Aber warum verrätst du mich wirklich? Weil ich dich schikaniert habe? Weil ich dir gewisse Dinge vorenthielt?«
Shoon-mi zog das Messer leicht zurück. Nom Anor nutzte die Gelegenheit zu einem tiefen Atemzug.
»Sag es mir bitte, damit ich wenigstens verstehe, wieso ich von deiner Hand sterben werde.«
»Weil du deinen Anhängern nichts Besseres bietest als das, was sie unter Shimrra hatten!« Im Tonfall des Beschämten lag so viel Gift, dass es selbst jene erschreckte, die Nom Anor festhielten. »Diese Leute kamen zu uns, und du hast sie benutzt, als wären sie nichts für dich. Du hast sie geopfert, ohne auch nur über so viel Anstand zu verfügen, nach ihren Namen zu fragen, während deiner stets in ihrem Mund war. Sie glaubten an dich, sie glaubten an die Jeedai !« Shoon-mi schüttelte den Kopf. »Die Jeedai hätten niemals getan, was du getan hast. Dir ging es immer nur um deinen eigenen Ruhm. Du hast das Wort der Jeedai nicht um der
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